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Die kriminellen Taktiken eines Cäsar gegen Helvetien. Chronologie

Die Blockade des helvetischen Auszugs bei Genf - Cäsars Raubzüge gegen die Helvetier, in Germanien und England

Alle Kapitel



Claude Cueni, Portrait
Claude Cueni, Portrait

Buchdeckel des Buchs "Cäsars
                      Druide"
Buchdeckel des Buchs "Cäsars Druide"

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von Michael Palomino (2003 / 2007 / 2010 / 2015)


aus: Claude Cueni: Cäsars Druide. Roman. Heyne-Verlag, München 1998. Zusammenfassung von Michael Palomino


Kommentar
Das Werk zeigt Zitate zum Verständnis der römischen imperialen Gewaltpolitik in Mitteleuropa am Beispiel der Helvetier. Die Rahmengeschichte bilden der halbseitig gelähmten keltischen Druide Korisios und seine germanische Sklavin Wanda. Die ersten drei Kapitel schildern die kulturellen Grundlagen, die z.T. aber mit Pauschalaussagen behaftet sind. Das vierte Kapitel schildert chronologisch die Geschehnisse zwischen Cäsar, Helvetiern und Europa mit Details über die Blockade bei Genf. Danach folgen Cäsars weitere Kriege und Vernichtungen von fränkischen und germanischen Kulturen mit Erfindung von Kriegsgründen, bis er sich in seinem Grössenwahn an England die Zähne ausbeisst.

Im Jahre 2010 wurde die Chronologie zur besseren Lesbarkeit in einzelne Webseiten unterteilt.

Michael Palomino, 2007 / 2010



 
Kapitel
1. Geographische Namen, Stämme und Cäsars Karriere
2. Die Kulturen der Kelten, Germanen, Römer und weitere Erwähnungen

3. Medizinische Vorstellungen zu Cäsars Zeiten
4. Akteure, Kriegsakteure  und Chronologie

Chronologie
4.1. Keltische Siege gegen Griechenland und Rom ohne strategische Umsetzung
4. 2. Römische Ausdehnung
4. 3. Gallier und Helvetier werden von Germanen und Rom gleichzeitig bedroht - Plan zum Auszug an den Atlantik, und Cäsar will den Auszug berauben
4. 4. Die Situation bei Genava [Genf]: Keltischer Versammlungsort - Cäsars Truppen
4. 5. Die Wanderung der Helvetier ab Genava in Richtung Atlantik
4. 6. Die Niederlage der Helvetier bei Bibracte gegen Cäsars Truppen
4. 7. Gallien ist gespalten - die Germaneninvasion am Rhenus [Rhein] wegen Ariovist
4. 8. Der römische Sieg gegen die Germanen unter Ariovist
4. 9. Der römische Wein wird Hauptwährung in Gallien

4. 10. Die Erfindung einer "belgischen Gefahr" für Rom als Grund für neuen Krieg
4. 11. Cäsars Sieg gegen die Suessionen
4. 12. Cäsars Krieg gegen die Nervier: quasi ausgerottete Nervier
4. 13. Cäsars Legionen besiegen die Aduatucer - Kanalküstenbesetzung
4. 14.Verwaltung des römisch besetzten Gallien und Widerstand
4. 15. Cäsars Völkermord an den Germanenstämmen Usipetern und Tencterern
4. 16. Profilierung durch Brücke über den Rhein - Vernichtung der Sugambrer
4. 17. Cäsars Britannien-Expeditionen - Aufstände in Gallien und römischer Sieg in Alesia nach 7 Jahren Krieg


1.
Geographische Namen, Stämme und Cäsars Karriere

Geographische Namen
Admagetobriga
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wahrscheinlich La Moigte de Broie in der Nähe der Saône (S.550)
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Alesia Alise-Ste-Reine am Westabfall des Mont Auxois, auf dem das alte Alesia lag (S.550)
Arar der Fluss Saône (S.550)
Aralbinnum wahrscheinlich Basel [?] (S.550)
Bibracte wahrscheinlich Mont Beuvray; beherbergt seit 1996 ein neues und modernes Kelten-Museum (S.550)
Bibrax entweder Beaurieux oder möglicherweise der Berg Vieux Laon (S.550)
Cenabum Orléan (S.551)
Dubis der Fluss Doubs (S.551)
Gades spanische Hafenstadt (S.551)
Gallien Bezeichnung Cäsars für das Gebiet der Kelten, die heutigen Gebiete von Frankreich, der grösste Teil der Schweiz, die deutschen Gebiete westlich des Rheins und die Niederlande und Belgien (S.551)
Garumna der Fluss Garonne (S.551)
Genava Genf, frz. Genève (S.552)
Gergovia Hauptstadt der Arverner (S.552)
Hispania ulterior das jenseitige Spanien (S.552)
Illyrien Cäsars Provinz mit den Küstengebieten an der Adria von Istrien bis Epirus (S.552)
Lemannus-See Genfer See, frz. Lac de Genève (S.552)
Lugdunum Lyon (S.553)
Massilia Marseille (S.553)
Matisco Mâcon (S.553)
Mona Insel Man oder die Insel Anglesey in der Irischen See. Hier ist die Insel Man gemeint (S.553)
Mont Vully Oppidum der Tiguriner unter Divico (S.553)
Noviodunum Hauptstadt der Suessionen im heutigen Belgien (S.393)
Oppidum So bezeichnet Cäsar die befestigten Städte der Kelten (S.553)
Poeninus Grosser St.Bernhard (S.554)
Rhenus der Fluss Rhein (S.554)
Rhodanus der Fluss Rhone, frz. Rhône (S.554)
Sequana der Fluss Seine (S.555)
Vesontio Besançon (S.555)


Die Stämme der Kelten in West- und Mitteleuropa

Karte mit der
                      Ausbreitung der Kelten
Karte mit der Ausbreitung der Kelten

Aduatucer
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keltischer Stamm an der Kanalküste im heutigen Belgien (S.403)
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Allobroger keltischer Volksstamm (S.15,550) zwischen Rhône und Isère in der heutigen Dauphiné und in Savoyen: Korisios: "Die keltischen Allobroger leben zwischen zwei Flüssen [...] Rhodanus (Rhone) [und] Isara (Isère)." (S.112); Hauptstadt war Vienna (Bienne). Die Allobroger werden zwei Jahre vor der Auswanderung der Helvetier von den römischen Armeen unterworfen (S.550) und die römische Herrschaft definiert das Gebiet neu als Gallia Narbonensis" (S.112).
Arverner keltischer Volksstamm in der heutigen Auvergne, im Norden der römischen Provinz. Hauptstadt: Gergovia, Bergplateau südlich von Clermont (S.550)
Bellovacer keltischer Volksstamm an der unteren Seine, Somme und Oise (S.550)
Boyer keltischer Volksstamm (S.15,550), siedelte in Noricum, Steiermark und Kärnten (S.550)
Carnuten keltischer Volksstamm auf beiden Seiten der Loire mit Hauptstadt Cenabum (frz. Orléans) (S.550)
Gallier plural: Galli; ist die lateinische Bezeichnung für Kelten, der von den Griechen gebrauchten Namen Keltoi (S.551)
Häduer keltischer Stamm (S.42,552) zwischen Loire und Arar (frz. Saône) und südlich bis Lugdunum (frz. Lyon) (S.552)
Kelten und Germanen Korisios: "Das Land der Kelten und Germanen wird auf der einen Seite von einem Ozean, auf der anderen Seite von Wäldern begrenzt, aus denen noch niemals ein Mensch zurückgekommen war." (S.209); Korisios: "Viele Germanen tragen sogar keltische Namen. Wir Kelten unterscheiden zwischen Sippen und Stämmen, aber nicht zwischen Kelten und Germanen. Es ist Rom, das diese Unterscheidung herbeischrieb. Rom war unser gemeinsamer Feind." (S.57)
Latobriger (S.15)
Latovicer keltischer Stamm im südlichen Baden (S.552)
Lingonen keltischer Stamm nordwestlich von den Sequanern, Hauptstadt Andematunnum (frz. Langres)
Mandubier keltischer Stamm mit Hauptstadt Alesia (S.484) (= Alise-Ste-Reine, am Westabfall des Mont Auxois (S.550)
Nervier keltischer Stamm vermutlich germanischer Abstammung, siedelte zwischen Somme, Schelde und Rhein, Hauptstadt Bagacum (frz. Bavay) (S.553)
Rauriker keltischer Stamm (S.122,554) vom Bodensee bis zum Rheinknie (S.554); Korisios an Piso: "Ich bin vom Stamme der keltischen Rauriker. Wir wohnen dort, wo der Rhenus ein Knie bildet und das Gebiet der Kelten vom Gebiet jener Völker trennt, die ihr Germanen nennt." (S.122)
Remer keltischer Stamm im heutigen Belgien, der Cäsar das Bündnis anbietet und dann von König Galba aus Rache für den Verrat angegriffen wird (S.391-392)
Santonen keltischer Stamm (S.15,554) zwischen Loire und Garonne (S.554)
Sequaner keltischer Stamm (S.42,555) zwischen Arar (frz. Saône) und dem Juragebirge am rechten Rhone-Ufer, Hauptort Vesontio (Besançon) (S.555)
Suessionen keltischer Stamm der Belgier (S.393)
Tiguriner keltischer Stamm (S.15,71,555) im Gebiet der heutigen schweizer Kantone Waadt, Freiburg und Bern mit Hauptstadt Aventicum (frz. Avenches) (S.555)
Tolosaten

keltischer Volksstamm an der Grenze von Aquitanien und der römischen Provinz, Hauptstadt Tolosa (frz. Toulouse) (S.555)



Die Stämme der Germanen

Karte mit der
                      Ausbreitung der Germanen
Karte mit der Ausbreitung der Germanen

Sueben germanischer Stamm unter Ariovist, der imperialistisch andere germanische Stämme über den Rhenus auf gallische Gebiete treibt (S.460)

Sugambrer

germanischer Stamm auf der germanischen Seite der Rhenus (S.459)
Tencterer germanischer Stamm, der zusammen mit den Usipetern von Ariovist verfolgt den Rhenus überquert (S.443)
Ubier germanischer Stamm vom Westerwald rheinaufwärts bis zum Breisgau (S.555)
Usipeter germanisches Volk, das 56 v.Chr. am Niederrhein erschien (S.555)


Cäsars Kriegskarriere in Gallien

Karte mit
                      Cäsars Feldzügen
Karte mit Cäsars Feldzügen
römische Zeitrechnung heutige Zeitrechnung Ereignisse
653 100 v.Chr. Geburt Cäsars (13.7.)
695 58 v.Chr. -- Cäsar wird Statthalter in Gallia Narbonensis, Gallia Cisalpina und Illyricum
-- Helvetierkrieg
-- Krieg gegen Ariovist
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696 57 v.Chr.

Gallien: Krieg gegen die Belger

697 56 v.Chr. Gallien: Krieg gegen die Küstenvölker
698 55 v.Chr. Verlängerung von Cäsars Statthalterschaft
-- erster Rheinübergang
-- erstes Übersetzen nach Britannien
-- Völkermord an den Germanenstämmen der Usipeter [und Tencterer (S.443)]
699 54 v.Chr. -- zweite Britannienexpedition
-- Tod von Cäsars Tochter Julia und Tod der Mutter
-- Aufstände in Gallien
700 53 v.Chr. -- Aufstände in Gallien
-- zweiter Rheinübergang
-- Tod des Crassus in der Parther-Schlacht
701 52 v.Chr. -- Aufstand des Vercingetorix
-- Cäsars Niederlage bei Gergovia
-- Cäsars Sieg bei Alesia
702

51 v.Chr.

-- Gallien "befriedet"
-- Ausgabe der Kriegsberichte "Commentarii de bello Gallico"
703 50 v.Chr. Diplomatische Auseinandersetzungen über Cäsars Kommandoniederlegung und Wahl zum Konsul
704 49 v.Chr. Cäsar überschreitet mit seinen Legionen den Rubikon, um machtvoll in Rom zu erscheinen - Ausbruch des Bürgerkriegs


(S.556-557)


2.
Die Kulturen der Kelten, Germanen, Römer und weitere Erwähnungen

Kelten: Keltisches
                      Kreuz im Ring der Ganzheitlichkeit, Mitteleuropa
Kelten: Keltisches Kreuz im Ring der Ganzheitlichkeit, Mitteleuropa
Germanen: Ostara, germanische
                        Frühlingsgöttin Nordeuropa
vergrössernGermanen: Ostara, germanische Frühlingsgöttin Nordeuropa
Rom,
                      Gladiatorenspiele, Südeuropa
Rom, Gladiatorenspiele, Südeuropa


Grundlagen und Wahrheitsfindung

Korisios:
"Brandneue Nachrichten, das bedeutete Nachrichten, die nicht älter als ein halbes Jahr waren." (S.10)

Korisios: "Obwohl falsche Behauptungen durch ständige Wiederholung nicht wahrer werden..." (S.360)

Korisios: "Je öfter man eine Geschichte erzählt, desto besser wird sie. Sie wird nicht wahrer, aber besser." (S.390)


Lebensweisheiten
Keltischer Spruch: "Man darf hinfallen, aber man darf nicht liegenbleiben." (S.31)

Korisios: "Ich hätte Wanda heute nachmittag eben doch besser so lange geküsst, bis sie nicht mehr Jungfrau gewesen wäre." (S.49)

Piso an Korisios: "Barba non facit philosophum", spottete Piso, was soviel hiess wie: Der Bart allein macht noch keinen Philosophen." (S.123)

Korisios über eine Schiffsladung Wein: "Schiffe haben drei schlechte Angewohnheiten: Sie kentern. Schiffe, die nicht kentern, werden von Piraten überfallen, und Schiffe, die weder kentern noch überfallen werden, werden das Opfer von Stürmen." - "Und was passiert mit den sechstausend Amphoren, Korisios?" - "Sie gehen unterwegs zu Bruch. Was nicht zu Bruch geht, wird von der Besatzung gesoffen. Und die tausend Amphoren, die fr einen Gewinn ausreichen würden, gehen mit dem Schiff verloren." (S.213)

Korisios: "Die Wahrheit gehört den Phantasielosen." (S.223)

Kretos, Weinhändler aus Massilia: "Man soll eine Ziege, die Milch liefert, nicht schlachten." (S.229)

Keltische Kultur

Druiden sind die Wissenden bei den Kelten

   
Druide
                      aus Asterix
Druide aus Asterix
"Keltische Druiden waren nicht nur Priester, nein, keltische Druiden waren auch Lehrer, Richter, politische Berater, Astronomen, Erzähler, Mathematiker und Ärzte in einer Person, ja, sie waren das Tor zum Universum des Wissens." (S.12)

Die Druiden bilden eine Kaste für sich, sind "adliger Abstammung". Sie sind "Mittler zwischen Himmel und Erde, zwischen Leben und Tod, zwischen Göttern und Menschen." (S.13)

Druidenschule auf der Insel Mona (S.13). Druiden sind wie ein lebendiges Buch, das zwischen Himmel und Erde herumstolziert (S.17).

Druiden: "Druiden (,) die lebendigen Bücher der Kelten" (S.165)

Korisios an Sklavin Wanda über Druiden: "Das wissen vermutlich nur die Götter. Sie lenken die Hände des Druiden." (S.253)

Barden
"Barden waren Gelehrte und grossartige Geschichtenerzähler." (S.13)

Barde Friedhelm Schneidewind 2004
Barde Friedhelm Schneidewind 2004

Frauen sind von kultischen Handlungen ausgeschlossen

Korisios: "Da ich eine kultische Handlung vorbereitete, durfte ich die Nacht nicht mit Wanda verbringen." (S.184)

Kelten: Keltischer
                      Häuptlingshelm
Kelten: Keltischer Häuptlingshelm
Handwerk

Die römische Kultur hinkt hinter der keltischen Schmiedekunst hinterher:

"Keltische Schmiedekunst, die zwar selbst die Römer nachahmen, aber immer noch nicht beherrschen und deshalb in Bronzehelmen rumlaufen." (S.19)

"Keltische Schmiede waren als Söldner äusserst begehrt." (S.20)

Glaube an Wiedergeburt bei den Kelten

"uns Kelten [...] der Tod ist für uns lediglich ein Übergang ins nächste Leben. Deshalb ertragen wir auch die Scherze der Götter besser als andere Völker, denn wir wissen von der Wanderung der Seele, und somit ist ein schwieriges Leben nicht mehr als ein schwieriger Tag." (S.20)


Götter und Göttinnen bei den Kelten
Caturix Kampfgott  (S.51)
Caturix ist bei den Helvetiern als Kriegsgott verehrt und entspricht dem römischen Kriegsgott Mars [web01]
Conventina Wassergöttin (S.43)
Ellen "Göttin, die für Krankheiten zuständig ist" (S.29)
Epona
Göttin Epona, Pferdegöttin, Steinrelief
Göttin Epona, Pferdegöttin, Steinrelief
Pferdegöttin  (S.43)
Epona wird in Mitteleuropa von den Römern übernommen. In Pferdeställen werden Statuen aufgestellt, oder es werden Steinreliefs hergestellt, die Epona auf einem Pferd darstellen. Ihr ist ein eigenes Fest am 18. Dezember gewidmet [web02].
Esus
Gott Esus, Hauptgott, Steinrelief
"unser Herr und Meister": "Für Esus hängen wir sie [die Opfer] an heiligen Bäumen auf" (S.219), z.B. drei Druiden, wenn die Ausrottung durch Römer bevorsteht (S.395)
Esus ist der von den Galliern am meiste verehrte Gott und steht in der Dreiergruppe mit Teutates und Taranis [web03].

"Der römische Eroberer Caesar setzte ihn dem römischen Mars gleich. Dem Esus weihten seinen Angaben zufolge die Kelten nach Kriegszügen die erbeuteten Güter der Feinde. Alle Lebewesen wurden geopfert und die Waffen und Geräte zu einem Hügel geschichtet. (Der Gallische Krieg, VI. 17,2 u. S. 605).

Es wird auch vermutet, das Esus vom etruskischen Wort Aesar für "Gott" herstammt, Esus somit nicht der Name eines bestimmten Gottes sondern eine allgemeine, apellative Bezeichnung eines solchen ist, ähnlich dem christlichen 'Herr-Gott' oder auch, daß Esus und Jesus einerlei seien." [web04]

Esus, Gott der Erde, des Waldes und der Pflanzenwelt [web05].
Sucellus
Gott Sucellus, Todesgott mit Holzhammer und
                      Becher
vergrössern Gott Sucellus, Todesgott mit Holzhammer und Becher

"Todesgott mit dem Holzhammer" (S.43)
Taranis
Gott Taranis mit Radamulett, Statuette
Gott Taranis mit Radamulett, Statuette
"der Vater des Dis" (S.44), "Taranis, Herr der Sonne" (S.67), Sonnengott: "Für Taranis verbrennen wir unsere Opfer" (S.219); "goldenes Amulett, das ein Rad darstellte: Das Rad ist das Symbol des keltischen Sonnengottes Taranis." (S.38)

Taranis ist der oberste Gott und Herrscher des Himmels [web06].
Teutates "der Gott aller Menschen": "Für Teutates werfen wir sie [die Opfer] in heilige Teiche, damit Teutates sie in seine feuchten Arme schliessen kann." (S.219)

Teutates ist der Gott aller Stämme [web07].



-- keltischer Scherz: "Die Götter werden schon wissen, was sie mit dir anstellen" (S.39)

-- keine unfehlbaren Götter: Korisios: "Ich muss an dieser Stelle mal darauf hinweisen, dass unsere Götter keine unfehlbaren Gemüter sind, nein, wir haben auch eine Menge Schlitzohren, Halsabschneider und übles Gesindel in unserem Götterrudel." (S.50)


Heilige Bäume bei den Kelten

"Esche ist uns Kelten heilig. Genauso wie die Mistel. Sie lebt auf dem Baum wie der Geist im Körper. Sie ist wichtiger als ein Menschenleben." (S.41)

Eschen-Fiederblatt
Eschen-Fiederblatt
Mistel
Mistel (W. Barthlott)


Bäume als Sitz der Götter - Bäume als Sitz stolzer Krieger

-- Göttersitz: Korisios: "Währen andere Völker ihren Göttern riesige Pyramiden oder Tempel bauen, wohnen unsere Götter in der Natur: in Bäumen, Gewässern und Steinen. Deshalb belustigte es uns auch immer wieder zu hören, dass andere Völker ihre Götter in Form von Statuen abbildeten. Ich glaube deshalb, dass für einen Kelten ein Spaziergang über das Forum Romanum in Rom lebensgefährlich gewesen wäre. Er wäre vermutlich beim Anblick all dieser Götterstatuen vor Lachen gestorben. Auch wir haben natürlich Statuen. Aber (S.40) sie stellen nicht Götter dar, sondern Verstorbene, die wir verehren." (S.41)

-- Göttersitz: Korisios: "Wir Kelten haben zahlreiche heilige Orte. Einige sind regelrechte Wallfahrtsorte, die von der ganzen Bevölkerung gekannt, geschätzt und besucht werden, andere wiederum kennen nur die Druiden. Aber im Grunde genommen wohnen die Götter überall. Man spürt sie, wenn man die Wälder betritt." (S.185)

-- Göttersitz in behinderten Menschen: Korisios zu Wanda: "Bei euch Germanen hätte man mich ausgesetzt. Auch bei den Römern oder Griechen. Nur die Kelten und Ägypter ziehen behinderte Kinder gross. Denn sie glauben, dass in ihnen Götter wohnen." (S.26)

-- "Felsplatte auf zwei runden Steinen [...] ein heiliger Ort, der eine magische Kraft ausübte." (S.41)

-- Verucloetius und Korisios unterwegs: "Er [Verucloetius] liess die Zweige, die er zur Seite bog, nicht einfach zurückschnellen, nein, er wartete, bis ich den Zweig ergriff und ihm folgte. Selbst in den Zweigen wohnt der Geist der Götter." (S.105)

-- Korisios schildert  über Verucloetius: "Darauf summte er die heiligen Verse über die Schlacht der Bäume und Sträucher, einst stolze Krieger, die zu ihrem eigenen Schutz in Bäume und Sträucher verwandelt worden waren. Jetzt begriff ich auch, wieso ich manchmal, wenn ich alleine im Wald war, das unbestimmte Gefühl hatte, inmitten von Tausenden von Menschen zu stehen, die mich stumm beobachteten." (S.109)

-- Korisios: "Jetzt verstand ich auch besser, wieso das Wort Druide eine Zusammensetzung aus "Wald" und "Wissen" war. Unser gesamtes Wissen war in den Wäldern." (S.109)

  
Bernstein mit eingeschlossener Fliege
Bernstein mit eingeschlossener Fliege

Bernstein mit Tiereinschlüssen: Erklärung des Druiden Korisios

Korisios: "Bernstein ist ein absolut faszinierendes Gestein. Im Grunde genommen ist es nichts anderes als das erhärtete Harz der Kiefer. Es ist ursprünglich Harz, aber es ist mindestens so alt wie die Götter selbst und mittlerweile hart wie Stein. In den faustgrossen Bernsteintropfen und -knollen findet man deshalb nicht selten noch Insekten, die es seit Ahnengedenken nicht mehr gibt, weil die Götter ihrer überdrüssig geworden sind." (S.409)

Korisios: "Bernstein ist das Gold des Ostens." (S.412)


Göttertest
"Wir [Verocloetius und Korisios] hatten die Anderswelt betreten. Im Gegensatz zu anderen Völkern trennen wir die Welt der Lebenden nicht von der Welt der Toten. Es sind Parallelwelten, die an heiligen Orten fliessend ineinander übergehen. Höhlen, Seen und schwarze Quellen dienen als Eingang, aber oft genügt ein Wind, ein Nebel oder der nächtliche Schrei einer Eule, um zu sehen, was dem gewöhnlichen Menschen ein Leben lang verborgen bleibt." (S.106) Möglicherweise hatte er mich prüfen wollen. Er wollte wissen, ob die Götter mich annahmen und mit mir und zu mir sprachen [...] Denn es lag an ihnen, ob sie durch meine Stimme das Schicksal meines Stammes leiten, ob sie durch meine Hände heilen und ob sie meine Augen für die Geheimnisse des Universums öffnen wollen." (S.107)

"[...] goss Wein aus einem kleinen Lederschlauch ins Wasser. Er opferte den Wassergöttern." (S.108)

Heilige Köpfe bei den Kelten als Kriegsbeute
"Bei uns Kelten ist doch der Kopf der wichtigste Körperteil überhaupt. Nur deshalb macht es uns Spass, ihn dem Feind abzuschlagen. Die Römer haben das nie begriffen. Ein verletzter Römer kehrt zu seinem Centurio zurück, aber ein Römer ohne Kopf wird nie im Leben zu seiner Kohorte zurückfinden. Und wir erben seine Körperkraft!" (S.46)

"Es kostete einen Kelten viel Überwindung, seinem toten Feind den Kopf auf den Schultern zu lassen. Denn im Kopf ist der Geist und die Kraft, und es gibt nichts Edleres, als den Geist und die Kraft seines Feindes mit nach Hause zu nehmen. Und jedem Besucher zeigte man die abgeschlagenen Köpfe und  (S.55) brüstete sich mit den Angeboten, die man für die einzelnen Köpfe bereits erhalten hatte. Wollte man einem Kelten ein Kompliment machen, bot man ihm Eisenwaffen, hübsche Sklavinnen oder Vieh für einen abgeschlagenen Kopf an. Möglichst viel. Damit der Besitzer dankend ablehnen und später von seiner Standfestigkeit berichten konnte. Je höher der angebotene Preis, desto ehrenvoller die Standfestigkeit." (S.56)

Heilige Farben bei den Kelten
"Rot ist für uns Kelten die Farbe der Anderswelt, die Farbe des Sonnenuntergangs, die Farbe des Verderbens, die Farbe des Blutes, die Farbe der totalitären Macht." (S.136)

Kelten: Samhain, die Nacht vom Sommer zum Winter

Die Angaben von Korisios sind widersprüchlich. Einerseits soll Samhain ein Fest sein, andererseits soll es eine Nacht der Angst sein:

Korisios: "Samhain bedeutet Sommers Ende und gilt als grösstes Fest in Gallien. Es wird jeweils am ersten November und in der Nacht davor gefeiert. An diesem Tag muss das Vieh von den Sommerweiden zurück sein. Die überzähligen Tiere müssen geschlachtet und gepökelt sein, und alle Abgaben und Tribute sind fällig. Jene zwölf Nachtstunden, die den Sommer vom Winter trennen, gehören den Göttern und den Toten. Es ist eine unbestimmte Zeit, weil sie nicht mehr Sommer und noch nicht Winter ist. In jenen 12 Nachtstunden fliessen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ineinander. Die Anderswelt vermischt sich mit unserer Welt. Wer Fragen an die Götter hat, stellt sie in der Nacht von Samhain." (S.470)

Korisios: "Fast alle Menschen fürchten sich vor Samhain. Sie bleiben deshalb zu Hause und setzen sich um das Feuer. Sie essen und trinken und erzählen sich Geschichten, damit die (S.470) Zeit schneller vergeht. Wenn sie ein Geräusch hören, stellen sie sich taub. Sie stehen nicht auf und schauen nach. Denn sie wissen, es sind die Toten, die sie heimsuchen. Überrascht man einen Toten, ist man bereits mit einem Bein in der Anderswelt. Auch im Freien sollte man sich nicht umdrehen, wenn man Schritte hört. Man sollte wirklich zu Hause bleiben. Und genügend Speisen und Getränke für die Toten bereithalten." (S.471)

Korisios: "Fast andächtig nahm ich ein Stück Fleisch in den Mund und kaute es langsam. Sehr langsam. Kein Mensch könnte in der Nacht von Samhain etwas achtlos hinunterschlingen. Denn alles hat eine Bedeutung. Jede Geste wird zur Zeremonie. Die Toten sind nah. Man spürt ihr Kommen, ihre Blicke, den Atem, der einem wie ein sanfter Windstoss durchs Haar fährt." (S.471)

Wikipedia über Samhain:

Samhain ist das erste der Hochfeste im keltischen Jahreskreis, das ursprünglich in der Nacht des elften Vollmonds eines Jahres, aber auch zu Neumond gefeiert wurde. Es ist das Fest, das nach dem keltischen Kalender auf den Winteranfang fiel (siehe auch Lunarkalender).
(http://de.wikipedia.org/wiki/Samhain (2007)


Prophezeiungen und Aberglauben bei den Kelten
"In puncto Aberglauben und Vorahnungen stehen wir Kelten ja bekanntlich den Römern in nichts nach. Ständig sind wir auf der Suche nach irgendwelchen Zeichen am Himmel, nach irgendwelchen Merkwürdigkeiten, und wenn ein Hund pinkelt, während der Hahn kräht, sind wir durchaus imstande, daraus den nächsten Erntebericht abzulesen." (S.56)

Über Cäsars Taktieren mit Mitteleuropa: "Und wieder andere tauschten Beobachtungen über den Flug der Vögel aus, der angeblich nichts Gutes verhiess." (S.83)

Über Wein: Korisios: "War es nicht so, dass der Wein das Gedächtnis beschädigte, wie ein Feuer, das Löcher ins Pergament brennt?" (S.186)

Rom definiert erstmals "Kelten" und "Germanen" - Rom als "gemeinsamer Feind"
"Viele Germanen tragen sogar keltische Namen. Wir Kelten unterscheiden zwischen Sippen und Stämmen, aber nicht zwischen Kelten und Germanen. Es ist Rom, das diese Unterscheidung herbeischrieb. Rom war unser gemeinsamer Feind." (S.57)

"Klatsch aus Rom" und massenweise Gerüchte (S.85)


Kelten und Germanen als kampfeslustige Verräter
"Der Kampf war uns wichtiger als der Gegner. Das ist für Römer schwer verständlich. Sie begreifen heute noch nicht, wieso Germanen und Kelten der römischen Reiterei beitreten und dann gemeinsam mit ihnen gegen Germanen und Kelten kämpfen." (S.58)

"In Rom sagt man, dass die Kelten nichts lieber täten als saufen und kämpfen, stets bis zum letzten Mann kämpfen und sehr verärgert sind, wenn ihnen die Gegner ausgehen." (S.60)

Gaststatus ist bei Reklamation gefährdet:
"Trinkt ihr den Wein immer unverdünnt?" Piso hielt den Weinkelch hoch und schaute fragend in die Runde [...] Wenn diesem Römer der Wein nicht schmeckte, dann hielt er gescheiter den Mund. Alles andere war eine Beleidigung. Divico gab dem Sklaven einen Wink, dem römischen Gast verdünnten Wein einzuschenken. Dieser Quintus Aelius Piso war sich offenbar gar nicht bewusst, dass er mit dieser Geste seinen Gaststatus aufhob. Das konnte ihn den Kopf kosten." (S.84)

"Denn selbst wenn die Fürsten Frieden beschlossen hatten, wurde normalerweise toleriert, dass die Jungen nachts zum Spass auf Kopfjagd gingen." (S.139)

Beute wird den Göttern geopfert
Händler Mahes Titianos an Korisios: " 'Ich habe gehört, dass ihr selbst die Kriegsbeute (S.130) euren Wassergöttern opfert, jedes Pferd, jedes Schwert, jede Sesterze.' Ja, so war es. Schliesslich kämpfen wir für die Ehre, und nicht für ein Weltreich." (S.131)

Titianos weiter: "Aber all dieses Gold und Silber, dieser Schmuck und diese Waffen, die bleiben doch alle auf dem Grund dieser Seen. Und wenn ihr diese Seen seit Menschengedenken als Opferstätten benutzt, dann müssen dort ja unvorstellbare Reichtümer liegen." (S.131)

Korisios: "Wenn die Götter uns den Sieg schenken, dann gebührt die Beute ihnen. Das sind wir den Göttern schuldig. Aber damit nicht irgendein niederträchtiger Wurm auf die Idee kommt, unsere heiligen Orte zu plündern, zerstören wir die Gegenstände, bevor wir sie ins Wasser werfen." (S.132)

Korisios an Wanda: "Wer versucht, das zu nehmen, was den Göttern ist, findet den Tod. Es ist kein leichter Tod. Es ist der qualvollste Tod, den man sich nur denken kann." (S.132)

Korisios: "Das Thema Gold ist nie beendet. Jedes Gold, das einmal geraubt worden ist, wird wieder geraubt." (S.132)

Korisios: "Die Götter waren unersättlich wie die Flüsse und Seen, in denen wir ihnen opferten. Und dass ein Gott jemals etwas zurückgegeben hätte, das hatte ich noch nie gehört." (S.191)

Keltische Ämter
Vergobretus: Cueni: 'Vergobretus' ist die "keltische Amtsbezeichnung für den höchsten Magistrat der Häduer im 1.Jh. v.Chr. Beim Vergobreten liegt die oberste Rechtssprechung des Stammes." (S.555)

Familienstrukturen bei den Kelten
"Durch Tod und Krankheit dezimierte Familien bildeten neue Grossfamilien, und so lebte ich zusammen mit Onkel Celtillus und neunundzwanzig anderen Verwandten in einem einzigen Langhaus." (S.21)

"Kelten [...] Gastfreundschaft ist ein hohes Gut." (S.83)

Bett, Sex und Kleider bei den Kelten
"und verbrachte meine Tage auf einem Stück Fell." (S.28)

"Kelten schlafen nicht nebeneinander, sondern entlang der mit Fell bedeckten Erdpodeste an den Wänden." (S.96)

Mamurra: "Sag mal, Druide, gibt es tatsächlich ein Kraut, das dir die Kraft eines Vulkans verleiht und dein Geschlecht so steif macht wie ein römisches Pilum?" (S.169) "Wenn du das Mittel findest, Druide, mach ich dich zum Statthalter von Gades!" (S.170)

Korisios an Cuningunullus, der die Sklavin Wanda vögeln will: "Ich kann dir etwas zubereiten, das dich mehr befriedigt als alle Frauen Galliens zusammen. Es ist der Rausch der Götter." - "Stimmt", entfuhr es dem Offizier, "Mamurra hat mir davon erzählt. Der Druide kann dir ein Wässerchen mixen, das dich so scharf macht, dass du den Schwanz eines Esels kriegst." (S.246). Korisios: "Die Haselnuss (S.246) erhöht den Druck des Blutes in den Adern. Aber ich brauchte noch mehr. Kleine rote Beeren. Ihr Saft ist gefährlich. Wenn man sie pflückt, muss man das eine Auge schliessen und sie mit der linken Hand abreissen." (S.247)

Frisur: Korisios: "Ich erkannte das mit Kalkwasser gebleichte und stachelförmig frisierte Haar eines Kelten." (S.363)

Keltische Speisen
Markt von Bibracte: "luftiges Weissbrot, geräucherte Schweinswürste und einen Schlauch Wein" (S.260)

Keltisches Handwerk
Markt von Bibracte: "schöner Armreif aus blauem Glas, das in unregelmässigen Abständen leuchtende Kreise aufwies [...] Der Handwerker erklärte uns, dass er die Leuchtfarben mit dem Einschluss von oxidierten Metallen erreiche. Kobalt ergab Blau, Kupfer Grün, Blei Gelb und Eisen Rotbraun." (S.260)

Schule bei den Kelten: Andere Kulturen werden erlernt
Korisios: "Ich beherrschte die lateinische Sprache und die griechische Handelsschrift, ich kannte die Mythen, Götter und Sagen der verschiedenen Völker und den Lauf der Gestirne. Und wenn kein Druide im Dorf war, war ich bereits einer der wichtigsten Männer unserer Gemeinschaft." (S.34)

Strafe bei den Kelten: Moorversenkung - Peitsche
"[...] eine Schwester, die man am liebsten im Moor versenken möchte." (S.22)

"Onkel Celtillus [...] Er drohte ihr oft mit der Peitsche." (S.23)

"die Peitsche gegeben [...] mit den Eisennieten." (S.36)

Wanda, die germanische Sklavin von Korisios
Korisios: "Wanda [...] Sie war der Ersatz für mein linkes Bein." (S.23)

Korisios: "Wenn eine Sklavin den Eindruck hatte, ihr Herr empfände Gefühle für sie, war es höchste Zeit, sie zu verkaufen." (S.59)

Korisios: "Eine Frau kann sich bei ihrem Ehemann bedanken, aber doch nicht eine Sklavin bei ihrem Herrn." (S.101)

Blonder Haarzopf von Germanen ist viel wert:
Korisios: "Wanda [...] Sie hatte langes, strohblondes Haar, das sie seitlich geflochten trug. Dieser Zopf war ein Vermögen wert. Von Kretos wusste ich, dass man in Ägypten dafür viel Gold bezahlte. Angeblich liessen sich aus blondem Germanenhaar die besten Torsionstaue für Katapultmaschinen herstellen." (S.24)

Haarpflege:
Korisios: "Ich habe schon beobachtet, wie sie unten am Bach ihr Haar mit Talg und Asche einrieb." (S.24)

Sklavenfest: die Saturnalien:
Korisios: "Saturnalien. Das war so ein römisches Fest, an dem die Römer ihre Sklaven wie Herren behandelten. Aber eben nur während des Festes." (S.25)

Germanen, Römer oder Griechen gegen Behinderte
Korisios zu Wanda: "Bei euch Germanen hätte man mich ausgesetzt. Auch bei den Römern oder Griechen. Nur die Kelten und Ägypter ziehen behinderte Kinder gross. Denn sie glauben, dass in ihnen Götter wohnen." (S.26)

Wanda zu Korisios, wie er als Behinderter bei den Römern behandelt würde: "Sie werden dich in den Salzbergwerken einsetzen. Da musst du ohnehin auf allen Vieren arbeiten. Und irgendwann werden sie dich töten." (S.27)

Kelten wandern gerne
"Für Kelten sind Völkerwanderungen genauso natürlich wie Seelenwanderungen [...] Unsere Häuser sind deshalb nie für die Ewigkeit gebaut." (S.102)

Wald als Grenze
"Das Land der Kelten und Germanen wird auf der einen Seite von einem Ozean, auf der anderen Seite von Wäldern begrenzt, aus denen noch niemals ein Mensch zurückgekommen war." (S.209)



Germanische Kultur

Germanen lehnen Druiden ab: Bei den Germanen sind Frauen die "Weisen"
Wanda zu Korisios: "Wir Germanen brauchen keine Druiden. [...] Bei uns haben nur die Frauen seherische Fähigkeiten. Niemand käme auf den Gedanken, einen Mann zu befragen." (S.25)

Germanen huren herum und können ihre Frauen verkaufen
Verucloetius an Korisios: "Ihre Frauen [die Frauen der Germanen] haben den Status von Sklavinnen. Während sich der Mann mit zahlreichen Frauen vergnügen darf, ist es einer Germanin unter Androhung der Todesstrafe verboten, das gleiche zu tun. Wenn ein Germane Geld braucht, kann er seine Frauen auf dem Sklavenmarkt verkaufen." (S.104)

Wanda an Korisios: "Natürlich heiraten die Germanen aus Liebe, Herr. Die Eltern suchen den Ehepartner aus, dann feilschen die Eltern um den Preis, und nicht selten sehen sich die Brautleute am Hochzeitstag zum ersten Mal. Es ist Liebe auf den ersten Blick." - "Und das lasst ihr euch gefallen?" - "Ja, Herr. So wie du deine Behinderung nicht als Behinderung empfindest, weil du seit Geburt nichts anderes kennst, so empfindet eine germanische Frau diesen Brauch nicht als schlecht, weil sie ja nichts anderes kennt." (S.104)

Germanische Sklavin: Schutzgötter haben versagt
Korisios: "Natürlich konnte eine germanische Sklavin mit ihren Schutzgöttern nicht zufrieden sein." (S.32)

Korisios: "Ich kannte nämlich Geschichten von germanischen Sklavinnen, die ihrem Herrn vorschrieben, was er ihnen zu befehlen hatte. Ja, wirklich! Und es gibt auch germanische Sklavinnen, die tagelang mürrisch sind, bis ihr Herr dies oder jenes tut." (S.33)

Sippenkultur und Stammesfehden bei den Germanen
Wanda zu Korisios: "Das sind germanische Sueben", sagte sie verächtlich. Offenbar zählte bei den Germanen auch nur die Sippe, der engste Clan. Ansonsten waren sie mit den anderen germanischen Nachbarn genauso zerstritten wie die Kelten untereinander." (S.61)

Sexverbot bis 20 bei den Germanen
Korisios: "Ich versuchte es nochmals auf germanisch: 'Sag mal, Wanda, ist es wahr, dass bei den Germanen die Jungen und Mädchen zwar zusammen baden, sie aber vor dem zwanzigsten Lebensjahr keinen Spass haben dürfen?' " (S.35)

Kleider bei den Germanen
Korisios: "[...] Hose aus Hirschleder, die bis zu den Knien reichte und aus mehreren Stücken zusammengenäht worden war. Der breite Gurt hatte keine Schnalle, sondern einen bronzenen Haken. Im Gurt steckte ein Messer, der Griff ein Stück Geweih. Seine Füsse waren nackt." (S.55)

Germanische Strategielosigkeit
Korisios: "Im Gegensatz zu den Römern verstanden es die Germanen nicht, einen Sieg zu nutzen. Auch in dieser Beziehung waren sie uns Kelten recht ähnlich. Wir wollen Spass und kein Weltreich." (S.65)

Wald als Grenze
Korisios: "Das Land der Kelten und Germanen wird auf der einen Seite von einem Ozean, auf der anderen Seite von Wäldern begrenzt, aus denen noch niemals ein Mensch zurückgekommen war." (S.209)



Römische Kultur

Römische Zeitrechnung: 753 v.Chr. = Jahr 0
Die römische Zeitrechnung beginnt mit der Gründung Roms 753 v.Chr. als Jahr 0 (S.556). Cueni: "Die einzelnen Jahre erhalten die Namen der jeweils amtierenden Konsuln." (S.555)

Römische Zeitmessung nach Sonnenaufgang und Sonnenuntergang
12 Stunden werden nur auf den Tag bemessen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, die Nacht wird jeweils in 4 Schichten aufgeteilt. Cueni: "Je nach Jahreszeit waren die Tage und Nächte länger oder kürzer. Die kürzeste Stunde war 44 Minuten lang, die längste 75 Minuten (S.555).

Namen in der römischen Kultur
Römische Namen bestehen aus drei Teilen:
-- Vornamen (praenomen, z.B. Gaius)
-- der erbliche Geschlechtsname (nomen gentil, z.B. Julius)
-- und dem Beinamen (cognomen, z.B. Cäsar) als Beschreibung von Charakter oder Physiognomie, wie z.B. Rufus (der Rothaarige), Crassus (der Fette) oder Longus (der Lange). Beinamen sind in der römischen Kultur erblich (S.553).

In der römischen Kultur existieren nur 16 männliche Vornamen. Römische Mädchen tragen keine Vornamen, sondern nur die Geschlechtsnamen mit der weiblichen Endung -a, also aus Julius -> Julia, so z.B. die Tochter Cäsars (S.553).

Wein
-- "Wein [...] vornehm römisch, das heisst, mit Wasser verdünnt." (S.29,84)

-- gelblicher Weisswein aus Korfu, der zur Haltbarkeit mit Harz versetzt worden war (S.182)

Waren aus dem Orient im Römischen Reich bis nach Mitteleuropa
Durch das römische Imperium und seine Handelsbeziehungen erreichen erstmals asiatische Produkte Europa: Myrrhe, Balsam, Sandelholz, Zimt, Safran, Ingwer, Curcuma, Pfeffer (S.119), Muskat, Kümmel, Nelken, Parfums, Öle; Seide (S.120).


Waren aus dem Orient im Römischen Reich bis nach Mitteleuropa
Myrrhebaum
Myrrhebaum [14]
Myrrheharz
Myrrheharz in Körnerform [15]
Balsam aus dem Himalaya
Balsam aus dem Himalaya [16]
Sandelholz mit Sandelholzöl
Sandelholz mit Sandelholzöl [17]
Zimtbaum
Zimtbaum [18]
Zimtbaum, gefiederte Blätter
Zimtbaum, gefiederte Blätter [18]
Zimtstangen von der Rinde des
                      Zimtbaums
Zimtstangen von der Rinde des Zimtbaums [19]

Safranblüten (01)
Safranblüten [20]

Ingwer-Ähre
Ingwer-Ähre [21]
Ingwer, spriessende Blüten
Ingwer, spriessende Blüten [22]
Ingwerknolle
Ingwerknolle [22]
Curcumablüte
Curcumablüte (Heilpflanze) [23]
Pfeffer von Indien aus Kerala
Pfeffer von Indien aus Kerala [24]
Muskatnussbaum
Muskatnussbaum [25]
Muskatnuss am Ast
Muskatnuss am Ast [26]
Kümmeldolden
Kümmeldolden [27]
Kümmelsamen an Dolden
Kümmelsamen an Dolden [28]
Kümmelsamen
Kümmelsamen [29]
Nelkenbaum
vergrössernNelkenbaum [30]
Nelkenblüten
Nelkenblüten [31]
Getrocknete Nelkenblüten
Getrocknete Nelkenblüten [32]



Rezepte mit Waren aus dem Orient:
-- Weinsauce mit gemörserten Zwiebeln, Knoblauch, Zimt, Pfeffer und Lorbeer (S.124)
-- "Wein mit Zimt und Muskat" (S.165)

Orient-Rezepte von Niger Marius:
-- gebratene Fische, deren Bäuche mit Koriander und Rosinen gefüllt sind, dazu eine scharfe Sauce, eine Mischung aus Honigwein, Essig, Öl, gewürzt mit Pfeffer, Liebstöckel, geröstetem Kümmel, Zwiebeln und entsteinten Damaszenerpflaumen (S.182)

-- gebratene Aprikosen mit zerstampftem Pfeffer, Minze, Honig und Weinessig (S.190)

-- gebratene Eier, Hühnerbeine und Schweineleber in Zwiebelbrühe, gekochten Fisch mit Jerichodatteln (S.190) und zur Krönung einen mit geröstetem Kümmel bestreuten Wildschweinbraten in einer salzig-pfeffrigen Weinsauce mit Pinienkernen, Senf und Liquamen." (S.191)

-- Marius: "Bei uns im Orient sind Heilkunst und Kochkunst fast dasselbe. Du bist, was du isst." (S.191)

-- punischer Brei: gallischer Frischkäse, aufgekocht mit Emmergraupen, Honig, Eiern und frischer Milch, dazu Knoblauchkugeln: frischer Käse, den man mit frischen Kräutern und zahlreichen Knoblauchzehen zerrieben und mit Öl und Essig vermengt hatte, die Paste zu Kügelchen geformt und mit salzigem Brot serviert, ein Rezept des Hannibal (S.324)

Militärspeisen im Heer
-- Militärbrot: "Der Sklave mahlte Getreide, stellte Brotteig her und buk dann kleine Stücke auf Kohle. Dieses Brot nannten sie Panis militaris. Dazu gab es gallischen Käse, Speck und Posca, eine durstlöschende Mischung aus saurem Wein und Wasser." (S.241)

-- gallisches Weissbrot: "Das ist gallisches  Brot. Weissbrot. Die Hefe dafür gewinnen wir (S.242) aus dem Gärschaum des Biers. Deshalb wird das Brot so luftig und hell [...] Aber unsere Legionäre brauchen das Panis militaris, sonst funktioniert die Verdauung nicht." (S.243)

-- Getreidebrei von Sklave Fuscinus: "Er kochte Getreideschrot mit Wasser und (S.244) fügte ein bisschen Salz, Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter und Gemüse hinzu. Den Brei gab es wenig später mit Feldbohnen und Speck." (S.245)

-- "Fladenbrotteig mit Mohnsamen gespickt und in die Asche gelegt" (S.276)
-- für die Führungsschicht in Militärlagern steht immer verdünnter Wein oder frisches Wasser zur Verfügung (S.276), Würzwein (S.277)

-- Puls: "Auf den Märschen gab es meistens Puls, diesen polentaähnlichen Weizenbrei, der mit Salz, Gewürzen und geräuchertem Speck geniessbar gemacht wurde." (S.389)

Rittertitel sind käuflich
Korisios: "Ritter konnte in Rom jeder römische Bürger werden, der ein Vermögen von mindestens 400.000 Sesterzen nachweisen konnte." (S.242)

Frauen
Korisios: "Verheiratete Römerinnen tragen rote Wollbinden" (S.183)

Söhne
Cäsar über den Halbmond am Fussknöchel: "Der Halbmond? Nur römische Bürger tragen den Halbmond. Und in Rom tun es nur die Söhne der Senatoren." (S.325)

Die römische Beamtenhierarchie
Aedile: Cueni: Gewählte römische Beamte, denen die Aufsicht über Tempel, Märkte, Strassen, Plätze, Bordelle, Bäder und die Wasserversorgung obliegt. Zur Zeit Cäsars waren sie auch für die Ausrichtung der öffentlichen Spiele verantwortlich, die sie meist privat finanzierten, um die Gunst der Bevölkerung zu gewinnen. Je aufwendiger die Spiele, desto sicherer wurden sie anschliessend in ein höheres Amt gewählt." (S.550)

Centurio: Cueni: "Römischer Offizier" (S.551)

Frumentator: Cueni: "Lebensmittelbeschaffer" (S.551)

Konsul: Cueni: "Der höchste Beamte der Republik. Jährlich wurden zwei Konsuln gewählt. Nach Ablauf seiner Amtszeit wurde ein Ex-Konsul zum Statthalter einer Provinz ernannt, die er als Prokonsul regierte. Innerhalb seiner Provinz übte er absolute Macht aus." (S.552)

Legat: Cueni: "Bei Cäsar Legionskommandant." (S.552)

Libitinarius: Cueni: "Begräbnisunternehmer." (S.552)

Liktor: Cueni: "Amtsdiener der höheren Magistrate, welche diese in der Öffentlichkeit stets begleiteten und ihnen als Repräsentanten magistratischer Macht die Fasces (Rutenbündel mit Beilen) vorantrugen." (S.552-553)

Optio: Cueni: "Unteroffizier" (S.553)

Praefectus castrorum: Cueni: "Lagerpräfekt" (S.554)

Primipilus: Cueni: "Oberster Centurio (Offizier) einer Legion (1.Kohorte)" (S.554)

Prokonsul: Cueni: "Römischer Bürger, der als Heerführer oder Provinzstatthalter konsularische Gewalt ausübt, ohne Konsul zu sein. Bestellung zum Prokonsul erfolgt durch Verlängerung der Amtsgewalt im Anschluss an ein Konsulat oder durch besondere Verleihung durch Volks- oder Senatsbeschluss." (S.554)

Proprätor: Cueni: "Statthalter. Unumschränkter Herr einer Provinz. Zivilgouverneur, oberster Gerichtsherr und militärischer Befehlshaber. War der Statthalter zuvor Prätor in Rom, wurde er in der Provinz Proprätor genannt, war er zuvor Konsul in Rom, wurde er in der Provinz Prokonsul genannt." (S.554)

Quästor: Cueni: "Verwalter der Heeresfinanzen" (S.554)


Sklaven müssen das Essen vorschneiden, damit man es auf dem Sofa essen kann
Korisios über den Römer Diviciatus: "Als vornehmer Römer war er es gewohnt, dass ihm ein Sklave das Fleisch in mundgerechte Portionen vorschnitt, da man auf einem Liegesofa kein Besteck benutzen konnte." (S.88)

Sklaven sind "Lustknaben" (S.171).

Freigelassene Sklaven
Zu Wanda: "Selbst ein freigelassener Sklave kann in Rom reich werden [...] und heute kannst du dich sogar als Auxiliarreiter bewerben. Dann erhältst du nach Beendigung deiner regulären Dienstzeit das römische Bürgerrecht." (S.39)

Rasur am Kopf und zwischen den Beinen als Zeichen der römischen "Zivilisation"
Korisios in Genava über die römischen Soldaten: "Das war schon erstaunlich, dass ich hier einen Römer mit Bart antraf. Denn Bärte und Schambehaarung galten allgemein als tierische Attribute der minderwertigen, wilden Barbaren." (S.164)

Korisios: "Römische Damen waren stets bis zu den Augenbrauen enthaart." (S.417)

Tier und Haustier
Korisios: "Dreifarbige Hunde wie Lucia galten bei den Römern als Missraten." (S.10)


Das römische Imperium ist ein Zentralstaat
Korisios: "Wir Kelten kannten keine Zentralgewalt wie die Römer." (S.47)

Römische Götter
Korisios: "Iupiter, dem die Römer Stiere opfern." (S.124)
Korisios: "Der römische Merkur entspricht dem griechischen Hermes, dem keltischen Thur und dem germanischen Wotan." (S.127); "Merkur, der römische Gott des Handels" (S.414)

Cäsarfreund und Bandenführer Clodius in Rom terrorisiert herum
Korisios: "Clodius ist Roms grösster Bandenführer. Mit seiner Gladiatorentruppe terrorisiert er nachts missliebige Senatoren. Clodius ist übrigens ein enger Freund Cäsars. Er frisst Cäsar aus der Hand." (S.85)

Roms Armeetradition
Korisios: "Eine römische Legion ist vergleichbar mit einem Schwarm Heuschrecken. Sie bringt Angebot und Nachfrage völlig durcheinander. Sie bringt eigentlich alles durcheinander: die Sitten, die Bräuche, die Feiertage, den gesamten Alltag der einheimischen Bevölkerung." (S.413)

Der Adler - Aufbau des Heeres

Korisios: "römische Adlerstandarte. Das war das wichtigste Feldzeichen der Legion." (S.98)

Korisios: "Das Vexillum war das Feldzeichen der Manipel, einer römischen Heereseinheit. Es bestand aus einem Speer mit Lorbeerblattspitze und einem unter der Spitze befestigten Querholz, an dem ein rechteckiges Tuch aus roter Seide hing. Darauf waren ein goldener Stier aufgestickt und die Buchstaben LEG X. Offenbar war die zehnte Legion im Tierkreiszeichen des Stiers gegründet worden und stand nun unter dem Schutz des Iupiters, dem die Römer Stiere opfern. Am unteren Rand des rotten Seidentuchs war ein (S.124) Fransenband angenäht. Und an beiden Enden des Querholzes hingen bronzebeschlagene Lederstreifen." (S.125)

Korisios: "Beim Wort 'Adler' waren alle zusammengezuckt. Es galt als grösste Schande Roms, ihn zu verlieren." (S.131)

Korisios: "Die Centurionen waren das Herz einer jeden Legion. Es waren ausschliesslich Männer, die sich von ganz unten mit Mut, Tapferkeit und Ausdauer nach oben gekämpft hatten. Sie hatten aufgrund ihrer niedrigen Herkunft keinerlei Aussichten auf irgendwelche zivilen Karrieren. Die Legion war ihr Leben, ihre einzige Chance. Sie waren stolz auf diese männliche Lebensweise. Was zählte, war die Anerkennung der Legionäre, der Ehrgeiz der ranghöheren Offiziere, ihren Feldherrn zufriedenzustellen." (S.352)

Korisios: "Carthago war nach römischer Art befriedet." (S.49) [Weitere Angaben sind nicht vorhanden].

Eine Legion hat zu Zeiten Cäsars 6000 Mann, aufgeteilt in 10 Kohorten, jede Kohorte unterteilt in 3 Manipel (Kompanien), jeder Manipel unterteilt in 2 Centurien (Züge, [von centum = 100, "Hundertschaften"]). (S.552)

Auxilia sind Hilfstruppen, gemäss Cueni: "im Allgemeinen Nichtrömer, die in den Provinzen ausgehoben oder von befreundeten Fürsten gestellt wurden" (S.550).

Militärische Ausrüstungsgegenstände bei den römischen Legionen:
-- Caligae: römische Militärsandalen (S.550)
-- Gladius: römisches Kurzschwert (S.552)
-- Pugio: römischer Dolch (S.554)
-- Scutum: Schild (S.555)

Die römische Furcht vor keltischen Druiden
Korisios  erzählt Silvanus ein Schauermärchen: "Nimm dich vor diesen Druiden in acht, Silvanus. Man sagt, sie können Tiere verzaubern und dich mit heiligen Versen töten. Ich hoffe für dich, du hast ihm nicht zu viele Sesterzen abgeknöpft." [...]  Doch in seinen grüngrauen Augen pulsierte die Angst und gab ihm das Aussehen eines herzkranken Frosches. Für mich war das eine interessante Entdeckung. Der Aberglaube eines Römers war offenbar so stark, dass selbst ein gehbehinderter Barbar einen durchtrainierten und bewaffneten römischen Offizier in die Knie zwingen konnte." (S.121)

Korisios: "Das war es also. Sie hatten riesige Angst vor keltischen Druiden. Sie waren hier in der Wildnis und stiessen auf Sitten und Bräuche, die ihnen fremd und unheimlich waren." (S.146)

Amulette gemäss römischer Bewertung:
Ein römischer Händler zu Korisios: "Amulette aus Judäa bringen nur Unglück, das hast du richtig erkannt, Druide." (S.123)

Kelten in römischen Einheiten bringen Chaos
Silvanus: "Es ist fast unmöglich, den Kelten in unseren Hilfstruppen Disziplin beizubringen (S.131). Die betreiben den Kampf wie die Griechen das Diskuswerfen. Die denken nur an eins: Köpfe sammeln. Sieg oder Niederlage, das ist ihnen völlig egal." (S.132)

Korisios: "Für sie waren wir nichts anderes als minderwertige Wilde." (S.145)

Cäsar zu Korisios: "Was denkst du, Druide, was ist der grösste Unterschied zwischen Rom und Gallien?" (S.295) - "Die Pferde in Gallien haben nicht nur vier Beine wie die Pferde in Rom, sondern auch vier Köpfe. Und jeder Kopf vertritt eine andere Meinung, und jedes Bein gehorcht einem anderen Kopf." (S.296)

Die römische Furcht vor Kelten und "bärenstarken Germanen"
Gaius Oppius in Cäsars Schreibkanzlei an Korisios: "Seit den Kimbernkriegen löst die Nachricht von Völkerwanderungen in Rom Panik aus. Doch die grösstmögliche Panik wird ausgelöst, wenn es sich um eine germanische oder keltische Völkerwanderung handelt." (S.222)

Korisios: "bärenstarke Germanen, die angeblich nackt in finsteren Wäldern übernachteten und sich von rohem Fleisch ernährten. Noch niemand hätte sie besiegt, sie seien wie riesige Bestien, von Göttern erschaffen, um die Menschheit zu bestrafen, und selbst wenn man sie mit Pila durchbohre, kämpften sie weiter, bis sie ihrem Gegner die Rippen zerquetscht hätten. Ja, selbst wenn man ihnen den Kopf abschlug, würden sie noch lachen, so rau und tief dröhnend, dass man nachts, von Alpträumen geplagt, aus dem Schlaf gerissen würde und tagelang nichts mehr essen könne." (S.343)

Geld als sozialer Faktor: Das Vermögen wird in Grabsteine gemeisselt
Korisios: "Reichtum war von solch überragender Bedeutung, dass sich einige sogar ihren Vermögensstand auf den Grabstein meisseln liessen." (S.530)

Bürger von Massilia dürfen in Rom Spiele sehen - das Privileg
Kretos: "Als Bürger von Massilia darfst du dir in Rom die Spiele ansehen und auf den Rängen Platz nehmen, die den römischen Senatoren vorbehalten sind. Verstehst du, was es bedeutet, Bürger von Massilia zu werden? Wir haben zwar keine grossen Armeen, aber als Kaufleute werden wir von Rom genauso geachtet wie gefürchtet." (S.135)

Sklaven: die Fähigkeiten
Sklave Krixos schildert Korisios seine Fähigkeiten: "Ich werde uns ein grösseres Zelt besorgen [...] Ich reinige regelmässig das Zelt und die Kleider, ich besorge das Essen und bereite es zu. Ich koche übrigens vorzüglich, Herr, und wenn dich jemand belästigt, breche ich ihm sämtliche Knochen [...] Ich kann geräuschlos Wachen erwürgen, griechische Verse aufsagen und eigentlich alles beschaffen, was man mit Geld bezahlen kann." (S.275)

Sklavenmarkt in Rom: Zu viel Nachschub schadet
Korisios: "Wenn auf einen Schlag fünfzigtausend Sklaven nach Rom gebracht werden, bricht der ganze Sklavenmarkt zusammen." (S.144)

"Spiele" in Rom

  
Colosseum in Rom, Ruinen einer römischen
                      Schlachtstätte
Colosseum in Rom, Ruinen einer römischen Schlachtstätte

Niger Fabius: "Seht ihr? Jedes Tier ist so, wie man es behandelt." (S.197)

Niger Fabius an Silvanus: "Für euch Römer sind alle Tiere Nutztiere, selbst die schönsten Exemplare lasst ihr in der Arena abschlachten. Ich habe gehört, dass Cäsar als Aedil zu Ehren Iupiters Tierhetzen veranstaltet haben soll, die fünfzehn Tage und Nächte gedauert haben." - "Silvanus winkte ab. "Gerüchte haben Flügel, aber oft sind sie falsch. Cäsar hat 320 Gladiatorenpaare in silbernen Rüstungen antreten lassen. Wir hatten Angst, er plane einen Umsturz. Deshalb sind Cäsars Spiele bei den Patriziern ins Gerede gekommen. Aber das römische Volk rechnet es ihm hoch an, dass er sich als Aedil so hoch verschuldet hat, um dem Volk Brot und Spiele zu bieten, die alles Bisherige in den Schatten gestellt haben." (S.197)

Besiegte und Bestrafte dürfen die Reise nach Rom antreten. Wanda an Korisios: "Wolltest du nicht ohnehin mal nach Rom?" - "Ja, aber nicht als Tierfutter." (S.253)


Ägypten, Griechenland, Judäa, Nomaden

Ägyptens Kultur

Ägypter und Kelten sehen in behinderten Menschen Göttersitze
  
Kamel
Kamel

Korisios zu Wanda: "Bei euch Germanen hätte man mich ausgesetzt. Auch bei den Römern oder Griechen. Nur die Kelten und Ägypter ziehen behinderte Kinder gross. Denn sie glauben, dass in ihnen Götter wohnen." (S.26)

Korisios: "In der Bibliothek Alexandrias war immerhin das gesamte Wissen der Menschheit gesammelt." (S.101)

Niger Fabius, arabischer Händler in Genava: "Kamele können wirklich Wasser speichern, in ihrem Höcker. Und wenn sie durstig sind, fliesst es von dort in ihren Körper zurück." (S.118)

Mamurra, Cäsars Baumeister: "Eunuchenhof von Alexandria": Dort werden die zur Strafe Kastrierten hingeschickt (S.169).

Griechische Kultur
Korisios: "Aulus Hirtius (Kanzleichef Cäsars) hatte mir auch von einigen Griechen erzählt, die tatsächlich behaupteten, die Erde sei rund wie eine Kugel. Denn wenn ein Schiff in See stach und man ihm lange genug nachschaute, verschwand zunächst der Rumpf und erst später die Segel. Damit glauben diese Griechen offenbar, beweisen zu können, dass sich die Ozeane nach allen Seiten nach unten krümme. Ein faszinierender Gedanke! Aber wenn die Erde eine Kugel war, so war mir nicht ganz klar, wieso die Schiffe wieder zurückkamen und nicht einfach hinunterfielen." (S.209)

Die Erde ist rund: Zuerst
              verschwindet der Rumpf und dann erst die Segel
Die Erde ist rund: Zuerst verschwindet der Rumpf und dann erst die Segel

Kultur in  Judäa
Piso über den Messiaskult der Juden: "In Judäa wimmelt es nur so von Propheten, Wunderheilern, Dämonenaustreibern, Heilanden, Gottessöhnen und anderen religiösen Fanatikern und Messiassen, die als Retter und Erlöser verehrt werden. Seit hundert Jahren predigen sie schon das Ende der Welt. Pompeius hat in Judäa schon Hunderte von diesen Irren ans Kreuz schlagen lassen, aber sie wachsen wie Unkraut nach. Du findest sie an jeder Strassenecke. Ihre Reinheits- und Speisevorschriften sind eine Folter, und sie massen sich an, Verbrecher von ihrer Schuld zu befreien, ohne Gericht, ohne Tempel, ohne Priester, ohne Sühneopfer. Das ist hundertfache Götterlästerung! Aber das verrückteste ist: Sie haben nur einen einzigen Gott! [...] Wenn wir mit einem Gott zerstritten waren, konnten wir uns wenigstens an einen anderen wenden." (S.126)

Niger Fabius, arabischer Händler in Genava: "Während alle anderen Völker, die ich kenne, den von ihnen unterworfenen Stämmen ihre Götter lassen, beharren die Anhänger dieser seltsamen Religion darauf, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Stell dir vor, es wäre die Religion der Römer: Die ganze Welt läge bereits in Schutt und Asche!" (S.142)

Kultur der Nomaden
  
Arabische Nomaden mit Zelt und Kamel
Arabische Nomaden mit Zelt und Kamel

Niger Fabius über die Denkweise der Nomadenvölker der Araber: "Wenn du die Mentalität unseres Volkes verstehen willst, reicht es nicht, das Kamel mit dem Pferd zu vergleichen. [...]

Die Nomadenvölker in den arabischen Wüsten haben den Ruf, täglich ihre Meinungen und Bündnisse zu wechseln. Das mag für einen Griechen oder Römer den Anschein der Unzuverlässigkeit haben. Aber sie vergessen dabei, dass für einen Nomaden eine geäusserte Meinung nichts Endgültiges und auch ein Bündnis nicht für die Ewigkeit gedacht ist. Deshalb messen wir Meinungen und Bündnisse keine besondere Bedeutung bei, da beide Seiten wissen, dass sie jederzeit geändert werden können. Damit ist für uns die Änderung einer Meinung oder die Aufkündigung eines Bündnisses nichts Gravierendes. Andere Völker, die einem Bündnis eine beinahe sakrale Bedeutung geben, haben natürlich Mühe, mit uns Verträge zu schliessen. Aber wie ich schon sagte, sie vergleichen Kamele mit Pferden." (S.201)

Korisios: "[Nun] begriffen Wanda und ich, dass Nomaden, die ihr Leben lang durch die Wüste ziehen, eine ganz andere Beziehung zum Endgültigen haben als ein Volk, das in Steinhäusern lebt und kaum Wechseln unterworfen ist." (S.201)



3.
Medizinische Vorstellungen zu Cäsars Zeiten

Kopfverletzungen schaden den Hieroglyphentafeln im Gehirn - Gelähmten fehlen einige Hieroglyphentafeln

Korisios: "Dabei hatte ein Legionsarzt ägyptischer Abstammung erzählt, welche verheerenden (S.29) Auswirkungen Kopfverletzungen auf die Bewegung von Armen und Beinen haben konnten. Er hatte erklärt, dass das Gehirn aus Millionen von Hieroglyphentafeln bestünde. Und wenn eine dieser Schrifttafeln zerbrach, müsste man das verlorene Wissen wieder von Grund auf neu erlernen. Er habe dabei auch von Kindern gesprochen, denen von Geburt an einzelne Schrifttafeln fehlten. Zum Beispiel die, die dem Kopf erklären, wie man die Beine in Bewegung setzt. Diese Kinder seien auch in Ägypten das Zuhause der Götter." (S.30)

Fürsorge kann sogar Lähmungen überwinden
Korisios: "Und da kam dieser Celtillus (Onkel von Korisios), den ich gar nicht kannte, behauptet, mein Onkel zu sein, kniete vor mir nieder, spreizte meine Beine und begann wie ein wild gewordener Galeerensträfling, meine Beine im Takt zu bewegen. Das löste auf unserem Hof grosse Heiterkeit aus, denn wozu sollte das gut sein, wenn ich mein linkes Bein nicht selber bewegen konnte? Wollte Celtillus mir in Zukunft auf allen Vieren folgen und mein linkes Bein bewegen. Oder wollte er mir unter der linken Hüfte ein Holzrad einbauen? Doch zur allgemeinen Verblüffung schaffte ich es nach einem Jahr, das linke Bein ohne fremde Hilfe anzuziehen. Grossartig, nicht? Aber Celtillus war damit nicht zufrieden. Stell (S.30) dir das mal vor! Ich konnte selbständig mein linkes Bein anziehen." (S.31)

  
Safranblüten (02)
Safranblüten

Entspannung im Wasserfass
Korisios: "Mein einziger Wunsch war, Basilus zu sehen und dann in ein mit heissem Wasser gefülltes Fass zu steigen, um endlich meine Muskeln zu entspannen." (S.73)

Safran als Heilmittel
Korisios: "Im Osten essen es bereits die römischen Offiziere. Und sie behaupten, die Kranken würden damit schneller wieder gesund." (S.124)

Wundbrand
Korisios: "mit Baldrian und Myrrhe Wundbrand verhindern" (S.160-161)

Stimulantien
Korisios: "Nüsse geben neue Kraft." (S.324)

Wetterfühligkeit und Kopfweh: Verdünnter Rotwein
Korisios über Cäsars Kopfschmerzen: "Kommen die [Kopf]schmerzen  von den warmen Winden [Föhn], empfehlen wir einen Becher verdünnten Rotweins." (S.372)


4.
Akteure, Kriegsakteure  und Chronologie


Die mit * versehenen Personen sind historisch belegt, die anderen fiktiv (S.541-549).

Akteure und Kriegsakteure der Kelten und Germanen
Ariovist * der germanische Suebenfürst (S.14,257)
Brennus * "der Kelte, der vor einigen Hundert Jahren in Rom eingefallen war." (S.40)
Diviciatus * keltischer Führer (S.290) romfreundlicher Häduer-Druide Diviciatus (S.81,82)
Divico * Führer der helvetischen Tiguriner (S.545)
Dumnorix * Bruder des Diviciatus (S.290), Romgegner mit einer eigenen Reiterei in Bibracte (S.290, 291)
Galba König der Suessionen, keltischer Stamm im heutigen Belgien (S.391)
Liscus * Adliger der Häduer, prorömisch (S.546), der das erfundene Hilfegesuch an Cäsar geschrieben hat, um Cäsar einen Vorwand zur Verfolgung der Helvetier zu liefern (S.288)
Nammejus * Fürst der Tiguriner, Mitglied der helvetischen Delegation (S.547); Korisios: "Nammejus galt nach Divico als wichtigster Mann der Helvetier." (S.86)
Niger Fabius arabischer Händler in Genava (S.547)
Orgetorix *

"einer der vermögendsten Helvetier (S.42)

Verucloetius Druidenkollege von Korisios (S.311); Adliger und Druide aus dem keltischen Stamm der Tiguriner unter Divico (S.549)



Akteure und Kriegsakteure der römischen Seite
Antonius der erste Medicus des Römerlagers von Cäsar (S.230)
Balbus  * Hirtius: "Das ist Balbus, Lusius Cornelius Balbus, Gaditaner, er war in Spanien Cäsars Praefectus fabrum. Und heute ist er..." - "Cäsars Geheimagent in Rom", posaunte Balbus stolz." (S.173)
Bassus, Ventidius  * Heereslieferant mit Knollennase (S.230)
Cäsar, Gaius Julius * Piso über Cäsar: "Nur weil Julius Cäsar den Volkstribun Vatinius bestechen konnte, hat er die unbedeutenden Provinzen Gallia Cisalpina und Illyricum erhalten. Und die dritte Provinz, die Narbonensis des Metellus Celer hat er nur dessen plötzlichem Tod zu verdanken. Oder seiner Hure Clodia." (S.89)
Celer,  Metellus Prokonsul (S.81)
Cita, C.Fufius * Cäsars privater Getreideaufkäufer (S.175), Cäsars Getreidelieferant, der ausserhalb des Lagers wohnt (S.230)
Cicero * zuerst verbannt, dann Protektor Cäsars (S.441-442) und Cäsars Geschichtsverfälscher. Cueni: "Da er [Cicero] nachweislich einen zeitgenössischen Historiker darum bat, seine Bedeutung in der römischen Geschichte stärker hervorzuheben, darf (S.543) allgemein am Wahrheitsgehalt von Ciceros Werken gezweifelt werden, zumal der grosse "Meister" zahlreiche dieser Texte nachträglich bearbeitete." (S.544).
Cuningunullus junger Tribun, geiler Offizier, der die Sklavin Wanda im Wald vögeln will (S.245-246)
Fuscinus Sklave, der Brot bäckt (S.241-242): "Sein Name 'Fuscinus' war die Verkleinerungsform von 'der Dunkelhäutige'." (S.242)
Gripho, Antonius * der Hauslehrer Cäsars, nach dem Cäsars Hirn strukturiert ist (S.295)
Labienus * der Legat der zehnten Legion (S.230,233), die Cäsars Leibgarde stellt (S.351)
Legaten von Cäsar an der Kapitulation der Helvetier:  A.Cotta, Crassus, D.Brutus, S.Galba, C.Fabius, T. Labienus", "Schreiber und Dolmetscher" (S.309)
Mamurra * "Mamurra, Cäsars Praefectus fabrum, Cäsars Schatzmeister", sagte Aulus Hirtius [...] "auch für die Konstruktion der Holztürme verantwortlich" (S.168); Korisios: "Dieser Brückenbauer Mamurra war derart genial, dass Cäsar ihn in seinen Berichten kaum erwähnte. Er wäre ihm wohl zu sehr in der Sonne gestanden." (S.278)
Marius *? ein Onkel Cäsars, führte eine Heeresreform durch, führte den Stand der Berufssoldaten ein (S.93)
Nikomedes *? König von Bithynien; Cäsar soll mit Nikomedes eine homoerotische Beziehung unterhalten haben, als er Offizier unter Thermus war (S.172)
Oppius, Gaius * "Gaius Oppius ist Cäsars Geheimdienstchef. Er hat mehr Augen und Ohren..." (S.164)
Piso, Lucius *? Legat, der Grossvater von Cäsars Schwiegervater Licius Piso; Lucius Piso fiel in der Schlacht an der Garumna (S.92) 107 v.Chr. (S.545)
Procillus * Fürst der Helvier (S.362)
Rusticanus Lagerpräfekt: "Er hatte somit das Höchste erreicht, was sich ein Legionär in der römischen Armee erträumen konnte." (S.226)
Schreiber von Cäsar an der Kapitulation der Helvetier: Korisios, Aulus Hirtius, Gaius Oppius, Valerius Procillus und Trebatius Testa" (S.310)
Silvanus Zolloffizier (S.176)
Titianos, Mahes Händler (S.129)
Ursulus, Lucius Speratus der Primipilus (S.230), Centurio der ersten Kohorte;  seine Einheit hat hohe Verluste bei Bibracte (S.306)

Über Beutestücke
-- "Er trägt einen germanischen Bogen" (S.72)
-- "An seinem Gurt hängt ein Germanenzopf" (S.72)



Chronologie

4.1.
Keltische Siege gegen Griechenland und Rom ohne strategische Umsetzung

[ca. 250 v.Chr.]
Divico: "[...] die glorreichen Siege unserer Vorfahren [...]: Vor über dreihundert Jahren hat unser Heerführer Brennus Rom erobert." (S.93)

[ca. 200 v.Chr.]
Kelten mit Hannibal gegen Rom
Divico: "[...] Gemeinsam mit Hannibal haben wir eine Legion nach der anderen aufgerieben." (S.93)

Hannibal, Büste
Hannibal, Büste

[ca. 120 v.Chr.]
Kimbern- und Teutonen-Zug bis Delphi
Divico: "[...] Wir haben den Appollotempel in Delphi geplündert." (S.93)

Delphi, Ruinen des Apollotempels
Delphi, Ruinen des Apollotempels

107 v.Chr.
Keltischer Sieg gegen die Römer an der Garumna (Garonne)
Divico: "Vor neunundvierzig Jahren habe ich, Divico, Fürst und Heerführer der Tiguriner, das Heer des Konsuls Cassius Longinus besiegt, seine Soldaten unter das Joch und in die Sklaverei geschickt." (S.93)

Korisios: "Divico [...] Vor rund 50 Jahren hatte er sich dem Zug der germanischen Kimbern angeschlossen, die damals von Norden her wie eine Lawine gen Süden rollten. An der Garumna hatte der junge Divico den römischen Konsul L.Cassius Longinus vernichtend geschlagen und seine Soldaten wie Vieh unter das Joch geschickt. Wie üblich hatten wir diesen Sieg nicht zu nutzen gewusst. Sklaven sammeln war für uns eher eine Freizeitbeschäftigung, und dieser Ausflug in den Süden war eine nette Art gewesen, den Sommer zu verbringen." (S.42)

Cueni: "107 v.Chr. schlug er [Divico] die Römer unter ihrem Feldherrn P.Licinius Crassus und zwang sie unter das Joch." (S.545).

4. 2.
Römische Ausdehnung

[71 v.Chr.]
Beispiel des Lügenstaates Rom: Gegen Spartakus wird der falsche Sieger gefeiert
Korisios: "Crassus, Roms reichster Mann, hatte Spartacus vor rund dreizehn Jahren vernichtend geschlagen. Mein Onkel Celtillus hatte damals als Söldner in Crassus' Heer gedient. Aber der Senat hatte nicht Crassus den begehrten Triumphzug gestattet, sondern Pompeius, der auf dem Nachhauseweg noch ein paar Sklaven niedergemetzelt und das ("S.275) Gerücht verbreitet hatte, er, Pompeijus, habe in Wirklichkeit den Sklavenaufstand beendet. Ja, Cäsar hatte durchaus recht. Was nützt ein Sieg auf dem Schlachtfeld, wenn man ihn nicht publik machen kann?" (S.276)





Crassus, Büste
Crassus, Büste


Pompeius, Büste
Pompeius, Büste
Spartakus / Spartacus, Statue
vergrössernSpartakus / Spartacus, Statue





[ab 71 v.Chr.?]

Cäsars Völkermord in Spanien: Cäsar raubte Spanien aus, um seine Schulden in Rom zu bezahlen

Korisios: "Bevor Cäsar Konsul in Rom wurde, war er Proprätor in Hispania ulterior. Da er nach seiner Wahl aber immer noch zwanzig Millionen Sesterzen Schulden hatte, durfte er Rom nicht verlassen und konnte seine Statthalterschaft in Spanien erst gar nicht antreten. Ohne Crassus' Bürgschaft wäre Cäsar seinen Gläubigern nicht entkommen. Er ging mit zwanzig Millionen Schulden nach Spanien! Und wie kam er nach Rom zurück? Als steinreicher Mann! Gut, er hat dann alles wieder ausgegeben und sich bis über beide Ohren neu verschuldet ... Ich will damit sagen, wenn Cäsar eines Tages Gallien verlässt und nach Rom zurückkehrt, wird er reicher sein, als es Crassus jemals gewesen ist! Und Gallien ...?" (S.86)

Divico: "Ich habe von Händlern gehört, Cäsar hätte in Spanien die kleinen Bergstämme ausgerottet. Aber wenn er sich in das Land vorwagt, das er Gallien nennt, wird er den Tod finden. Denn dieses Gallien ist das Land der Kelten!" (S.87)

Piso: "Cäsar hat Spanien geplündert, um bei Crassus seine Schulden zu begleichen. Er wird in Gallien das gleiche tun." (S.87)

Niger Fabius: "Cäsar und seine ewigen Schulden... Vor vier Jahren soll er der höchstverschuldete Mann Roms gewesen sein..." (S.197)


4. 3.
Gallier und Helvetier werden von Germanen und Rom gleichzeitig bedroht - Plan zum Auszug an den Atlantik, und Cäsar will den Auszug berauben

um 50 v.Chr.
Die Germanen fallen bei den Helvetiern und Raurikern ein - Plan: Auszug der Helvetier
Korisios: "Wir wussten, dass es die Germanen nicht eilig hatten. Es war ihnen egal, ob alle keltischen Oppida von ihrem Einfall erfuhren und die Bewohner rechtzeitig das Weite suchten. Die Germanen wollten jagen und plündern, irgendwann ihre Familien nachkommen lassen und ihnen das leergefegte Siedlungsgebiet der Rauriker und Helvetier zuweisen." (S.71)

Kelten: Staatsstruktur ohne System, wird von Rom bedroht - Versammlung der keltischen Stämme am Rhodanus
Korisios: "Wir Kelten kannten keine Zentralgewalt wie die Römer. Wir waren ein wilder Haufen untereinander zerstrittener Stämme. Für den römischen Adler wäre es ein leichtes, uns zu unterwerfen. Doch wenn es uns gelang, uns im Süden, am Ufer des Rhodanus [Rhone] beim Oppidum der keltischen Allobroger [im heutigen Savoyen, unter Rom Gallia Narbonensis S.550], unter einer einzigen Führung zu vereinen, dann würde der gierige Schnabel des römischen Adlers an unseren Kettenhemden zersplittern, falls er es wagen sollte, nach uns zu hacken." (S.47)

Plan: Viele Keltenstämme schliessen sich dem Auszug der Helvetier an
Korisios: "Am Ufer des Rhodanus würden sich Ende März all jene keltischen Stämme vereinen, die sich vor drei Jahren entschlossen hatten, sich dem grossen Zug der Helvetier anzuschliessen. Ich hatten den Atlanticus noch nie gesehen, aber Händler hatten mir derart viel darüber erzählt, dass ich in meinen Träumen bereits oft dort gewesen war." (S.70)

Die strategische Lage in Mitteleuropa

Übersichtskarte mit Helvetiern, Kelten,
                Germanen und Rom
vergrössernÜbersichtskarte mit Helvetiern, Kelten, Germanen und Rom

Korisios: "Die keltischen Allobroger leben zwischen zwei Flüssen [...] Rhodanus (Rhone) [und] Isara (Isère). Die Allobroger wurden vor rund fünfzig Jahren gemeinsam mit den keltischen Arvernern von Rom unterworfen. Ihr Gebiet ist heute römische Provinz. Die Römer nennen sie Gallia Narbonensis. Ihre äusserste Grenzstadt ist Genava (Genf). Sie grenzt direkt an das Gebiet der Helvetier. Eine Brücke über den Rhodanus verbindet das Land der freien Kelten mit der römischen Provinz." (S.112)

Die Kelten wollen an den Atlantik auswandern - Plan durch die Juraberge bei Blockade Cäsars
Korisios: "Als wir vor drei Jahren die Auswanderung beschlossen - damals war der reiche Orgetorix noch unser Führer - hatten sich die Allobroger erneut gegen Rom erhoben und uns die Erlaubnis für den Durchzug erteilt. Doch der Aufstand war einmal mehr niedergeschlagen worden. Ihr Wort war nichts mehr wert. Jetzt zählte das Wort des neuen Prokonsuls, das Wort von Gaius Julius Cäsar." (S.112)

Korisios: "Sollte er [Cäsar] unsere Bitte [die Bitte der Rauriker, mit den Helvetiern durch Gallia Narbonensis an den Atlantik zu ziehen] abschlagen, würden wir das hinnehmen, die römische Provinz umgehen und den beschwerlichen Weg durch die Schluchten zwischen Rhodanus (Rhone) und Jura wählen und dann durch das Gebiet der ebenfalls mit uns befreundeten keltischen Sequaner und Häduer nach Westen ziehen. Dieser Umweg wäre sehr beschwerlich, aber wir würden ihn akzeptieren. Dem Frieden zuliebe." (S.113)

Römische Taktik: sich als Partner gegen die Germanen anbieten - Bündnis Rom-Häduern gegen die Germanen
Korisios: "Rom ist der Freund der keltischen Stämme", antwortete Diviciatus "Wir Häduer sind der erste keltische Stamm, der mit Rom ein Bündnis geschlossen hat. Wer also Klient des häduerischen Volkes wird, geniesst den Schutz Roms. Und Rom allein kann uns im Kampf gegen die südwärts ziehenden Germanen helfen." (S.80)

Der romfreundliche Häduer-Druide Diviciatus (S.81,82) schildert die römische Taktik:
Diviciatus: "Die Häduer haben gelernt, sich zu biegen wie die Weide im Wind. Dank Rom haben wir unsere Stellung in Gallien behaupten können. Die Arverner im Süden haben ihre Vormachtstellung eingebüsst, und die Sequaner im Nordosten gehen an ihrem Freund Ariovist zugrunde. Wer in Gallien herrschen will, braucht einen starken Verbündete. Deshalb bin ich unterwegs zum Prokonsul Metellus Celer." (S.81)

Und Cäsar hat die Häduer schon einmal hängen lassen:
Korisios: "Diviciatus schien nun doch etwas betrübt. Schliesslich war dieser Gaius Julius Cäsar jener Mann gewesen, der den Häduern trotz Freundschaftsvertrag jegliche Hilfe gegen den Aggressor Ariovist verweigert und wenig später ausgerechnet diesem Ariovist den Titel "König und Freund des römischen Volkes" verliehen hatte." (S.82)

Cäsar hat Schulden und braucht einen Sieg gegen die Kelten mit Beute
Korisios: "Gaius Julius Cäsar ist nicht nur der grösste Weiberheld Roms, er ist auch der grösste Schuldner. Schuldner bringen Zinsen, aber sie sind gefährlich. Denn sie brauchen stets Geld." (S.85)

Korisios: "Mit dem Mann, der unter dem Adler reitet, konnte kein Geringerer als der hochverschuldete römische Konsul Gaius Julius Cäsar gemeint sein, der in der neu entstandenen Provinz Gallia Narbonensis das Amt des Prokonsuls (S.47) angetreten hatte und sich die Zeit in den Betten verheirateter Senatorenfrauen vertrieb." (S.48)

Cäsars Eigenheiten und Verhaltensmuster
Korisios zählt die Eigenheiten Cäsars auf: Skrupellosigkeit, kühl berechnender Zyniker, hager, abschätzig, kalt, stilles Schmunzeln, leiser Spott, verschwenderischer Geniesser, hemmungsloser Triebmensch, "durch und durch Römer, ehrgeizig bis in den Tod. Lieber sterben, als der Zweite sein." (S.137)

Cäsar, gemäss Korisios der "Weiberheld Julius Cäsar, der mehr in fremden Senatorenbetten als auf dem Schlachtfeld von sich reden macht." (S.85)

Nammejus: "Was hat Gaius Julius Cäsar Rom denn geboten ausser Zirkusspielen, Wagenrennen und Tierhetzen?" - "Zirkusspiele, Wagenrennen und Tierhetzen!" lachte Piso, und fügte hinzu: "Eine Menge betrogener Ehemänner und entjungferter Töchter." (S.86)

Korisios: "Zu Fuss war Cäsar eher enttäuschend. Dünn und schmächtig. Ja, er wirkte fast zerbrechlich. Er war kein Krieger, der imponieren konnte. Unheimlich war nur dieses Lächeln, das um seine Lippen spielte. Es war das Lächeln eines Mannes, der sich seiner geistigen Fähigkeiten bewusst war und unbeirrt und unerschrocken seine egoistischen und ehrgeizigen Ziele verfolgte. Seine lebhaften schwarzen Augen strahlten eine Unbeugsamkeit und Rücksichtslosigkeit aus, die schlicht beängstigend war. Das war kein Mann, der das Gespräch oder den Konsens suchte. Dieser Mann suchte den Erfolgt um jeden Preis. Er suchte den totalen Sieg." (S.151)

[Entsprechend ist die Erziehung von Julius Cäsar herleitbar. Das Geltungsbedürfnis scheint auf schwere Kindsmisshandlung im Elternhaus hinzudeuten].

Es existiert "eine immer wiederkehrende Anspielung auf die homoerotische Beziehung, die Cäsar vor Jahren mit Nikomedes, dem König von Bithynien, unterhalten haben soll, als er Offizier unter Thermus war." (S.172)

Balbus, Cäsars Geheimagent: "Durch mich weiss mein Freund Gaius Julius Cäsar jederzeit, ob Pompeius ihn lieber erdolchen oder vergiften lassen möchte und ob Crassus bereits einem thrakischen Gladiator die Freiheit versprochen hat, wenn er ihm Cäsars Kopf bringt. Roms Ehemännern wäre Cäsars Schwanz allerdings lieber." (S.174)

Silvanus zu Niger Fabius: "Die Frauen nimmt er [Cäsar] sich einfach. Aber die Pferde muss er kaufen." (S.196)

Korisios: "Während man Männer mit allerlei Intrigen, Schachzügen, Bestechungen und Versprechungen in Schach hielt, wählte Cäsar bei Frauen stets das Bett, das Geschenk und die Diskretion." (S.236)

Korisios: "Cäsar war, so gesehen, der Sklave seines Ehrgeizes." (S.307)

Korisios: "Cäsar setzte sich permanent mit voreiligen Versprechen und Taten unter Druck." (S.308)

Korisios: "Ich begriff, dass er vermutlich jedem Römer misstraute. Jeder Römer, der mit ihm verkehrte, war ein potentieller Konkurrent in Rom." (S.325)

Korisios: "Sachzwänge schaffen, für sich und die andern, das war eine seiner Stärken." (S.352)

Cäsar: "Eine Frau vergisst du am besten mit einer anderen Frau." (S.465)

Der Bestechungsstaat in Rom: Handel um Ämter und um Territorien - alles ist käuflich - Cäsars Karrieregang

Piso: "In Rom werden Ämter gekauft. Hat man ein Amt erstanden, ist man hoch verschuldet und muss das neue Amt dazu benutzen, seine Schulden wieder abzubauen, um für den Kauf des nächsten Amtes ein Vermögen anzuhäufen. Nur weil Julius Cäsar den Volkstribun Vatinius bestechen konnte, hat er die unbedeutenden Provinzen Gallia Cisalpina [heutiges Norditalien] und Illyricum [Balkanküste am Mittelmeer] erhalten. Und die dritte Provinz, die Narbonensis [Südostfrankreich mit Provence] des Metellus Celer hat er nur dessen plötzlichem Tod zu verdanken. Oder seiner Hure Clodia." (S.89)

Karte
                      mit Norditalien mit der Provinz Gallia Cisalpina
Karte mit Norditalien mit der Provinz Gallia Cisalpina. Die Provinz entspricht des Einzugsgebiet des Padus (heute Po).


Karte
                      mit dem Gallien jenseit der Alpen (Gallia
                      Cisalpina) und Illyrien
Karte mit dem Gallien jenseit der Alpen (Gallia Cisalpina) und Illyrien

Diviciatus: "Cäsar ist an Rom interessiert, nicht an Gallien. Er hat die Arverner besiegt. Er hat ihnen aber nicht die Freiheit geraubt. Es wäre für ihn ein Leichtes, Massilia [Marseille] einzunehmen." (S.89)

Piso: "Hätte Cäsar die Statthalterschaft in Gallien nicht angenommen, wäre er in Rom wegen seiner verfassungswidrigen Amtsführung (S.89) als Konsul angeklagt worden. Nur der sofortige Antritt seiner Statthalterschaft in Gallien verschaffte ihm die nötige Immunität, um einem Gerichtsverfahren zu entgehen. Er ist regelrecht nach Gallien geflüchtet. Aber niemand nimmt an, dass er sich die fünf Jahre mit dem Besteigen von allobrogischen Huren vertreiben wird. Dafür hat ihm die Kriegsführung in Spanien viel zu viel Spass bereitet. Und nebenbei seine Finanzen saniert." (S.90)

Piso: "In der Narbonensis ist die zehnte Legion stationiert. Drei weitere sind in Norditalien, die siebte, die achte, und die neunte." "Und in Illyricum?" fragte Divico. "Nichts. Und der Senat wird Cäsar auch keine Legion geben. Er misstraut Cäsar. Auch er. Schliesslich ist Cäsar ein notorischer Gesetzesbrecher." (S.90)

Piso: "Cäsar hat keine Freunde. Jeder wünscht ihm den Untergang [...] Wenn ihr [die Kelten] Cäsar vernichtet, werden wir in Rom ein zwanzigtägiges Freudenfest veranstalten." Diviciatus und Civico wechselten einen kurzen Blick. Es war offensichtlich, dass dieser Piso von Cäsars Feinden geschickt (S.90) worden war; er sollte uns ermuntern, ihn zu vernichten." (S.91)

Cäsar ist geil auf die Zinngruben in England - Amulettglaube
Mahes Titianos: "Wenn Cäsar nach Britannien übersetzt, um die Zinngruben zu plündern, werden seine Legionäre etwas brauchen, das sie vor dem Sturm schützt." Mahes Titianos reichte Piso ein Amulett." (S.125)

Ankündigung der Helvetier des friedlichen Zuges durch das Land der Santonen

"Piso", sagte Divico, und er wägte jedes Wort sorgfältig, "ich, Divico, Fürst der keltischen Tiguriner [Fribourger], werde in wenigen Tagen aufbrechen und zusammen mit den Stämmen der Helvetier, der Rauriker [Basler], der Latobiker [Latobriger, Latobici, Latobicer, Südbadener] und der Boier [Boii, Bojer, Tschechen-Österreicher] ins Land der Santonen ziehen. Sag deinen Freunden in Rom, dass wir ohne Verwüstungen das Gebiet der keltischen Allobroger durchqueren werden..." "Das ist jetzt römische Provinz!" unterbrach Piso. "Ich bürge mit meinem Namen dafür", schrie Divico, dass es keinerlei Plünderungen geben wird. Sag es auch deinem Cäsar. Wir wollen Frieden. Wir sind ein Volk auf Wanderschaft. Wir sind keine Armee! Das ist kein Feldzug! Unser Volk zieht an den Atlanticus. Zu den keltischen Santonen. Das Land haben wir bereits bezahlt." (S.91)

Piso: "Es gibt für einen Römer kein grösseres Schreckgespenst als Kelten auf Wanderschaft. Schliesslich war der Kelte Brennus der einzige, der Rom jemals erobert hat." (S.91)

Karte der Stämme in
                      Helvetien
Karte der Stämme in Helvetien mit den Stämmen Tiguriner (Tigurini, heute Kanton Fribourg), Rauriker (Raurici, Region Basel), Latobiker (Latobrigi, Südbaden der heutigen Region Schaffhausen-Bodensee).

Cäsar will Rache für die römische Niederlage an der Garumna und streut Gerüchte gegen die Helvetier
Piso zu Divico: "Schulden", begann Piso, "sind für Cäsar Vorwand genug. Aber nicht für den römischen Senat. Nein, grosser Divico, Cäsar wird sich daran erinnern, dass du an der Garumna römische Soldaten unter dem Joch hindurchgetrieben hast." (S.92)

  
Lucius
                      Piso, Münze
Lucius Piso, Münze
Piso: "In jener Schlacht ist der Legat Lucius Piso, der Grossvater von Cäsars Schwiegervater Licius Piso, gefallen. Das mag ein Grund sein, wieso Cäsar in Rom das Gerücht verbreiten lässt, die Helvetier planten einen kriegerischen Einfall in die römische Provinz. In diesem Fall wäre Rom bedroht." Wir waren alle konsterniert. Fürst Nammejus sprang hoch. "Ist es wirklich wahr, dass Cäsar dieses Gerücht verbreiten lässt?" (S.92)

Der Händler Mahes Titianos an Korisios: "In Rom geht das Gerücht, die Helvetier wollten die römische Provinz überfallen." (S.129)

Der Händler Mahes Titianos warnt die Helvetier vor der Wanderung: Cäsar wird das helvetische Gold rauben, um seine Schulden zu tilgen

Titianos: "Ihr geht auf Wanderschaft? Das Volk des Goldes geht auf Wanderschaft? Ihr habt euer gesamtes Hab und Gut dabei! Euer gesamtes Gold! Auf Wanderschaft! Und du verstehst den Zusammenhang nicht?" - "Das ist so, als würde Julia [die Tochter von Cäsar] mit ihrem Arsch an Cäsar vorbeischlenkern", ergänzte Silvanus. Piso grinste. "Es gibt für Gaius Julius Cäsar keine bessere Gelegenheit, an Gold zu kommen. Er muss keine Städte belagern, er muss sich keiner Armee stellen, er überfällt ein Volk, das mit Weib und Kind und Ochsenkarren und seinem gesamten Gold auf Wanderschaft ist." (S.129)

Piso sarkastisch: "Nimm's Cäsar nicht übel", murmelte Piso, "es ist nichts Persönliches. Er hat nichts gegen euch. Er hat bloss Schulden." (S.130)

Piso: "Cäsar wird ein schutzloses Volk bis ans Ende der Welt verfolgen, um dieses Gold zu kriegen. Er kämpft, wie gesagt, nicht gegen euch. Er kämpft gegen seine Schulden." (S.130)

Titianos über einen Zwischenhändler zwischen Rom und den Germanen: "Es ist seine letzte Reise in Gallien, denn wenn Cäsar Gallien erobert, brauchen wir die Griechen aus Massilia nicht mehr. Dann übernimmt Rom die Handelsrouten in den Norden und zu den britischen Zinninseln." (S.133)

Rom: Vollzogene Armeereform unter Marius: Berufssoldaten - und die Militärlager

Marius,
                      Büste
Marius, Büste

  
Piso zu Divico: "Seit du die Römer unter dem Joch hindurchgeschickt hast, ist den Römern ein Marius geboren. Marius! Ein Onkel Cäsars! Er hat gewaltige Veränderungen im römischen Heer vorgenommen. Rom kämpft jetzt mit Berufssoldaten. Es sind keine Bauern mehr, die so schnell wie möglich auf ihre Felder zurückwollen. Roms neue Legionäre sind besoldet. Die können sogar im Winter kämpfen! Und sie kämpfen nicht mehr für Rom, sondern für ihren Feldherrn. Und Cäsar behandelt seine Soldaten gut. Er verspricht ihnen reiche Beute. Jetzt wollen sie ewig Legionäre sein. Mit solchen Männern kann man ein ganzes Weltreich erobern." (S.93)

Kretos: "Ein römisches Legionärslager ist wie ein Spielzeug, das die Götter in die Wildnis fallen lassen. Jedes wird nach dem gleichen Schema errichtet. Egal wie lange die Legionäre marschiert sind, am Ende des Tages schütteln sie ein Legionärslager aus dem Ärmel ihrer Tunika." (S.139)

Korisios: "Ich verstehe, wieso manchmal Händler erzählen, dass Rom die Welt mit dem Spaten erobert. Eine römische Legion besteht nicht aus Individualisten, sondern aus einem gesichtslosen, monumentalen, metallenen Bauwerk, das wie eine Lawine durch die Wildnis rollt und alles plattmacht, was sich ihm in den Weg stellt." (S.156)

Der Hitler-Gruss für Cäsar
"Heil dir, Cäsar", schrien seine Legionäre erneut und reckten dabei den rechten Arm steil in den Himmel." (S.137)

["Aufgehobene Rechte" waren damals schon üblich].

Dem Berufsheer werden die römischen Händler folgen

"Das sind die Hyänen Roms [...] Diese Händler folgen den römischen Legionen wie die Aasfresser den Nomaden. Sie versorgen die römischen Legionäre mit allem, was sie brauchen. Und sie kaufen ihnen all den Plunder ab, den sie mit Cäsars Erlaubnis (S.133) plündern. Und wenn er die Helvetier besiegt und versklavt, dürften seine Soldaten gegen hunderttausend Sklaven erhalten. Und was sollen sie damit anfangen? Die Händler werden sie ihren abkaufen und sie mit ihren Privatarmeen nach Rom bringen [...] Es gibt für einen Händler kein besseres Geschäft, als einem römischen Heer zu folgen." (S.134)



4. 4.
Die Situation bei Genava [Genf]: Keltischer Versammlungsort - Cäsars Truppen

Korisios: "Ich hatte mir römische Soldaten grösser und imposanter vorgestellt. Dabei waren sie eher von kleinem Wuchs. Nicht Zwerge, wie die Germanen behaupteten, aber doch erheblich kleiner als Kelten. Und dann diese Waffen und Rüstungen! Irgendwie alles geborgt! Nichts eigenes! [...] Hatte mir der Weinhändler Kretos nicht erzählt, dass in Rom alles käuflich war?" (S.114)

Das römische Militärlager - "Gallia Aurifera" und "Goldfieber"
Korisios: "Nach einigen Stunden überragte das römische Militärlager bereits jedes keltische Oppidum an planerischer Intelligenz und Verteidigungskraft. Ich konnte es kaum glauben. Diese zehnte Legion war tagelang marschiert und hatte nun in wenigen Stunden eine regelrechte Stadt in die Wildnis gezaubert. Man durfte nicht daran denken, was geschehen würde, wenn diese Männer den Spaten mit dem Gladius tauschen würden." (S.140)

Kretos: "Cäsar spricht nur noch von Gallia Aurifera. Das Gold interessiert die Legionäre bald mehr als die Mädchen." (S.140)

Silvanus berichtet von aufgeputschten römischen Soldaten: "Im Lager ist das Goldfieber ausgebrochen. Alle reden vom Krieg und von der bevorstehenden Beute. Sie haben Kopf und Verstand verloren und beginnen sich zu verschulden." (S.154)

Festungsbau der Römer bei Genava
Lucius Speratus an Korisios: "In wenigen Tagen wird das linke Rhodanusufer auf einer Länge von neunzehn Meilen verschanzt sein, und es werden ein Dutzend Befestigungstürme stehen." (S.156)

Silvanus
"allobrogische und kretische Bogenschützen, balearische Schleuderer" (S.141)

"syrische Bogenschützen mit spitzen Helmen" (S.161)

Das Römische Selbstverständlichkeits-Prinzip

Korisios: "Wird es Krieg geben in Gallien?" fragte ich. - "Es wird Krieg geben", antwortete Gaius Oppius sachlich, "so wie es immer Krieg gibt, wenn fremde Stämme an die neuen römischen Provinzgrenzen stossen.". - "Wenn ihr zur Sicherung eurer Provinzgrenzen ständig die Nachbarvölker unterwerfen wollt, dann müsst ihr die ganze Welt unterwerfen, bis Rom an Rom grenzt", entgegnete ich trocken." - "Eine  römische Welt mit römischem Recht wäre nicht die schlechteste von allen", entgegnete Aulus Hirtius. "Wir vernichten keine Völker und Kulturen, sondern schaffen eine neue Ordnung. Wo die Legion ist, herrscht Frieden, wo die Lex Romana gilt, blüht der Handel." (S.167)

Sklavinnen nicht im Heerlager
Korisios: "Ihre Konkubinen und unehelichen Kinder [der Soldaten] leben ausserhalb des Lagers." (S.168)

Cäsars Legionen produzieren den Zwang zum Krieg

Mamurra an Aulus Hirtius: "Zusammen mit der zehnten, die er hier stationiert hat, stehen ihm bereits sechs Legionen zur Verfügung", entgegnete Mamurra, "aber zwei davon muss er selbst finanzieren! Also ich sag euch, es ist einfacher, eine Holzbrücke (S.170) nach Britannien zu schlagen, als Cäsars Finanzen zu verwalten. Wie soll ich zwei Legionen finanzieren, wo ich doch kaum Geld habe, um seine Schuldzinsen zu begleichen?" (S.171)

Korisios: "Sechs Legionen! Das waren über 30.000 Soldaten. Dazu kamen noch 10.000 Mann keltische Hilfstruppen und ein paar tausend keltische Reiter. Um die Helvetier am Übergang des Rhodanus zu hindern, brauchte man keine 50.000 Soldaten! Während also die keltischen Stämme am anderen Flussufer auf Cäsars Antwort warteten, rüstete der Prokonsul bereits zum Krieg. Und zwar ohne Einwilligung des römischen Senats! [...] Dieser Cäsar plante einen Privatkrieg [...]"

Korisios: "Cäsar hatte vier Gründe, gegen die Gallier Krieg zu führen:
-- er sehnte sich nach unsterblichem Ruhm wie jeder anständige Patrizier,
-- er brauchte militärische Macht, um seine Position in Rom zu festigen,
-- er musste dringendst seine Schulden begleichen,
-- und jetzt musste er auch noch die gesetzwidrige Aushebung der beiden Legionen rechtfertigen." (S.171)

Die ahnungslosen Helvetier
Korisios: "Ahnungslos warteten sie [die Helvetier] am anderen Ufer des Flusses, Hunderttausende von Männern, Frauen und Kindern mit all ihrem Hab und Gut, und sie wussten nicht, dass sie bereits Morituri waren: Todgeweihte auf der Schlachtbank." (S.172)

Cäsar ist geil auf das Gold der Helvetier für eigene Legionen gegen Crassus

Balbus: "Es ist schon tragisch: Pompeius hat im Osten ein Weltreich erobert, Crassus hat die halbe Republik aufgekauft, und unser Cäsar macht nur mit seinem Schwanz Furore. Aber das werden wir ändern, denn Cäsar ist aus anderem Holz geschnitzt." Dann fügte er etwa ernster hinzu: "Ja, mit dem Gold der Helvetier hätte  er genügend Geld, um mit Crassus gleichzuziehen und sich eigene Legionen zu kaufen. Er könnte im Westen ein Weltreich erobern, das Pompeius' Taten verblassen lässt und ihn zum uneingeschränkten Herrscher Roms macht. Das einzige (S.174), was zählt, sind Legionen. Und wer zehn Legionen aus der eigenen Tasche finanzieren kann, ist wahrlich der mächtigste Mann Roms." (S.157)

Korisios: "Das Gerücht, Cäsar werde bald über sechs Legionen verfügen, hatte sich bereits wie ein Lauffeuer verbreitet." (S.175)

Cäsar braucht gemäss Korisios "einen Krieg um jeden Preis". (S.203)

Die Händler aus Massilia werden Handelsprivilegien an Rom verlieren - Inflation und Aufkauf der Ernte für die zu erwartenden römischen Legionen um Genava - der Profit der Händler

Bassus klagt: "Überall, wo man Geschäfte machen kann, triffst du einen Händler aus Massilia. Diese elenden Griechen! Man hätte ihnen niemals Massilia überlassen dürfen!" (S.259)

Korisios: "Wenn Rom sich in Gallien breitmachte, würden sie ihre lukrativen Handelsrouten zu den britannischen Zinninseln und zu den Germanen verlieren [...] Doch die meisten Händler hörten ihm schon nicht mehr zu [...] Denn sechs Legionen, das waren 50.000 Kunden. IN den umliegenden Höfen war bereits alles aufgekauft. Selbst die Ernte, die noch gar nicht gesät war. [...] Und die Preise in die Höhe getrieben. Überall waren Freigelassene unterwegs, um im Auftrag ihrer Herren Waren zu kaufen [...] C.Fufius Cita, Cäsars privater Getreideaufkäufer, war allen zuvorgekommen. Wer auch nur einen kleinen Wissensvorsprung hatte, machte das grosse Geschäft. Die andern hatten das Nachsehen. Den allobrogischen Bauern war es völlig egal, wem sie ihre Ernte verkauften." (S.175)

"Jeder Händler, der mit den Legionen Geschäfte machen konnte, kehrte als steinreicher Mann nach Rom zurück." (S.258)

Anschlag der Allobroger auf eine römische Kohorte
"Ach, diese Allobroger", schimpfte Silvanus etwas gekünstelt, "man kann sie keinen Augenblick aus den Augen lassen. Stell dir vor, vor ein paar Tagen fanden wir drei abgetrennte Köpfe der vierten Kohorte am Ufer. Sie waren auf Pfählen aufgespiesst, die jemand ins Flussufer gerammt hatte." (S.194)

Vermutung, dass die Kelten von Cäsars Hinhaltetaktik wissen
Wanda zu Korisios: "Die keltischen Fürsten wissen sehr genau, dass Cäsar sie nur hingehalten hat, um sich zusätzliche Legionen zu beschaffen." (S.206)

Provokationen der Helvetier gegen die Römer
Korisios: "Auch im Lager der Helvetier wollte keine Ruhe einkehren. Einzelne junge Krieger standen nackt am Ufer und beschimpften die Römer. Manchmal sprang einer ins Wasser und schwamm herüber. Doch spätestens in der Mitte des Flusses surrte ein Pfeilhagel auf ihn hernieder und durch bohrte ihn. Immer mehr Leichen trieben auf dem Wasser. Die römischen Wachposten auf dem Damm konnten überhaupt nicht verstehen, wieso diese jungen Kelten so achtlos ihr Leben wegschmissen." (S.206)

Korisios: "In den frühen Morgenstunden wurden am anderen Ufer Flösse ins Wasser gelassen, die einige Kelten in der Nacht gebaut hatten. Geschützt von einer Schildewand versuchten diese nun, über den Fluss zu setzen. Sie waren erfolgreicher als die nackten Schwimmer, doch kaum waren sie bis auf einen Steinwurf an das andere Ufer herangelangt, hagelten die römischen Geschosse auf die Flösse. Einige Kelten warfen, kaum hatten sie die Flussmitte erreicht die Schildewand ins Wasser und präsentierten sich nackt den römischen Legionären. Sie prahlten mit ihrem Geschlecht, trommelten sich mit den Fäusten auf die Brust und lobten die mutigen Taten ihrer Vorfahren. Die meisten wurden von kretischen Pfeilen durchbohrt.

Wer das Ufer erreichte, wurde von Pilen niedergestreckt. Die Römer, die kaum ein Wort von all diesen Beschimpfungen verstanden, mussten den Eindruck haben, wilden Tieren gegenüberzustehen." - Wieso sind sie nackt?" fragte eine Stimme. Ich hatte Aulus Hirtius nicht kommen hören. "Sie glauben, dadurch vermehrt göttliche Hilfe empfangen zu können", antwortete ich. [...] "Es sind junge Kelten, die ihre Mädchen beeindrucken wollen, das ist Sport und nicht Krieg..." (S.207) "Sie sind in die Schattenwelt übergetreten [...] Sie können bereits morgen wiedergeboren werden, als Hase, Pferd, Wildschwein oder Adler. Oder als Mensch." (S.208)

Diskussion um den Marsch durch das Sequaner-Gebiet
Korisios: "und wir ahnten nicht, dass zur gleichen Zeit bereits keltische Reiter unterwegs waren, um den Häduerfürsten Dumnorix um Vermittlung zu bitten. Er sollte die Sequaner dazu überreden, den Helvetiern den Marsch durch ihr Gebiet zu gestatten." (S.210)

Korisios: "Bereits einige Tage später meldeten keltische Häduer, die sich bei der römischen Legion einschmeicheln wollten, dass die Sequaner und Helvetier sich gegenseitig Geiseln stellten, um die friedliche Durchquerung zu garantieren." (S.210)

Ermordung von Niger Fabius als Opfer für die Götter - ein Römer ohne Kenntnisse will den Mord einem Druiden anlasten, damit Kelten einen Druiden verlieren

Korisios: "Er war mit einer verknoteten Schnur aus Tiersehnen erdrosselt worden. Die Schnur hatte drei Knoten." - "Eine Garotte", murmelte Severus. "Damit ist er schnell und sauber gestorben." Der Tod durch die Garotte war ein Gnadentod. Man zieht eine Tiersehne um den Hals. Zwischen Hals und Sehen steckt man einen Knebel. Sobald der Knebel umgedreht wird, quetscht man die Luftröhre zusammen und bricht die Halswirbel. "zuerst hat man ihm den Schädel eingeschlagen, und dann, als er vermutlich schon betäubt war, hat man ihm noch die Halswirbel gebrochen", sagte der Medicus und schüttelte den Kopf.

"Das ist noch nicht alles", sagte ich und drehte den Kopf des Toten zur Seite. Er war seltsam verrenkt und lag schief in der rechten Schulterbeuge. Der Kiefer war gebrochen. "Jemand hat ihm die Halsschlagader durchgeschnitten, um ihn ausbluten zu lassen." - "Das ist ein Opfer!" empörte sich Silvanus. "Dieser Araber ist irgendeinem keltischen Gott geopfert worden!" Plötzlich waren alle Blicke auf mich gerichtet. Was sollte ich dazu sagen? "Ist er ausgeraubt worden? fragte ich. "Nein", antwortete Silvanus, "das ist ja das Merkwürdige an der Sache. Ich habe mal gehört, dass ihr Kelten eure Opfer dreifach tötet. Das ist doch ein keltisches Opfer! Deshalb ist er nicht ausgeraubt worden!" (S.217)

Korisios: "Wir Kelten haben Götter, die Menschenopfer verlangen. Taranis, der Sonnengott, Esus, unser Herr und Meister, und Teutates, der Gott aller Menschen. Für Taranis verbrennen wir unsere Opfer, für Esus hängen wir sie an heiligen Bäumen auf, und für Teutates werfen wir sie in heilige Teiche, damit Teutates sie in seine feuchten Arme schliessen kann. Mein Freund und Gastgeber Niger Fabius hat hingegen keinen dreifachen Tod erlitten. Das Erdrosseln mit der Garotte und das Aufschneiden der Halsschlagader ist ein und dasselbe." (S.219)

"Das ist kein Opfer, das ist ein Mord. Das ist nicht die Tat eines keltischen Druiden, sondern die Tat eines Römers, er mit den keltischen Bräuchen nicht vertraut ist und den Verdacht auf einen Druiden lenken will." (S.219)

Cäsars Kanzlei ist unzufrieden, weil die Helvetier nicht angreifen

Gaius Oppius in Cäsars Schreibkanzlei an Korisios und Aulus Hirtius: ""Völkerwanderungen [...] Seit den Kimbernkriegen sitzt uns diese Angst in den Knochen. Und was passiert jetzt? Die Helvetier kommen! Und was tun sie? Sie greifen nicht mal unsere Befestigungslinien an. Wie sollen wir dem Senat plausibel erklären, wieso wir ohne seine Einwilligung zwei neue Legionen ausgehoben haben?" (S.222)

Gaius Oppius: "Wir müssen begründen, wieso und wozu Cäsar sechs Legionen braucht. Nötigenfalls müssen wir die dazu passenden Nachrichten erfinden. Aber es müssen Nachrichten sein, die unsere Händler, die nach Rom zurückkehren, nicht widerlegen können [...] Die Wahrheit gehört den Phantasielosen." (S.223)

Die Helvetier sollen angreifen, damit Cäsar sein Gesicht in Rom wahren kann: Aulus Hirtius spekuliert mit Korisios: "Was wir hier tun, kann über Cäsars Leben und Tod entscheiden. Nach Ablauf seines Prokonsulats wird man ihn in Rom vor Gericht bringen. Rom hat Angst vor Cäsar. Als er für die Spiele 320 Gladiatorenpaare aufmarschieren liess, dachten alle, er (S.223) plane den Umsturz. Stell dir vor, was die Leute in Rom denken, wenn sie hören, er hätte ohne Einwilligung des Senats 12.000 zusätzliche Legionäre ausgehoben! Falls wir lügen müssen, tun wir es für Cäsar, und Cäsar tut es für Rom." (S.224)

Gaius Oppius spekuliert mit Cäsar: "Nur als Diktator wirst du deinen Kopf noch retten können." (S.224)

Kelten als Sammelbegriff, Römer unterscheiden in Belger, Aquitanier und Gallier (S.226).



4. 5.
Die Wanderung der Helvetier ab Genava in Richtung Atlantik

Die Helvetier beginnen mit der Abwanderung
Korisios: "Die Helvetier hatten beschlossen, den gefährlichen und strapaziösen Weg durch (S.228) die Schluchten zwischen Rhodanus und Jura in Angriff zu nehmen. Auf keinen Fall wollten sie römische Grenzen verletzen und um jeden Preis eine militärische Konfrontation mit Rom verhindern." (S.229)

Hunger als Mittel zum Krieg: kaum Lebensmittel für alle römischen Soldaten
Rusticanus, Lagerpräfekt in Genava: "Wir kriegen Probleme. In einigen Tagen werden hier 36.000 römische Legionäre sein. Wer soll sie ernähren? [...] Wieso lieferst du nicht mehr Getreide, Cita?" - "Mein Budget ist beschränkt, und überall schiessen die Preise in die Höhe." (S.231)

Rusticanus: "Nur ein Krieg kann uns retten." (S.232)

Vorschlag einer Provokation für einen Kriegsbeginn - die Provokation ist schon da

Rusticanus, der Lagerpräfekt, an Labienus, der Legat der zehnten Legion (S.230,233): "Wieso schickst du die erste Kohorte nicht splitternackt über den Fluss? Dann könnten sie sich am anderen Flussufer mit Hundekot einreiben und als verrückte Gallier auf uns losgehen. Damit hätten wir genügend Augenzeugen, die später in Rom berichten, dass die Gallier die Provinz angegriffen haben. So käme die Sache endlich ins Rollen." - "Meine Männer sind römische Soldaten und keine Schauspieler. Ich kann keinen einzigen Mann mehr entbehren. Wenn wir eine Gruppe für frisches Wasser oder Grünfutter losschicken, brauchen wir immer grössere Eskorten. Es wird täglich schlimmer. Gestern habe ich einige rausgeschickt, um in den Wäldern Brennholz zu beschaffen. Zwei wurden mit abgetrennten Köpfen im Moor gefunden." - "Wieso tun die das eigentlich?" fragte Fufius Cita und wandte sich an mich. - "Bei uns", erwiderte ich, "ist das ein üblicher Zeitvertreib [...] Ihr Römer bringt euren Mädchen Amulette oder gallische Räucherwürste nach Hause, wir Kelten bringen unseren Mädchen Römerköpfe mit." (S.232)

Cäsar soll vom Glück "begünstigt" sein - Rom will "Zivilisation" verbreiten

Ventidius Bassus, Heereslieferant mit Knollennase (S.230): "Stammt nicht Cäsar selbst von den unsterblichen Göttern ab? Hat er nicht zur Genüge bewiesen  (S.232), dass er vom Glück begünstigt ist? Wir bringen den Wilden die Zivilisation!" (S.233)

Korisios: "Wenn Ventidius Bassus unter Zivilisation Wein und Geschlechtskrankheiten meint, dann hat er absolut recht." (S.233)

Korisios: "Cuningunulus [...] Er war für das planvolle Vorgehen bei der Ausbeutung der so genannten barbarischen Wildnis zuständig. Seine sorgfältige und genaue Erfassung der Ressourcen ermöglichte den Beschaffungstrupps das Einholen von Getreide, Grünfutter, Wasser, Brennholz und anderen Gütern." (S.240)

Cäsars Ehre und Lüge

Nun geht es um "Ehre" als Grund "für seinen Angriff gegen das Volk des Goldes." (S.234)

Korisios: "Der Kern der Aussage war immer der gleiche: Rom ist in höchster Gefahr!" (S.237)

Korisios: "Cäsar hatte bewusst gelogen. Kein Mensch in Rom hatte genaue Kenntnisse von gallischen Stammesgrenzen." (S.237)

Cuningunullus, ein junger Tribun, zu Korisios: "Die Helvetier werden nie den Atlanticus erreichen. Überlege doch mal, Druide. Cäsar hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sechs Legionen zusammenzukriegen, und wenn er die nicht bald einsetzt, werden die sich totlachen in Rom oder ihn beschuldigen, die Republik stürzen zu wollen. Der Mann bringt sich immer selber in Zugzwang, er lässt sich kein Hintertürchen offen. Er ist ein Spieler. Alles oder nichts." (S.243)

Aufstieg durch Krieg und Plünderung
Cuningunullus: "Bei Cäsar habe ich ein eigenes Kommando, einen anständigen Sold, wir sind an allen Plünderungen beteiligt, und wenn wir unsere Dienstzeit beendet haben, werden wir das römische Bürgerrecht erhalten, und Cäsar wird uns an die Spitze unserer Stämme setzen. Ich frag dich, Druide, sind wir Cäsars Sklaven oder Handlanger? Nein, wir benutzen ihn, um in unserem Volk die Achtung zurückzukriegen, die wir verdienen." (S.244)

Beispiel für Besiegte: Aufständische werden besiegt und steuerlich erdrückt: Allobroger

Dico: "Was hätten wir auch davon, uns gegen Cäsar zu stellen?" fragte Dico, der andere Häduer. "Was ist mit den Allobrogern passiert? Sie werden von der römischen Steuerlast schier erdrückt. Sie müssen Hilfstruppen stellen und selber ihren Sold bezahlen. Sie müssen einen grossen Teil ihres Getreides abliefern. Sie müssen die römischen Strassen in ihrem Gebiet instand halten, und wer nicht bezahlt, kommt in die Sklaverei. Wir Häduer kennen all diese Nöte nicht. Wenn die Allobroger nur einen einzigen romfreundlichen Kelten hätten, würde Cäsar ihn noch heute zum König machen. Aber die Allobroger sind stur und dumm." (S.244)

Rom muss ein Hilfsgesuch erfinden - Taktik: falsche Versprechungen machen

Gaius Oppius an Labienus: "Titus Labienus, wir sind fündig geworden. Es gibt einen Senatsbeschluss, der kriegerische Handlungen ausserhalb der römischen Provinz gutheisst, sofern sie dem Hilferuf eines Verbündeten Folge leisten." - "Hast du denn in Gallien schon jemanden gefunden, der deiner Hilfe bedarf?" - "Versprich einem keltischen Fürsten die Königskrone, und er frisst dir aus der Hand." (S.238)

Die Helvetier sind schon fast abgezogen
Korisios: "Von einer Anhöhe aus sahen wir die bewaffnete Nachhut des helvetischen Zuges. Sie hatten bereits das Gebiet der Häduer erreicht und näherten sich jetzt dem Arar. Der Fluss würde sie vermutlich eine ganze Weile aufhalten. Sie hatten keinen Mamurra in ihren Reihen", [der als Baumeister schnell eine Brücke aus dem Ärmel zaubert]. (S.244)

Die römischen Truppen verfolgen die Helvetier und richten ein Gemetzel nach dem anderen an (S.250-254)

Bibracte [Oppidum auf dem Mont Beuvray] und andere Städte: Die befestigte Hauptstadt der keltischen Häduer - romfeindliche und romfreundliche Gruppen

Karte mit der Position von Bibracte auf dem
                heutigen Mont Beuvray
vergrössernKarte mit der Position von Bibracte auf dem heutigen Mont Beuvray

Korisios: "Bibracte war kein angenehmer Fleck. Die erbitterte Feindschaft zwischen den romfeindlichen und romfreundlichen Kräften schien selbst die Flechtwerkmauern und (S.259) Eichenpfosten zu durchdringen." (S.260)

Diviciatus: "Was tun die Helvetier? Sie fliehen wie aufgescheuchte Hühner vor den vorrückenden Horden des (S.256) Suebenfürsten Ariovist. Sag uns, Dumnorix, sind das deine Freunde?" (S.257)

Korisios: "Denn so wie in Bibracte sah es im Grunde genommen in allen keltischen Oppida aus: Zerstrittene Grüppchen von rivalisierenden und intrigierenden Adligen, denen die Niederlage des keltischen (S.261) Widersachers in den eigenen Reihen wichtiger war als der Sieg des ganzen Volkes. Jeder kämpfte gegen jeden. Gegen diese bestens organisierte Militärmaschine von durchtrainierten Berufssoldaten, die dank hervorragender Planung und Versorgung über Jahre permanent Krieg führen konnten, hatten wir keltischen Saisonniers nicht die geringste Chance." (S.262)

Der inszenierte Hilferuf: Helvetier sollen Häduer-Land verwüstet haben und den Handel mit England bedrohen

"Diviciatus hob triumphierend die Papyrusrolle in die Höhe und schrie: "Cäsar fragt mich, Diviciatus, ob die Helvetier unser Land verwüsten. Wenn ich mich beklage, wird er die Helvetier bestrafen und vernichten. Es liegt in meiner Macht, über das Schicksal der Helvetier zu entscheiden. Ich krieche Rom nicht in den Arsch, Dumnorix - Cäsar bietet mir seine Dienste an! Denn Cäsar nimmt seine Freundschaftspflichten ernst!" (S.257)

"Den Häduern", begann Diviciatus zögernd, "gebührt die Vorherrschaft unter den Kelten. Jeder Stamm, der geschwächt wird, stärkt unsere Macht. Wenn die Helvetier erst den Atlanticus erreichen, werden sie dort früher oder später die Seevölker unterwerfen und den Handel mit den Britischen Inseln an sich reissen. Nein, Häduer, der Welpe, den ihr heute schützt, ist der Wolf, der morgen eure Schafe reisst." (S.258)

Cäsar will ganz Gallien - die Händler von Massilia werden überflüssig
Cita an Bassus: "So wie Cäsar plant, wird es kein kurzes Abenteuer sein. Cäsar ist dabei, Gallien zu erobern. Nur hat das noch keiner bemerkt." (S.259)

Cita an Bassus: "Wenn Cäsar sich in Gallien behauptet, gehört der gesamte gallische Markt den römischen Händlern. Massilia weiss das. Man munkelt, sie würden sogar Ariovist bestechen, damit er Cäsar aus Gallien rauswirft." (S.259)

Die römische Überlegenheit
Korisios: "Hatten die Helvetier drei Jahre gebraucht, um den Auszug an den Atlanticus vorzubereiten, genügten Cäsar bereits wenige Wochen, um die Versorgung seiner rasch anrückenden Legionäre sicherzustellen. Und in jedem keltischen Stamm würde Cäsar einen willigen Adligen finden, der ihn bereitwillig unterstützte, wenn Cäsar ihm nur seine Legionen lieh, damit er seinem Bruder, Rivalen oder Nachbarn eins auswischen konnte." (S.262)

Wildereien im Keltengebiet um Bibracte
Korisios: "Man traf in dieser Gegend überall auf Krieger, die von ihren Stämmen verstossen worden waren und nun in kleinen Gruppen Reisende und abgelegene Gehöfte überfielen." (S.261)

Korisios will die Botschaft von Diviciatus zu Cäsar bringen
(S.262)

Die Helvetier und Häduer haben zur gegenseitigen Sicherheit Geiseln ausgetauscht
Korisios: "Wie wir im Lager erfuhren, hatten die Helvetier mit den Sequanern und Häduern tatsächlich Geiseln für die Dauer ihres Durchzuges ausgetauscht." (S.263)



4. 6.
Die Niederlage der Helvetier bei Bibracte gegen Cäsars Truppen

Cäsar lässt die Nachhut der Helvetier angreifen: bezahlte keltische Trupps

Wanda: "Die Legionen kommen!" (S.264)
Korisios: "Es waren kleine berittene Auxiliartruppen, meist keltische Allobroger, Arverner und Häduer, die speziell für diese Aufgabe abkommandiert worden waren." (S.265)

Beispiel der Motivation: Vercingetorix: "Es gefällt mir und meinen Männern nicht schlecht in Cäsars Kavallerie. Vorher waren wir Strassenräuber, Ausgestossene - jetzt werden wir dafür bezahlt." (S.266) "Was kümmert einen König, wer ihn dazu gemacht hat?" schrie einer der Arverner." (S.267)

Kreuzigung des Sklaven Fuscinus wegen Flucht und angeblichem Mord

Nebenbei: Der Sklave Fuscinus wird gekreuzigt. Korisios: "Von allen Todesarten ist die Kreuzigung wohl eine der grässlichsten. Deshalb bleibt sie entflohenen Sklaven und Verbrechern vorbehalten." (S.268)

Aulus Hirtius: "Wir haben den Sklaven Fuscinus auf der Flucht erwischt. Er hat uns erzählt, dass ihr von marodierenden helvetischen Reitern überfallen worden seid. Wir dachten, ihr seid alle tot." - "Das ist wahr", log ich. "Wir wurden von einer Handvoll junger Reiter überfallen. Aber wieso habt ihr Fuscinus gekreuzigt?" - Gaius Oppius grinste breit. "Er ritt in die falsche Richtung." - "Mit dem Pugio [Dolch] des jungen Tribuns", fügte Aulus Hirtius hinzu. "Fuscinus ist vermutlich während des Überfalls geflohen, genau wie ich", versuchte ich Fuscinus zu helfen. "Und wie kommt ein Sklave an einen Offiziersdolch?" (S.269)

"Ich weiss es nicht. Hat denn keiner überlebt?" fragte ich so gelassen wie möglich. Cäsar und die anderen beiden wechselten einen kurzen Blick. Gaius Oppius ergriff das Wort: "Sie lagen alle nackt in einer Schlucht. Der Legionsarzt sagt, dass der junge Tribun zuvor noch aufs grausamste geschändet worden sei." - "Der frühe Tod erspart mancher Familie grosse Schande", bemerkte Cäsar kühl. "Ich denke nicht, dass der junge Tribun zu etwas taugte. Er war parfümiert wie eine Hure und dachte nur ans Fressen. Um den Offizier des Beschaffungstrupps tut es mir allerdings leid. Er dachte auch nur ans Fressen. Aber das war seine Aufgabe." (S.270)

Das erfundene Hilfegesuch: Korisios überbringt die Botschaft: Diviciatus bittet Rom um "Hilfe" gegen die Helvetier
Korisios: "Cäsar hielt die Papyrusrolle von Diviciatus lächelnd in der Hand und überflog zufrieden den Text. Dann reichte er die Rolle Aulus Hirtius. "Ich will 50 Abschriften davon. Boten sollen sie morgen früh nach Rom bringen. Die ganze Republik soll erfahren, dass unser Bündnispartner Rom um Hilfe gebeten hat." (S.270).

Cäsar diktiert das Kriegstagebuch

"Cäsar diktierte: "Kapitel 12. Als nun Cäsar durch seine Kundschafter erfuhr, dass drei Viertel der helvetischen Scharen den Fluss bereits überschritten hätten, ungefähr der vierte Teil sich aber noch auf dem diesseitigen Ufer befände, brach er während der dritten Nachtwache (Mitternacht) mit drei Legionen aus dem Lager auf und gelangte zu dem Teil, der noch nicht über den Fluss gegangen war. Diesen nun griff er an, da sie kampfunfähig und ahnungslos waren, und hieb einen grossen Teil nieder." (S.270)

Cäsar an Aulus Hirtius: "Davor fügen wir nun ein Kapitel 11 ein, das das Hilfegesuch der Häduer betrifft." Aulus Hirtius nickte kurz und (S.270) setzte die Feder an. Cäsar blieb hinter seinem rücken stehen und diktierte: "Kapitel 11. Die Helvetier hatten ihre Scharen bereits durch den Engpass und das Gebiet der Sequaner geführt, waren in das Land der Häduer gekommen und verheerten nun deren Felder." - Aulus Hirtius hielt kurz inne: "Cäsar, aber auf den Feldern wächst noch kein Getreide..." - "Ja und?" entgegnete Cäsar unwirsch. "Hab ich dich darum gebeten, ein genaues Datum zu nennen oder auf diesen Umstand aufmerksam zu machen? Wen kümmert das in Rom? Schreib, was ich dir diktiere, Aulus Hirtius." Und Cäsar diktierte weiter:

"... waren in das Land der Häduer gekommen und verheerten nun deren Felder. Die Häduer, nicht in der Lage, sich und ihre Habe gegen sie zu verteidigen, schickten Gesandte an Cäsar und baten um Hilfe. Sie hatten sich jederzeit um das römische Volk so grosse Verdienste erworben, dass man wahrlich nicht ruhig zusehen sollte, wenn beinahe vor den Augen unseres Heeres ihre Äcker verwüstet, ihre Kinder in die Sklaverei geführt, ihre Städte erobert würden." (S.271)

Cäsar-Befehl: Wälder durchkämmen, dann plündern
"Durchkämmt die Wälder. Kein Tiguriner soll diesen Tag überleben. Danach sollen die Centurionen ihren Männern die Plünderung erlauben." Der Meldereiter verneigte sich kurz vor Cäsar. "So sei es, Cäsar." (S.271)

Weiteres Kriegstagebuch

"Fortsetzung Kapitel 12: Die übrigen suchten ihr Heil in der Flucht und verbargen sich in den nächsten Wäldern. Es waren dies die Bewohner des Tigurinergaues, denn das ganze helvetische Volk..." Cäsar unterbrach und sprach mich direkt an: "Wie viele Gaue haben die Helvetier?" - "Vier", antwortete ich. "Also", fuhr Cäsar fort, "denn das ganze helvetische Volk ist in vier Gaue geteilt. Gerade dieser Stamm hatte zur Zeit unserer Väter seine Heimat verlassen, den Konsul Lucius Crassus getötet und dessen Heer unter das Joch geschickt.

So sollte denn, sie es durch Zufall oder nach dem Ratschluss der unsterblichen Götter, gerade jener Teil des helvetischen Volkes, der den Römern einst eine so empfindliche Niederlage beigebracht hatte, zuerst dafür seine Strafe empfangen. Dabei rächte Cäsar eine Unbill, die nicht allein den Staat, sondern auch seine Person berührte, da die Tiguriner den Legaten Lucius Piso, den Grossvater seines Schwiegervaters Lucius Piso, in derselben Schlacht, in der Cassius fiel, getötet hatten." (S.272)

Cäsar fragt Korisios: "Kannst du die Zukunft vorhersagen?" - "Ich weiss, dass kein Helvetier jemals den Atlanticus sehen wird." Cäsar schien überrascht. Er musste über alle Massen abergläubisch sein. Aber Herkunft und Stellung verbaten ihm, den Aussagen eines jungen Kelten, der nicht einmal adliger Abstammung war, irgendwelche Bedeutung beizumessen." (S.273)

Cäsar will die Helvetier einfangen - Brückenbau über den Arar (Saône)
Korisios: "Dann wandte er [Cäsar] sich an mich: "Druide, wir werden jetzt eine Brücke über den Arar schlagen und die Helvetier einholen. Wie werden sie sich verhalten?" - "Sie werden Gesandte zu dir schicken, Cäsar." (S.273) Cäsar nickte. "Du sollst das Gespräch mit den Gesandten übersetzen und anschliessend das dreizehnte Kapitel schreiben. Ruh dich jetzt aus." (S.274)

Korisios und Wanda bekommen ein Zelt in Cäsars Lager - Krixos wird als Sklave zugeteilt
(S.274-275): "Ich bin Krixos, Sklave der zehnten Legion und persönlicher Besitz des Prokonsuls. Ich bin ein Geschenk an dich. Der Prokonsul will sich damit für deine Dienste bedanken." (S.275)

Cäsar befiehlt den Brückenbau

"Wenig später meldeten Kundschafter, dass die Helvetier ihren Zug fortgesetzt hätten und keine Anstalten machten, erneut über den Arar zu setzen. Sie mieden den Kampf und setzten ihre Wanderung unbeirrt fort. Cäsar befahl Mamurra, sofort mit dem Bau der Brücke über den Arar zu beginnen. Obwohl Cäsar keinen Befehl gegeben hatte, die Plünderungen einzustellen, meldeten sich genügend Freiwillige für den Brückenbau." (S.277) [...] "Dieser Brückenbauer Mamurra war derart genial, dass Cäsar ihn in seinen Berichten kaum erwähnte. Er wäre ihm wohl zu sehr in der Sonne gestanden." (S.278)

Konfrontation zwischen Divico und Cäsar - Cäsar bricht mit seinem Krieg jedes Gesetz

Divico: "Wir sind gemäss deinen Weisungen der römischen Provinz ausgewichen und haben einen anderen Weg gewählt! Wieso suchst du nun ausserhalb der römischen Provinz den Krieg? Hast nicht du selbst, Cäsar, als Konsul in Rom, das Gesetz eingebracht, wonach ein Prokonsul ausserhalb seiner Provinzgrenzen keinen Krieg führen darf?" (S.279) "Wieso dringst du überhaupt in Gallien ein?" (S.281)

Korisios: "Divico entfernte sich, ohne Cäsars Antwort abzuwarten. Er hatte längst bemerkt, dass die ganze Unterredung pure Heuchelei war. Sie hatte stattfinden müssen, damit man in Rom berichten konnte, Cäsar habe sich um Frieden bemüht. Er war sichtlich zufrieden, als der greise Divico ihm endlich den Rücken kehrte." (S.282)

Die Jagd auf das Gold der Helvetier

Cäsar zu Korisios: "Du hast recht, Druide", erwiderte Cäsar, "wo Bauern sind, ist kein Gold, wo Gold ist, sind keine Bauern, denn das Gold ist bei den Stammesadligen. Und wenn unter den Toten keine Fürsten sind, dann waren sie bereits auf der anderen Seite des Flusses. Und wenn sie bereits auf der anderen Seite des Flusses waren, dann ist auch das Gold bereits auf der anderen Seite des Flusses." (S.283)

Cäsar: "Auf der anderen Seite des Flusses befindet sich auch das Gold der Helvetier. [...] Schickt unsere gesamte Reiterei über den Fluss. Sie sollen den Helvetiern auf den Fersen bleiben und uns zu jeder Tag- und Nachtwache über den neuesten Stand unterrichten. Aber untersagt ihnen jede Kampfhandlung." (S.284)

Kriegstagebuch

Korisios: "Als die Männer [die Legaten] gegangen waren, diktierte er mir mit Procillus' Gedächtnishilfe die Unterredung mit Divico. Er gab sie im Grossen und Ganzen authentisch wieder, unterschlug jedoch Divicos Entgegnung, dass die Helvetier gar nicht in die römische Provinz eingefallen waren. Er erwähnte auch nicht, dass die Helvetier mit den Häduern Geiseln ausgetauscht hatten. Denn jeder vernünftige Mensch würde sich fragen: Wo bleiben da die wütenden Häduer, die aus Rache die Geiseln der Helvetier töten? Also liess er dieses Detail bei der Wiedergabe von Divicos Antwort einfach weg. Er vergass aber, dass er in einem früheren Bericht die Geiselstellung der Helvetier an die Häduer bereits einmal erwähnt hatte." (S.284)

Korisios: "Wer von den Händlern und Soldaten konnte überprüfen, ob die Häduer Rom tatsächlich um Hilfe gebeten hatten? Und wie viele Augen haben das nachträglich eingetroffene Hilfegesuch des Diviciatus gesehen? Hier konnte Cäsar diktieren, was ihm nützte." (S.284)

Cäsars Taktik: Gallien in kleinen Schritten besetzen - das Gleichnis mit Wildschweinen

"Wenn hundert Menschen ein Wildschwein essen, ist dies nichts Besonderes. Wenn hingegen hundert Menschen 10.000 Wildschweine essen, hält die Welt den Atem an. Das Geheimnis ist, dass wir dafür ausreichend Zeit haben. Und genauso wie wir uns das Essen in kleinen Häppchen mundgerecht bringen lassen, werden wir uns auch in Gallien stets kleine Einheiten vornehmen. Deswegen werden wir erst Zahlen nennen, wenn wir berichten können, dass hundert Römer zehntausend Wildschweine verspeist haben." (S.285)

"Goldfieber" als Programm Cäsars - Kelten in Cäsars Truppen

Korisios: "Unter den Legionären war das Goldfieber ausgebrochen." (S.286)

Korisios in Cäsars Truppe: "In den nächsten Tagen marschierten wir mit Cäsars drei Legionen den Helvetiern hinterher. Der Abstand unserer Vorhut zur Nachhut der Helvetier betrug jeweils fünf bis sechs Meilen [...] Vertreten waren auch aus keltischen Oppida ausgestossene Adlige wie die Leute um den Arverner Vercingetorix. Sie alle waren für sehr viel Geld und mit dem Versprechen auf Keltengold angeworben worden." (S.286)

Nachschubproblem für die römischen Truppen in Gallien

Cita: "Cäsar, der Winter in Gallien war in diesem Jahr ungewöhnlich lang, das Getreide auf den Feldern ist noch nicht reif. Wir haben nicht mal ausreichend Grünfutter." (S.287)

Cäsar tobt: "Fufius Cita! Der Hunger ist schrecklicher als das Eisen! Du kannst eine Schlacht gegen Männer gewinnen, aber nicht eine Schlacht gegen den Hunger!" (S.288)

Cäsar behauptet nun, die Gallier hätten Hilfe gefordert - Cäsar wird unbeliebt - die Angst steigt, dass Cäsar ganz Gallien erobern will

"Gallier", begann Cäsar [an der Besprechung mit keltischen Führern], alle Höflichkeit ausser acht lassend, "wie könnt ihr es bloss wagen, mich in einer solchen Lage nicht zu unterstützen? Wo ist das versprochene Getreide? Ihr lasst mich im Stich, obwohl ich euretwegen hier bin. Auf eure Bitten hin habe ich mich zu diesem Krieg entschlossen!" Liscus schaute Diviciatus verwirrt an. Hatte er da Hilfegesuch nicht geschrieben, um Cäsar einen Gefallen zu tun? Cäsar argumentierte so, als ob nicht er in der Schuld von Diviciatus stünde, sondern Diviciatus in seiner. Das war eine verkehrte Welt! Diviciatus verschlug es förmlich die Sprache." (S.288)

Liscus: "Grosser Cäsar [...] (S.288) Es gibt bei uns gewisse Leute, die beim einfachen Volk ein sehr hohes Ansehen geniessen [...] Diese Leute behaupten, dass du ganz Gallien erobern würdest, wenn du mit den Helvetiern fertig wärst. Und sie sagen auch, du würdest allen Galliern die Freiheit rauben." (S.289)

Cäsar: "Du sprachst stets von gewissen Leuten. Sprachst du von Dumnorix, dem Bruder des Diviciatus?" - "Ja! [...] Dumnorix ist der Anstifter und an allem schuld - das Volk liebt seinen kühnen Unternehmungsgeist [...] Dumnorix ist sehr reich. Er unterhält eine eigene Reiterei." (S.290)

Cäsar: "Ich sollte deinen Bruder Dumnorix hinrichten lassen. Das befehlen mir Gesetz und Brauch." (S.291)

Nun "fiel Diviciatus auf die Knie [...] Es war einfach unerhört, wie sich nun auch Diviciatus vor Cäsar erniedrigte [...]. Diviciatus: "Alle Häduer wissen, dass ich deine Freundschaft geniesse, Cäsar. Wenn du also meinen Bruder bestrafst, werden alle denken, ich hätte es veranlasst, und alle werden sich von mir abwenden!" (S.292)

Dumnorix bei Cäsar
Dumnorix: "Was hast du hier verloren, Cäsar?" (S.294)

Cäsar schmeichelt Dunnorix und behauptet, man müsse Gallien "befrieden":
"Dumnorix, du sollst das einflussreiche Amt des Vergobreten [?] übernehmen und als oberster Richter eures Stammes über Leben und Tod entscheiden. Überlass deinem Bruder für diese Zeit die politische Führung der Häduer. Sobald (S.294) ich Gallien befriedet habe, sollst du dann König der Häduer werden." (S.295)

Germaneneinfall über den Rhein bei den Sequanern. Cäsar will das Germanenproblem angehen, natürlich unter seinen Bedingungen (S.295).

Korisios: "Kundschafter meldete, dass die Helvetier am Fusse eines Berges ruhten. Sofort sandte Cäsar Reiter aus, um die Beschaffenheit des Berges auszukundschaften.. Wenig später meldeten sie, der Berg sei von allen Seiten leicht zu besteigen." (S.296)

Korisios wird Cäsars Schreiber - Fehlalarm von Considius - Bestrafung von Considius - Kopfjagd auf Considus' Reiterei

Korisios: "Ich blieb mit Wanda im Lager zurück und kopierte in Cäsars Sekretariat Briefe und Dokumente, die aus Rom eingetroffen waren. In der Zwischenzeit hatte Labienus mit den beiden Legionen den Bergkamm besetzt (S.296). Cäsar war nur noch anderthalb Meilen entfernt, als ihm Publius Considius die Falschmeldung brachte, dass die Bergspitze von den Helvetiern besetzt sei. Er habe es deutlich an den glitzernden Rüstungen und Abzeichen erkannt.

Cäsar zog sich darauf auf den nächsten Hügel zurück und stellte sein Heer in Schlachtordnung auf. Da Labienus erst angreifen durfte, wenn Cäsar in unmittelbarer Nähe des feindlichen Lagers war, wartete Labienus geduldig auf seiner Bergspitze, während auch Cäsar geduldig auf seinem Hügel ausharrte. Als Kundschafter endlich das Missverständnis klärten, waren die Helvetier bereits weitergezogen. Publius Considius wurde am Abend vor der versammelten Legion degradiert und musste zu seiner Schande zusammen mit seiner Reiterstaffel drei Wochen ausserhalb des befestigten Nachtlagers schlafen.

Als wir am nächsten Tag aufbrachen, fanden wir hier und da Leichen von Publius Considius' Reitern. Sie waren allesamt nackt und enthauptet. Die Köpfe fanden wir später. Man hatte sie auf angespitzte Pfähle aufgepflockt und am Waldrand in den Boden gerammt." (S.297)

Das Nachschubproblem für Cäsars Truppen: Plan der Plünderung von  Bibracte

Korisios: In dieser Beziehung hatte Cäsar plötzlich ein grosses Problem. In zwei Tagen musste er seinen Soldaten den Proviant für die nächsten zwei Monate aushändigen. Zwei Modien pro Kopf." (S.297)

Cäsars Plan: "Zuerst brauchen meine Männer zu essen. Wir marschieren morgen nach Bibracte. Wenn die Häduer uns kein Getreide geben, werden wir es uns gewaltsam holen." (S.298)

Sklavenflucht zu den Helvetiern ist üblich - helvetische Provokationen gegenüber Cäsars Truppen

Korisios: "Denn wie üblich waren in der Nacht wieder Sklaven verschwunden. Einige von ihnen waren zu den Helvetiern übergelaufen und hatten ihnen Cäsars Pläne verraten. In der Marschkolonne der Helvetier machte sich darauf Hochstimmung breit. Cäsar hatte die Verfolgung aufgegeben! Nein, ein ängstlicher Cäsar floh vor den mutigen Helvetiern!" (S.298)

Korisios: "Die Ungeduldigsten unter den helvetischen Reitern ritten zurück und provozierten nun ihrerseits Cäsars Nachhut. Cäsar reagierte prompt. Er liess die beiden Legionen, die er kürzlich im diesseitigen Gallien ausgehoben hatte, auf einem Hügel in Stellung gehen, flankiert von leichtbewaffneten Söldnern mit Rundschild, Lederhelm, Schwert und mehreren Wurfspeeren; auch einige Bogenschützen waren unter ihnen. Ihre Aufgabe war der Schutz des Gepäcks. Unterhalb dieser unerfahrenen Legionen, ungefähr auf halber Höhe des Hügels, stellte Cäsar seine vier altgedienten Legionen auf." (S.299)

Cäsars Hetzrede gegen die Kelten und Helvetier

"Römer! Soldaten! Vor euch stehen die Nachfahren jener Barbaren, die wir schon vor Massilia geschlagen haben. Es sind Räuber, die nur Krieg und Verderben bringen und nie müde werden, sich ihrer Taten zu rühmen. Wenn wir ihnen heute gegenüberstehen, so ist es der Wunsch der unsterblichen Götter, diese Barbaren ein für allemal zu bestrafen.

Römer! Legionäre! Wir sind von den Göttern auserkoren, das Schicksal der Helvetier zu erfüllen. Kämpft, Legionäre! Holt euch das Gold der Helvetier! Es gehört euch! Kämpft, Legionäre! Verdient euch die Achtung eurer Centurionen. Verdient euch Cäsars Achtung. Rom blickt auf euch. Der Kampf möge beginnen!" (S.300)

Angriffssignal der Cornus (S.302).

Korisios beschreibt das Gemetzel:
"Die Legionäre warfen ihre Pila und stürmten den Hügel hinunter. Wie ein eisernes Netz zischten Abertausende von Wurfgeschossen durch die Luft und verdeckten für kurze Zeit den Blick auf die keltischen Schlachtreihen. Weil die Helvetier so eng standen, durchbohrten die Pila oft zwei Schilde und hefteten sie so aneinander. Vergebens versuchten die Kelten, die Pila, deren weiche Eisenspitze sich nach dem Aufprall verkrümmte, abzuschütteln. Entnervt liessen viele ihre Schilde fallen und wurde von den nachfolgenden Wurfspeeren, die nun die Legionäre aus der zweiten und dritten Reihe herabschleuderten, durchbohrt.

Als die mit gezücktem Gladius herunterrennenden Legionäre die helvetische Schlachtreihe erreichten, klafften dort bereits riesige Löcher, und es war für die kampferprobten Römer ein leichtes, den verdutzten Kelten den Schild ins Gesicht zu donnern, während sie gleichzeitig (S.302) mit dem Gladius zustachen und gezielt Achselhöhle oder Unterleib durchbohrten. Da die Römer in enger, aber nicht beengender Aufstellung kämpften und ein kurzes Schwert benutzten, das vor allem zum Stossen geeignet war, waren sie den verdutzten Kelten, die überlange und deshalb unhandliche Hiebschwerter benutzten, weit überlegen." (S.303).

"Die Helvetier wussten, dass eine Niederlage das Ende ihrer Atlantikträume war, und jeder Legionär war sich bewusst, dass eine Niederlage in dieser Wildnis den sicheren Tod bedeutete. Auf beiden Seiten sah man niemanden fliehen. Nur die römischen Sklaven, die oben auf dem Hügel beim verschanzten Gepäck gebannt dem Schauspiel folgten, glaubten plötzlich die Römer unter Druck. Zuerst grinsten sie sich nur frech an. Allmählich verschwand der eine oder andere auf der Rückseite des Hügels, und plötzlich rannten sie zu Hunderten weg. Johlend und spottend. Die Centurionen verboten den Rekruten, die Verfolgung aufzunehmen. Sie brauchten jeden Mann Reserve. Der Kampf unten am Hügel artete in eine regelrechte Abschlachterei (S.303)  aus, die von Mittag bis tief in die Nacht dauerte. Auf beiden Seiten waren die Verluste riesig, die Zahl der Verletzten unüberschaubar." (S.304)

"Die Bojer und Tiguriner zogen sich allmählich zurück [...] Die Frauen und Alten, die an der Stelle geblieben waren, wo der lange Treck sich am Mittag aufgelöst hatte, hatten mittlerweile eine Wagenburg gebildet. Die zurückkehrenden Bojer und Tiguriner stiegen auf die Ladeflächen, verschanzten sich hinter Getreidesäcken und Fässern und schleuderten von dort ihre Speere auf die diszipliniert nachrückenden Legionäre. Die Helvetier hatten sich auf ihren Berg zurückgezogen und versuchten, die nachrückenden Römer aufzuhalten, bis sie ihr Gepäck in Sicherheit gebracht hatten. Da schrie ein Centurio, dass Cäsar den ersten, der in das helvetische Lager eindringe, persönlich belohnen werde. Daraufhin rannten die Legionäre mit Todesverachtung gegen die keltischen Stellungen an." (S.304)

"Schliesslich gelang es ihnen, in das Herz des Lagers einzudringen und sich des Trosses zu bemächtigen. Die Kinder der angesehensten Fürsten gerieten in Gefangenschaft, die legendären Goldreserven in die Hände der römischen Soldaten. Die überlebenden Helvetier, Rauriker, Bojer und Tiguriner verliessen den Kriegsschauplatz. Stumm und ohne Eile, als zollten sie dem wimmernden Schlachtfeld die letzte Ehre." (S.305)

[nicht erwähnt: Es ist unwahrscheinlich, dass die Helvetier das Gold im Tross hatten, wenn eine Schlacht bevorstand. Es ist eher möglich, dass das Gold vergraben oder versenkt wurde].

"Die ganze Nacht über hörten wir das Flehen, Stöhnen und Wimmern der Sterbenden. [...] Aber niemand hatte ihnen gesagt, was Krieg wirklich war." (S.305)

Aufräumarbeiten - die Beute

"Wie lange werden wir brauchen, um die Toten zu bestatten?" fragte Cäsar in die Runde. "Mindestens drei Tage, Cäsar." Fast beschämt blickte er auf seine lehmverschmierten (S.305) Lederstiefel. Drei Tage, das bedeutete, dass er immense Verluste erlitten hatte." (S.306)

"Cäsar", sagte einer der jungen Tribune, "wir haben im Lager der Helvetier Unmengen Gold gefunden. Sollen wir..." - "Kann Gold meine toten Männer wieder zum Leben erwecken oder die Sterbenden heilen?" fauchte der Centurio Lucius Speratus Ursulus. Sein linkes Auge war blau unterlaufen. Unter dem zerschlissenen rechten Ärmel einer Tunika hatte sich eine Blutkruste gebildet. "In gewissem Sinne schon", antwortete Cäsar ruhig. "Gold bedeutet Legionen, Legionen bedeuten Macht, und Macht bedeutet Rom. Bringt mir das Gold der Helvetier!" (S.306)

Die Kiste mit den "heiligen Sicheln unserer Druiden" soll Cäsar nicht öffnen. Korisios: "Wenn er die Kiste öffnete, machte er sich die keltischen Götter zu Gegnern. Das war ganz nach seinem Geschmack. Sich mit Göttern anzulegen. Sie besiegen oder untergehen. Als Cäsar die Kiste öffnete, wandte ich mich beschämt ab. Ich stellte die Fackel in einen eisernen Trichter, der an einer Stange in der Mitte des Zeltes befestigt war. Ich wollte nicht sehen, wie dieser gottlose Römer die heiligen Sicheln unserer Druiden beschmutzte." (S.307)

Der Sold für den Sieg
Korisios: "Cäsar [...] trat vor die Legionen [...] lobte ihre Tapferkeit und versprach jedem einzelnen eine Prämie in Höhe eines Jahressolds." (S.308)

Die Reste der Helvetier ziehen zu den Lingonen - Cäsars Erpressung gegen die Lingonen - die Helvetier müssen hungernd stehenbleiben

Karte der Helvetier und Lingonen
              (Lingones)
Karte der Helvetier und Lingonen (Lingones)

Korisios: "Cäsars Männer waren am Ende. Drei Tage wurden die Verletzten gepflegt und die Toten verscharrt. An eine Verfolgung der Helvetier, die Weidetiere und Karren zurückgelassen hatten, war nicht mehr zu denken. Unterdessen marschierten die Helvetier beinahe Tag und Nacht. Richtung Norden. Sie wollten sich bei den Lingonen verpflegen und sich für die nächste Schlacht rüsten.

Doch die Lingonen hatten bereits Cäsars Boten empfangen und seine Drohung zur Kenntnis genommen. Die Lingonen schlossen die Tore ihrer Oppida und verweigerten den Helvetiern jede Hilfe. Sie schickten Gesandte zu Cäsar und boten Frieden an. Einen Zweifrontenkrieg konnten sich die hungernden Helvetier nicht leisten. Cäsar, der nach drei Tagen die Verfolgung der Helvetier wieder aufgenommen hatte, empfing die Gesandten und beschied ihnen knapp, sich nicht mehr von der Stelle zu rühren und seine Ankunft zu erwarten." (S.309)

Kapitulation der Helvetier -  der Befehl zurück nach Helvetien - Tod von Divico

Cäsar "inmitten seiner Tribune, Präfekten und den Legaten A.Cotta, Crassus, D.Brutus, S.Galba, C.Fabius, T. Labienus", "Schreiber und Dolmetscher" (S.309).

Kanzleiarbeiten durch "mich [Korisios], Aulus Hirtius, Gaius Oppius, Valerius Procillus und Trebatius Testa" (S.310).

Cäsar: "Helvetier, im Namen Roms fordert Cäsar eure sofortige Kapitulation." (S.310)

Cäsar: "Helvetier, stimmt der Kapitulation zu, oder lehnt sie ab." - "Cäsar", begann Nammejus, "die Götter waren dir wohlgesonnen. Sie haben unsere Pläne zunichte gemacht. Aber sie haben uns nicht vernichtet. Unser Kampfeswillen ist ungebrochen. Deshalb sag uns, wo du uns ansiedeln willst, wenn wir kapitulieren." - "Ich befehle euch, in eure Heimat zurückzukehren. Baut eure Häuser und Oppida wieder auf." (S.310)

So sollen die Helvetier den dauernden Angriffen der Germanen ausgeliefert werden (S.310).

Cäsar: "Ihr habt keine Bedingungen zu stellen, Helvetier. Ihr sollt bis morgen Abend, bis zur ersten Nachtwache, alle eure Waffen abgegeben haben. Jeder Kelte, der dann noch (S.310) Waffen trägt, wird gewaltsam entwaffnet und in die Sklaverei geschickt. Wer die Kapitulation annimmt, kann in seine Heimat zurückkehren. Dort wird er seine Waffen wieder erhalten." (S.311)

Korisios: "Wir alle wussten, dass Cäsar einen ungerechten Krieg geführt hatte. Ich verstand nicht, wieso unsere Götter dies zugelassen hatten." (S.311)

Korisios: "Der Druide Verucloetius kam auf mich zu und ergriff meine Hand. "Divico ist tot, Korisios. Geh deinen Weg, und denk an die Prophezeiung." (S.311)

Korisios: "Die Helvetier, Latobriger, Tiguriner und Rauriker schickte er in ihre Heimat zurück und wies die Allobroger (S.315) an, den Heimkehrenden genügend Lebensmittel bis zur ersten Ernte zur Verfügung zu stellen. Die Allobroger waren nicht zu beneiden. Sie unterstanden der römischen Verwaltung der Provinz Gallia Narbonensis. Sie hatten zu tun, was Cäsar ihnen befahl. Als die Helvetier hingegen in ihre Heimat zurückkehrten, waren sie immer noch ein freies Volk." (S.316)

Der Kulturimperialismus Roms - die Druiden und der keltische Adel werden ihre Macht verlieren

Korisios: "Für einen Druiden wie Verucloetius war Cäsar natürlich das grössere Problem. Seine Armeen brachten die lateinische Schrift, sie brachten Wissen, Wissen und Wein. Sie brachten neue Götter und frisches Geld aus Rom. Und dort, wo einst blutige Schlachten geschlagen worden waren, blühte später der Handel. Die Druiden würden ihre ganze Macht verlieren! Für immer. Ihr sorgsam gehütetes Wissen! Und die Adligen bangten um ihre Privilegien." (S.311)

Die Waffenabgabe der Keltenstämme vor Cäsar - Römer nehmen keltische Geiseln

Korisios: "Ein Kelte nach dem andern schritt den Weg zwischen den Legionärsreihen hinunter und warf vor Cäsar seine Waffen ab. Als der Stamm der Rauriker an der Reihe war, hielt ich die Luft an. Wer hatte überlebt? Doch Basilus war einer der ersten." (S.313)

Korisios: "Die Waffenübergabe dauerte den ganzen Morgen. Am Nachmittag wurden die geforderten Geiseln gestellt. E waren grausame Szenen. Die Kinder weinten jämmerlich. E brach einem das Herz mitanzusehen, wie die Legionäre die schweren Handschellen um ihre zarten Gelenke schlugen." (S.314)

Korisios: "In der Regel versuchte man, alle Sippen zu berücksichtigen und wählte stets die Beliebtesten aus, denn nur diese boten die Gewähr, dass sich der Besiegte auch wirklich im Sinne Roms verhielt." (S.314)

Siegprämien für Cäsars Soldaten

Korisios: "Um die hohen Prämien zahlen zu können, musste Cäsar einmal mehr seine private Feldherrenkasse belasten. Mamurra war deswegen ausser sich vor Wut. "Du gibst das Geld aus, bevor ich es gezählt habe. Wieso zahlen wir nicht endlich deine Schulden zurück, Cäsar?" Er war einer der wenigen, die so mit Cäsar sprechen konnten. "Was habe ich davon, wenn ich schuldenfrei bin und Gallien verliere?" fragte Cäsar lakonisch. "Die Häduer sind für mich mehr wert als irgendein befestigtes Proviantdepot mitten in der Wildnis." "Du versprichst viele Königskronen", grinste Mamurra versöhnlich und führte Cäsars Befehle aus." (S.315)

Siegesmeldungen an Rom
Korisios: "Die Abende verbrachte Cäsar meist mit dem Diktieren von Briefen. Ganz Rom sollte erfahren, dass er hier in Gallien auf eine Goldader gestossen war. Ganz Rom sollte erfahren, dass er die Helvetier, die wegen ihrer Nachbarschaft zu den Germanen als besonders mutig galten, besiegt hatte." (S.315)

Das Siegeslager - und die Bordelle - Cäsar lockt mit hohem Sold

Korisios: "Die zahlreichen Verletzten wurden fürsorglich gepflegt und mit doppelten Nahrungsrationen verwöhnt, die übrigen Legionäre durften sich nach Erledigung ihrer Pflichten zu den Händlern und Prostituierten begeben, die im Umkreis des Lagers wieder ihre Zelte aufgeschlagen hatten und bereitwillig den keltischen Schmuck aufkauften, den die Legionäre den Toten geraubt hatten." (S.316)

"Täglich entstanden ausserhalb des Lagers noch mehr Bordelle, noch mehr Garküchen und noch mehr Weinstuben." (S.316)

"Jeder Legionär [...] wurde von den keltischen Huren und Bauern wie ein vornehmer Herr empfangen [...] Er brachte Geld. Viel Geld. Und 30.000 Legionäre brachten noch mehr Geld. Diesen Kelten hatte Cäsar nicht Tod und Verderben gebracht, sondern den wirtschaftlichen Aufschwung. Selbst Helvetier, die Cäsar vor (S.316) Kurzem noch erbittert bekämpft hatten, bewarben sich nun bei den Präfekten um eine Anstellung in der Legion." (S.317)

Kriegstagebuch: Lügen, Lügen, Lügen

Korisios: "Wenig später diktierte mir Cäsar bereits die Fortsetzung seines Rechtfertigungsberichtes: "Den Häduern gestattete Cäsar auf ihre Bitte, die Bojer, die als Leute von seltener Tapferkeit bekannt waren, in ihrem Lande anzusiedeln. Die Häduer gaben ihnen also Ländereien und gewährten ihnen (später) dieselbe rechtliche und bürgerliche Stellung, die sie selbst hatten." Ich musste innerlich schmunzeln, als ich diese Zeilen schrieb. Denn jeder halbwegs intelligente Mensch in Rom würde sich wundern, dass die Häduer, die Cäsar ja angeblich um Hilfe gerufen hatten, ihn nun darum baten, die Bojer (S.317), die ja angeblich mit den anderen Auswanderern ihre Felder verwüstet hatten, in ihrem Land aufnehmen zu dürfen." (S.318)

Kriegstagebuch: Manipulierte Kriegszahlen

Korisios: "Die Zahlen waren für Cäsar eher ernüchternd. Er konnte von Glück reden, dass Ursulus nicht Griechisch lesen konnte. Die Tafeln sprachen von insgesamt 184.000 Personen, davon 46.000 Waffenfähigen. Überlebt hatten 55.000 Menschen. Somit hatten Cäsars Legionen innerhalb weniger Wochen weit über 100.000 Menschen niedergemetzelt und ausgeplündert. Cäsar liess sich verdünnten Wein bringen. Gespannt warteten Aulus Hirtius und ich auf die Fortsetzung des Diktats.

Schliesslich diktierte Cäsar weiter: "Die Summe belief sich auf 263.00 Helvetier, 36.000 Tulinger, 14.000 Latobriger, 23.000 Rauriker und 32.000 Bojer; darunter befanden sich gegen 92.000 Waffenfähige. Alles in allem waren es gegen 368.000 Köpfe. Die Anzahl derer, die in ihre Heimat zurückkehrten, betrug nach der von Cäsar befohlenen Zählung 110.000." Cäsar hatte jede Zahl verdoppelt. So einfach wurde Geschichte geschrieben. Es ist stets die Geschichte der Sieger." (S.318)

Oppositionelle Offiziere unter Cäsar

Korisios: "Einige Offiziere, die lukrative Beförderungen oder noch grössere Beute erwartet hatten, warfen Cäsar vor, einen unnötigen und unerlaubten Krieg gegen die Helvetier geführt zu haben, der nun seiner persönlichen Bereicherung und der Befriedigung seines krankhaften Ehrgeizes gedient hatte. Cäsar hatte in der Tat nicht nur in Rom Feinde. Auch unter seinen Offizieren befanden sich etliche Männer, die spionierte, intrigierten und sich Cäsars Gegnern in Rom verpflichtet fühlten." (S.320)



4. 7.
Gallien ist gespalten - die Germaneninvasion am Rhenus wegen Ariovist

Cäsar bekommt Bündnisangebote von anderen Kelten
Korisios: "In den nächsten Wochen empfing Cäsar zahlreiche keltische Fürsten [...] Jeder wünschte ihn sich als Verbündeten. Auch Vercingetorix sprach bei Cäsar vor. Er brannte darauf, nach Gergovia zurückzukehren uns sich an der Sippe seines Onkels zu rächen." (S.320)

Cäsars Angstzustände - Cäsar als "Pontifex maximus"

Cäsar an Korisios: "Sprichst du etwa mit den Göttern?" - "Wovor hast du Angst Cäsar? Stehst du nicht selber unter dem Schutz der unsterblichen Götter?" Cäsar richtete sich abrupt auf. Dabei schwappte das Wasser über den Rand der Badewanne. Cäsars Brust war glattrasiert. Nirgends auch nur ein einziges Härchen. "Ein Cäsar hat keine Angst, Druide. Meinst du etwa, ich hätte nachts Alpträume, nur weil ich die goldenen Sicheln deiner Druiden habe einschmelzen lassen?" (S.322)

Du hast die goldenen Sicheln nicht einschmelzen lassen, Cäsar", sagte ich mit absoluter Bestimmtheit. Ich ging ein hohes Risiko ein. Aber Cäsars Überraschung bestätigte mich. "Woher weisst du das, Druide?" - "Wenn du es getan hättest, hättest du keine Alpträume. Ich glaube nicht, dass unsere Götter derart nachsichtig mit dir umgehen würden." - Cäsar: "Rom verlieh mir den Titel des Pontifex maximus. Ich bin somit der oberste Priester der zivilisierten Welt. Wieso soll es mir nicht zustehen, eure Heiligtümer zu plündern? Wem soll es zustehen, wenn nicht mir, dem Pontifex maximus der römischen Republik?" (S.323)

Das Gleichnis vom Moor-Begräbnis

Warnung von Korisios an Cäsar: "Der erste Schritt im Moor ist stets einfach, doch wenn dein Körper langsam verschlungen wird und du hilflos mit den Armen ruderst und wider Willen deinen Untergang beschleunigst, dann erst, Cäsar, merkst du, dass der erste Schritt der verhängnisvollste gewesen ist." - "Willst du damit sagen, dass mir all die gallischen Fürsten, die hier vor mir im taub kriechen, eine Falle stellen wollen?" - "Nein, Cäsar, ihre kampflose Unterwerfung ist redlich. Es sind die Götter, die mit dir ihr Spiel treiben." (S.323)

Gallien: Zwischen Häduern und Arvernern seit Generationen gespalten - der germanische Imperialismus unter Ariovist bedroht Gallien

Civiciatus trägt Cäsar vor: "Cäsar, ganz Gallien ist in zwei Parteien gespalten. An der Spitze der einen stehen die Häduer, an der Spitze der anderen die Arverner. Seit Generationen kämpfen beide erbittert um die Vorherrschaft in Gallien. Um den endgültigen Sieg zu erringen, haben die Arverner und die Sequaner vor einigen Jahren germanische Söldner zu Hilfe gerufen. Anfangs kamen nur 15.000 germanische Krieger über den Rhenus. Doch rasch fanden sie Gefallen an unserem Land. Jetzt stehen bereits 120.000 Germanen in Gallien unter Waffen. Gemeinsam mit unseren Bundesgenossen haben wir schon unzählige Schlachten gefochten. Doch stets sind wir vernichtend geschlagen worden. Wir haben mittlerweile unseren ganzen Adel, unseren Obersten Rat und unsere gesamte Reiterei eingebüsst." (S.327)

"Cäsar, das Volk der Häduer ist gebrochen", stöhnte Diviciatus." (S.327)

"Doch jetzt sind wir gezwungen, den Sequanern Geiseln zu stellen. Wir mussten schwören, Rom nicht um Hilfe zu bitten und den Wünschen der suebischen Germanen stets Folge zu leisten. Ich, Diviciatus, bin der einzige Häduer, der sich damals durch Flucht diesem Eid entzogen hat. Deshalb spreche ich heute zu dir, weil ich weder durch Geiseln noch durch einen Schwur gebunden bin." (S.327)

"Aber mittlerweile ist es den siegreichen (S.327) Sequanern noch schlimmer ergangen als den besiegten Häduern. Nachdem Ariovist ihnen bereits ein Drittel ihres Gebietes weggenommen hat, fordert er nun das zweite Drittel., Und weisst du, für wen, Cäsar? Für 420.000 Haruder, die vor wenigen Wochen zu ihm gestossen sind." (S.328)

"Die Haruder wohnten ursprünglich im hohen Norden. Sie sind damals mit den kriegslüsternen Kimbern ausgezogen und vorübergehend in Germanien geblieben. Doch jetzt drängen sie nach Gallien. Und Ariovist hat ihnen die Tore geöffnet. Wenn wir nichts unternehmen, werden immer mehr Germanen über den Rhenus kommen und uns aus unserem Land vertreiben. Deshalb haben wir uns mit den Sequanern wieder versöhnt. Bedenke, Cäsar: Ariovist führt ein stolzes und grausames Regime. Er ist wild und jähzornig.  Wir Häduer und Sequaner können seine Herrschaft nicht mehr länger ertragen.

Cäsar, wenn du uns keine Hilfe gewährst, müssen wir dasselbe tun wie die Helvetier und auswandern! Das wird das Schicksal aller keltischen Stämme sein. - Nur du, Cäsar, kannst verhindern, dass noch mehr Germanen über den Rhenus kommen. Nur du, Cäsar, kannst Gallien vor Ariovist schützen. Wenn du uns vor Ariovist schützt, schützt du auch deine Provinz. Denn wenn wir vor Ariovist fliehen, wird der Suebenkönig an deiner Provinzgrenze stehen. Aber nicht lange. Dann steht er vor den Toren Roms." (S.328)

Labienus: "Cäsar, wir müssen das Übel an der Wurzel packen und Ariovist das Handwerk legen. Unsere sechs Legionen sind kampferprobt und stehen bereit." (S.329)

Korisios: "Einer bemerkte spitz, dass es nicht so einfach sein würde, gegen Ariovist vorzugehen: "Trägt er nicht den Titel "König und Freund des Römischen Volkes? Und hat nicht ausgerechnet ein gewisser Gaius Julius Cäsar ihm diesen Titel verliehen, als er letztes Jahr noch Konsul war? Derselbe Cäsar, der ein Gesetz eingebracht hatte, wonach ein Prokonsul ausserhalb seiner Provinz keinen Krieg anzetteln darf?" (S.329)

Cäsar will Ariovist bestrafen
Cäsar: "Gerade weil ich Ariovist diesen Titel verliehen habe, wiegt sein Verhalten so schwer. Noch schwerer wiegt aber die Tatsache, dass die Häduer, die vom römischen Senat als Brüder und Blutsverwandte anerkannt worden sind, von einem Barbaren gedemütigt und (S.329) misshandelt werden. Das ist für ein Volk, das die Welt beherrscht, die grösste Schmach überhaupt." (S.330)

Die Gebietsaufteilung vor dem Feldzug gegen Ariovist
Korisios: "Cäsar [...] sicherte Diviciatus zu, dass er auch die bisherigen Klientenstaaten der Häduer und der Sequaner achten würde. Hingegen solle das übrige Gallien nach der Niederlage des Ariovist ihm, Cäsar, ganz alleine zustehen. Diviciatus war sofort einverstanden. Erfreut und stolz gesellte er sich zu den übrigen Galliern, die bereits lautstark dem Wein zusprachen." (S.330)

Cäsar meint, die Druiden verhindern in Gallien den geistigen Fortschritt - Druiden behalten die Bevölkerung als Analphabeten
Cäsar an Korisios: "Gallien ist ein reiches Land. Ihr habt mutige Männer. Gallien könnte die Welt beherrschen. Stattdessen fällt uns Gallien wie ein reifer Apfel zu. Und weisst du, wer schuld daran ist, Druide? [...] Eure Druiden sind schuld daran. Sie sind nicht Mittler zwischen Himmel und Erde, sie sind die Hüter des Wissens, die Hüter der Macht. Sie fördern nicht, sie verhindern. Sie verhindern jegliche geistige Öffnung, sie verhindern jeglichen Fortschritt. Wie sollen Analphabeten ein Weltreich regieren? Wie sollen Analphabeten einen Staat regieren? Wie sollen Analphabeten eine Armee ausheben, ausbilden und unterhalten?" (S.330)

Cäsar prophezeit Entwicklung für Gallien
Cäsar an Korisios: "Wenn Gallien befriedet ist, wird der Handel blühen bis ins Nordmeer hinauf, und jedem Gallier wird es unter dem römischen Adler besser gehen als vorher. Nur die Druiden werden unsere Feinde bleiben. Denn wir öffnen Gallien das Tor zum Universum des Wissens." (S.331)

Cäsars Krieg dient seinem politischen Überleben
Gaius Oppius: "Wir brauchen diesen Krieg in Gallien. Damit wir unsere Legionen behalten können." (S.335)

Cäsar: "Ich habe Gesetze gebrochen! Für Rom und das römische Volk!" (S.336)

Balbus: "Cäsars Krieg stösst in Rom auf geteilte Reaktionen. Die meisten Senatoren sagen, dass man keinen Krieg führen darf, der nicht zuerst angedroht und dann erklärt worden ist." (S.335)

Balbus an Cäsar: "Die Senatoren haben Angst, dass du es weiter tust. Sie sind der Ansicht, man müsse einen wie dich stoppen, bevor du die Republik zerstörst und dich zum Diktator machst. Es gibt sogar Stimmen, die behaupten, es sei oberste Bürgerpflicht, dich zu töten. Man munkelt in Rom, dass du mit dem Überfall auf die Helvetier deine Karriere ruiniert hast." (S.336)

Balbus: "Wir brauchen nicht die Wahrheit, Cäsar, wir brauchen überzeugende Gründe." (S.337)

Cäsar: "Rom braucht keinen Umsturz zu fürchten. Wieso soll ich mit sechs Legionen in Rom einmarschieren, wenn zwei Hände genügen, um den Senat zu erobern? [...] Mit der einen Hand packst du ihre Schwänze, während du mit der anderen Hand ihre Taschen mit Keltengold füllst. So eroberst du den römischen Senat." (S.337)

Botschaft von Ariovist, dass Römer in Gallien nichts verloren hätten
(S.337-338)

Antwortschreiben von Cäsar an Ariovist: Rom wird die Häduer "schützen"

"Erstens wirst du keine weiteren Scharen über den Rhenus nach Gallien führen. Zweitens wirst du den Sequanern erlauben, den Häduern ihre Geiseln zurückzugeben. Drittens wirst du nicht mehr gegen Häduer oder Sequaner kämpfen. Kommst du diesen Forderungen nach, werden Cäsar und das römische Volk stets in Frieden mit dir leben. Kommst du den Forderungen nicht nach, gilt [...] der Senatsbeschluss aus dem Konsulatsjahr des Marcus Messala und Marcus Piso, dass der Statthalter der gallischen Provinz, soweit er dies ohne Nachteil für den Staat tun kann, die Häduer und die anderen Bundesgenossen des römischen Völkes beschützen muss." (S.338)

Cäsar: Helvetier sollen "Freunde" Roms werden: gegen Ariovist
"Cäsar diktierte einen Brief an den Senat, worin er dringend darum ersuchte, den heimkehrenden Helvetiern den Titel 'König und Freund des Römischen Volkes' zu verleihen und sie damit zu Bundesgenossen zu machen. Er brauchte ihre Reiterei im Kampf gegen Ariovist." (S.338)

Ariovist-Antwort: Betonung des "Recht des Siegers"
und Cäsar habe in Gallien nichts zu suchen (S.339-340).

Korisios: "Ariovist höhnte, Cäsar möge sein Glück nur versuchen, wenn er dazu Lust habe. Er werde schon erfahren, was die unüberwindlichen Germanen, die waffengeübtesten Leute, die seit vierzehn Jahren nicht mehr unter einem festen Dach lebten, mit ihrer Tapferkeit vermochten." (S.340)

Am Rhein haben sich zahlreiche germanische Stämme versammelt und bereiten die Rhenusüberquerung vor (S.340).

Korisios: "An ihrer Spitze standen zwei Brüder: Nasua und Cimberius. Und sie hatten angeblich die Absicht, sich nach der Rhenusüberquerung mit Ariovist zu vereinen. Ich weiss nicht, ob es wahr ist. Auf jeden Fall löste die Nachricht eine grosse Unruhe in Cäsars Heer aus." (S.340)

Römischer Marsch in Richtung Rhenus [Rhein]
Korisios: "Cäsar reagierte wie immer prompt und befahl den sofortigen Aufbruch. In Eilmärschen bewegten wir uns auf Ariovist zu. Während die Legionäre normalerweise fünf Stunden pro Tag marschierten, befahl Cäsar plötzlich neun Stunden." (S.341)

Ariovist und Cäsar ziehen in Richtung Vesontio [Besançon]
Korisios: "Bereits nach drei Tagen meldeten Cäsars Späher, dass Ariovist mit allen Truppen aufgebrochen war, um Vesontio, die Hauptstadt der Sequaner, zu besetzen." (S.341)

Korisios: "Vesontio verfügte über Kriegsmaterial und Lebensmittel und war fast vollständig von einem Fluss umschlossen. Vom Dubis [Doubs]. Und dort, wo der Fluss fehlt, ragen steile Felsen in die Höhe, die zu einer massiven Festungsmauer ausgebaut worden waren. Deshalb eilte Cäsar in langen Märschen nach Vesontio. Einmal mehr hatte er sowohl seine Offiziere als auch seine Gegner überrascht." (S.342)

Viele römische Soldaten machen bei Korisios ihr Testament - Angst vor Germanen
(S.344-345); Korisios: "Diese Legionäre litten nicht an einer unheilbaren Krankheit. Nein, sie hatten Angst vor Ariovist." (S.345)

Am nächsten Morgen: "Im ganzen Lager gab es praktisch keine unbeschriebenen Papyrusrollen mehr. In einzelnen Zeltgemeinschaften sollen sich wahre Dramen abgespielt haben. Junge Legionäre, die sich in Weinkrämpfe gesteigert hatten, waren von ihren Kollegen bewusstlos geschlagen worden, andere hatten sich bereits etwas voreilig die Pulsadern aufgeschnitten." (S.345)

Korisios: "Während Cäsar den Berichten des Lagerpräfekten zuhörte, schüttelte er immer wieder heftig den Kopf. Schliesslich schrie er: "Was habe ich für eine Scheissarmee!" - "Acht Legionäre haben ihren Selbstmordversuch überlebt ..." - "Verbindet ihre Wunden, lasst sie danach öffentlich auspeitschen und zwei Tage lang nackt am Pranger stehen. Dabei sollen sie einen Hasen in den Armen halten! Und dann setzt sie eine Woche auf Gerstenkost!" (S.345) "Gerste war das übliche Kraftfutter für Pferde und Maultiere. Wer auf Gerstenkost gesetzt wurde, wurde öffentlich erniedrigt, weil er mit seinem Verhalten die Würde der Legion beschmutzt hatte. Nackt am Pranger zu stehen, mit irgendeinem lächerlichen Gegenstand, das war üblich in der Legion." (S.346)

Der junge Tribun, dessen Mutter in Rom gestorben ist, und der nicht nach Rom fahren darf, meldet Cäsar: "Cäsar, im Lager herrscht Panik. Nicht nur die Rekruten jammern, mittlerweile auch die erfahrenen Legionäre. Und seit heute früh zittern auch die Centurionen vor Angst." - "Er hat recht", pflichtete ihm der Legat Labienus bei, "die meisten Tribunen bitten um Urlaub. Plötzlich sind alle Mütter und Väter in Rom todkrank." (S.347)

Widrige Umstände: Hungergefahr - die römische Führung kennt die Landkarte Galliens nicht - und Rebellion gegen einen illegalen Feldzug ist erlaubt

"Ich frage mich, ob wir genügend ... Lebensmittel haben. Wir befinden uns hier in ... in der Wildnis ... niemand kennt die Gegend ... wo sind die nächsten Oppida ... wo können wir uns mit Nahrung versorgen .. den Galliern ist nicht zu trauen, Cäsar, viele Männer machen sich Sorgen um unsere Verpflegung." Labienus lachte bitter auf. "Cäsar, es ist einfach so, dass dir viele Männer den Gehorsam verweigern werden! Wenn du den Befehl zum Aufbruch gibst, werden die Legionäre rebellieren. Es wird das definitive Ende dieses gallischen Abenteuers sein." - "Lass die Rädelsführer hinrichten, Cäsar", empfahl der junge Jurist Trebatius Testa. "Nein", lachte Labienus spöttisch, "es wird eine Rebellion geben. Die Männer wissen, dass man sie in Rom dafür nicht bestrafen wird." (S.348)

In Rom ist die Oberschicht gegen den Feldzug und gegen Cäsars Krieg - die Offiziere schüren die Angst vor den Germanen unter den Soldaten

"Cäsar", sagte der junge Crassus, "die Offiziere haben vor wenigen Tagen Post aus Rom erhalten. Ihre Väter und Freunde haben ihnen geschrieben, dass nur dein Ehrgeiz sie in diesen Krieg führe. Sie sagen, dass dieser Krieg weder gerecht noch offiziell befohlen worden sei. Sie sagen, ganz Rom habe sich gegen dich gewandt. Das ist der wahre Grund der Rebellion. Deshalb haben sie die jungen Rekruten, die voller Angst aus den gallischen Wirtshäusern zurückgekehrt sind, nicht besänftigt, sondern diese Angst geschürt und sie regelrecht in eine Panik hineingeredet. Rom hat dich fallenlassen, sagen sie. Du stehst hier als Privatmann, und es gibt keinen Grund mehr, dir zu folgen." (S.349)

Cäsar an der nächsten Versammlung: "Soldaten", schrie Cäsar von seinem hölzernen Podest hinunter, das man vor dem Eingang seines Zeltes errichtet hatte, "wer gibt euch das Recht, unser Vorhaben zu hinterfragen oder über den Zweck unseres Feldzuges nachzudenken?" (S.349)

Cäsar will den Präventivkrieg
Cäsar: "Legionäre! Das ist nicht mein Krieg! Sollen wir uns etwa zurückziehen und warten, bis Hunderttauende von Germanen die römische Provinzgrenze erreicht haben? Wir müssen nicht die Flammen bekämpfen, sondern den Feuerherd. Und deshalb führen wir hier oben im Norden einen Verteidigungskrieg. Für Rom und das römische Volk." (S.350)

Cäsar: Das Gesetz sei nun die Diktatur
"Ja", murmelte Cäsar, "ein Brutus hat vor 450 Jahren den letzten Tyrannen getötet. Aber was haben uns Republik und Konsulat gebracht? Eine erneute Tyrannei! Die Tyrannei der republikanischen Gesetzgebung. Nicht umsonst bedeutet Brutus Dummkopf." (S.352)

Primipilus Ursulus verlangt für Cäsar einen Triumphzug
Primipilus Lucius Speratus Ursulus: "Cäsar, wir können es kaum erwarten, für dich in den Kampf zu ziehen. Für dich geht die zehnte durchs Feuer." (S.352) - Cäsar [...]: "Ich danke dir, Lucius Speratus Ursulus. Von jetzt an stehst du in Cäsars Gunst." [...] Der Primipilus streckte den ausgestreckten Arm schräg in die Höhe und schrie sich die Erleichterung von der Seele: "Ave Cäsar! Ave Imperator!" Mit dem "Ave Imperator" hatte er natürlich noch eins draufgesetzt. Denn wenn Soldaten ihren Feldherrn mit "Ave Imperator" grüssten, dann bedeutete dies, dass sie für ihn in Rom einen Triumphzug verlangten." (S.353)

Die Kriecher machen den Krieg mit
Korisios: "Wenig später kamen die Tribune und Legaten. Sie alle schwören Cäsar ewige Treue. Nicht Cäsar hatte Angst gehabt, Ariovist mit nur einer Legion entgegenzutreten, nein, die fünf übrigen hatten Angst gehabt, dass Cäsar sie auflöse. Als der letzte Offizier gegangen war, grinste Cäsar breit und schaute mich anerkennend an. "Komm, Druide, der gallische Krieg geht weiter." (S.353)

Germanische Unterhändler: Riesen sollen Eindruck machen
Korisios: "Kaum hatten wir unser Marschlager aufgeschlagen, ritten bereits germanische Unterhändler ins Lager. Ariovist hatte dazu regelrechte Riesen ausgesucht." (S.354)

Idee: Alle Pferde beschlagnahmen - die zehnte berittene Legion
Korisios: "Etliche Tribune lobten scheinheilig die Zuverlässigkeit der Häduer, doch schliesslich meldete sich der Legat Brutus zu Wort und empfahl Cäsar, den Häduern alle Pferde wegzunehmen und die zehnte Legion damit auszurüsten [...] Ein Tribun gab zu bedenken, dass man mit dieser Geste die Häduer beleidigen könnte, aber er wagte nicht zu insistieren, denn er spürte, dass man ihm jede Hartnäckigkeit als Cäsarfeindlichkeit auslegen würde." (S.356)

Korisios: "Fünf Tage später [...] die zehnte Legion war nun eine berittene Legion." (S.356)

Treffen Ariovist - Cäsar mit Kohorten auf einem Hügel - Ariovist spricht in Latein
Korisios: "Ariovist strotzte vor Gesundheit und Selbstbewusstsein. Er trug einen vergoldeten keltischen Zeremonienhelm mit versilberten Hörnern, als wolle er damit verdeutlichen, dass er Herr über Gallien war." (S.357)

Korisios: "Schliesslich kam Cäsar auf den Punkt und forderte von Ariovist, der ihm immer noch ruhig und lächelnd gegenüber sass, die sofortige Einstellung der kriegerischen Handlungen gegen die Häduer und Sequaner. Er forderte die Rückgabe aller Geiseln und die Zusage, dass keine weiteren Germanen über den Rhenus kämen. Cäsar hatte seine Rede beendet. Nun war die Reihe an Ariovist. Zur Überraschung aller sprach Ariovist in perfektem Latein. Wir waren sprachlos, ja regelrecht schockiert. [...] Die Römer waren wie vor den Kopf geschlagen. Da begegneten sie in dieser geheimnisvollen Wildnis einem primitiven Barbaren. Und dieser Barbar sprach Lateinisch! Und mehr noch: Er beherrschte sogar die Redekunst in all ihren Facetten." (S.358)

Ariovist beansprucht Gallien für sich - Vorwurf, dass Cäsar nur Eigennutz betreibe

Ariovist an Cäsar: "Wenn das römische Volk mir nun Tribut und Untertanen streitig machen will, so verzichte ich gerne auf seine Freundschaft. Ich werde aber dann noch mehr Germanen über den Rhenus holen. Zu meinem Schutz. Ich habe ein Anrecht auf Gallien. Ich war schon früher in Gallien als das römische Volk. Noch nie hat es ein römischer Prokonsul gewagt, seine Provinz zu verlassen. Was sucht dein Heer in Gallien? Was willst du hier, Cäsar? Warum dringst du in meine Gebiete ein? Gallien ist meine Provinz, so, wie die Provinz Narbonensis deine Provinz ist. Du hast kein Recht, hier zu sein, Cäsar. Du hast kein Recht, mir Vorschriften zu machen." (S.359)

Ariovist an Cäsar: "Und ich weiss, dass alle von dir zitierten Freundschaften nicht beständiger sind als ein Tropfen Wasser in der Sonne. Haben euch denn die Häduer geholfen, als ihr die Allobroger angegriffen habt? Habt ihr andererseits den Häduern geholfen, als sie von den Sequanern niedergemacht wurden? Deshalb muss ich annehmen, dass du diese Freundschaften nur benutzt, um dein Heer nach Gallien zu bringen. Dein Heer dient nicht der Freiheit, sondern der Unterdrückung (S.359) Galliens. Wenn du mit diesem Heer nicht abziehst, werde ich dich nicht mehr als Freund betrachten, sondern als Feind." (S.360)

Ariovist schildert seine "Freunde" in Rom
Ariovist an Cäsar: "Denn ich habe unter den Vornehmen und Grossen des römischen Volkes viele Freunde! Ich würde ihnen allen einen sehr grossen Gefallen erweisen, wenn du hier den Tod finden würdest. Zahlreich sind die Boten aus Rom und Massilia, die täglich bei mir eintreffen und mir Geschenke und Briefe bringen. Wenn ich dich töte, Cäsar, wird mir die Gunst all dieser einflussreichen Männer in Rom und Massilia gewiss sein." (S.360)

Cäsar behauptet den Beistandspakt mit Gallien
Korisios: "Obwohl falsche Behauptungen durch ständige Wiederholung nicht wahrer werden, bestand Cäsar erneut darauf, seinen lieben Bundesgenossen in Gallien beistehen zu müssen." (S.360)



4. 8.
Der römische Sieg gegen die Germanen unter Ariovist

Die Eskalation auf dem Hügel
"Germanen und Römer beschimpften sich in einem fort. Einige ritten bis auf wenige Schritte aufeinander zu und bewarfen sich mit Steinen." (S.360)

Germanische Gesandte bei Cäsar zwei Tage später: Cäsar lässt verhandeln und gleichzeitig die Schlacht vorbereiten
Korisios: "Ariovist wünschte eine weitere Besprechung. Er bat Cäsar um einen Terminvorschlag oder um die Entsendung von Vertrauten. Cäsar ging zum Schein darauf ein. Während er bereits die Schlacht vorbereitete, sollte Ariovist glauben, dass man demnächst wieder verhandeln würde. Dass Cäsar ausgerechnet mich und den Prinzen Valerius Procillus als Gesandte schickte, empfanden wir als Auszeichnung. Am Anfang wenigstens." (S.361)

Ariovist lässt die keltischen Cäsar-Gesandten festnehmen

"Cäsar schickt uns Kelten!" brüllte Ariovist. "Hat er Angst um seine römischen Offiziere!" - Procillus erwiderte: "Ariovist, ich bin Procillus, Fürst der Helvier und..." - "Legt sie in Ketten, diese Spione!" Wir hatten gar keine Zeit, uns zu wehren. Während Ariovist uns wieder den Rücken zudrehte und sich seinen Gästen zuwandte, wurden wir unsanft aus den Sätteln gerissen und in Ketten gelegt.," (S.362)

Korisios: "Procillus schaute mich ungeduldig an. Ich sagte es ihm: "Ich begreife allmählich, wieso Cäsar nicht einen Legaten oder Tribun geschickt hat. Sondern uns zwei. Er hat uns geopfert. Er wusste, dass seine Unterhändler nicht mehr zurückkehren werden." (S.363)

Korisios: "Bereits wenige Stunden später wurden wir auf die Karren getrieben und mit anderen Geiseln zusammengepfercht. Ariovist marschierte Cäsar entgegen." (S.364)

Ariovist lässt eine keltische Geisel dem Feuergott opfern: "Gegen Abend erschien eine zahnlose Greisin bei den Geiseln [...] Sie trat vor einen jungen Kelten, der neben uns angekettet war und schleuderte ihm plötzlich Asche vor die Brust, die sie in der geballten Faust versteckt hatte. Dann kniete sie nieder und vermischte die Asche mit Erde. Nachdem sie ein paar gutturale Laute ausgestossen hatte, ging sie wieder. Gleich darauf erschienen Fackelträger, die den jungen Kelten losbanden und wegschleppten. Wir hörten seine Schreie, als sie ihn dem Feuergott opferten." (S.365)

Ariovist kreist Cäsars Lager ein - ausgezeichnete germanische Reitertruppen

"Am nächsten Tag führte Ariovist seine Truppen an Cäsars Lager vorbei und lagerte dahinter. So schnitt er Cäsar von seinen Nachschubwegen ab [...] Ariovist spielte auf Zeit. Er wich jeder Schlacht aus." (S.365)

Korisios: "Die germanischen Reiter waren weit überlegen. Die Fusstruppen hielt Ariovist sorgfältig in seinem Lager zurück. Noch wollte er keine offene Feldschlacht. Ihm genügten die täglichen Scharmützel, aus denen er stets als Sieger hervorging. Sie stärkten die Moral seiner Truppe. Und schwächten die der Römer. Cäsar geriet (S.365) in Zugzwang." (S.366)

Aberglaube: Korisios: "Im Morgengrauen hörte ich, wie zwei germanische Wachen sich über die Weissagungen ihrer Seherinnen unterhielten. Sie hatten in der Nacht prophezeit, dass Ariovist erst nach Neumond erfolgreich sein könne. Vermutlich ging es in Cäsars Lager nicht anders zu. Die Römer hatten meist ihre weissen Hühner bei sich. Man deutete dann die Art und Weise, wie die Hühner ihre Körner pickten." (S.366)

Schlacht der Heere von Ariovist und Cäsar - der Aberglaube: germanischer Sieg nach Neumond

Korisios: "Wenig später griff Ariovist überraschend das kleine Lager an, das nur von zwei Legionen verteidigt wurde [...] Bei Sonnenuntergang zogen sich die Germanen zurück. Auf beiden Seiten waren die Verluste beträchtlich. Von Gefangenen erfuhren die Centurionen die Prophezeiung der Seherinnen. Die Götter würden den Germanen den Sieg erst nach Neumond schenken." (S.367)

Cäsar lässt angreifen

Korisios: "Daraufhin rückte Cäsar am nächsten Morgen erneut mit allen seinen Legionen aus. In beiden Lagern liess er nur wenige Männer zurück. Vor dem kleinen Lager stellte er zum Schein seine Hilfstruppen auf und rückte dann in dreifacher Schlachtlinie auf Ariovists Stellung zu. Ariovist hatte keine Wahl. Er musste kämpfen." (S.367)

Korisios als Geisel bei Ariovist: "Wir waren eingeklemmt zwischen Hunderten von Wagen, die sich gegenseitig behinderten. Frauen und Kinder standen aufgeregt auf den Karren und warteten auf den Beginn der Schlacht." (S.367)

Korisios: "Cäsar eröffnete die Schlacht auf der rechten Seite [...] Die Germanen stemmten sich in der üblichen Phalanxformation den Römern entgegen [...] Doch die Götter waren unschlüssig, wem der Sieg zu schenken war. Während die Germanen auf der linken Seite leicht zurückgedrängt wurden, stiessen sie auf der rechten Seite tiefer in die römischen Reihen vor. Dies bemerkte der junge Legat Publius Crassus, der tüchtige Sohn des milliardenschweren Triumvirn. Er war Anführer der Reiterei und hatte strikten Befehl, sich vorläufig nicht an der Schlacht zu beteiligen.

Doch Publius Crassus handelte eigenmächtig; er schickte die dritte Schlachtreihe, die Cäsar als Reserve zurückbehalten hatte, in den Kampf und griff gleichzeitig mit seiner Reiterei auf der rechten Seite an. Die Germanen waren über diesen unerwarteten Angriff derart überrascht, dass sie auf der rechten Seite zurückwichen, bis sie sich schliesslich ganz vom Gegner abwendeten und Hals über Kopf die Flucht ergriffen. Die (S.368) Frauen auf den Karren entblössten ihre Brüste und schrieen ihren Männern zu, sie sollten weiterkämpfen, damit sie nicht von römischen Zwergen geschändet würden." (S.369)

Flüchtende Germanen - Cäsar fordert die Vernichtung der Sueben

Korisios: "Während andere Wagen sich nicht von er Stelle bewegten oder wegen Achsbrüchen steckenblieben, ratterte unser Karren wenig später inmitten der flüchtenden Germanen Richtung Rhenus. Zwei bis drei Tage würde die Flucht dauern. Der Fluss war noch weit entfernt. Aber die römische Kavallerie setzte den Germanen nach. Es ging nicht darum, eine Schlacht zu gewinnen. Cäsar hatte die Vernichtung der Sueben gefordert." (S.369)

Befreiung von Korisios und Procillus

Korisios: "Plötzlich hörten wir ganz in der Nähe die Angriffssignale der römischen Reiterei. Ich richtete mich etwas auf und (S.369) sah, dass die germanischen Reiter, die noch auf gleicher Höhe mit uns waren, reihenweise von den Pferden fielen. Gleich wurden wir von römischen und häduerischen Reitern überholt. Darunter erkannte ich auch Cäsar. Er trug seinen wallenden roten Feldherrnmantel. Jetzt sah er Procillus. Cäsar stürmte auf unseren Wagen zu. Der Lenker brachte sich mit einem Sprung in Sicherheit und wurde von den nachrückenden Reitern niedergemacht. Cäsar riss die Zügel der Pferde an sich und brachte den Wagen zum Stehen. Er wandte sich an uns, und man sah, dass es ihm eine grosse Genugtuung war, uns persönlich befreit zu haben." (S.370)

Korisios: "Stumm trabten wir am Rande des Schlachtfeldes ins Lager zurück. Überall Leichen und das Stöhnen der Sterbenden. Doch was sich hier abgespielt hatte, war nicht vergleichbar mit Bibracte. Hier hatte man selbst den Tieren und Kindern die Bäuche aufgeschlitzt, ja, es lagen sogar Hunde herum, denen man alle vier Pfoten abgehackt hatte." (S.370)

Korisios: "Hätte Cäsar gegen Ariovist verloren, ich hätte vermutlich Wanda nie mehr gesehen." (S.371)

Römische Soldaten fischen in einer Schlucht nach keltischen Opfergegenständen

Korisios: "Am nächsten Tag zog ich mich in die Finsternis der Wälder zurück [...] Doch plötzlich hörte ich Stimmen, die nicht zur Anderswelt gehörten. Es waren keine heiligen Stimmen, denn sie klangen laut, respektlos und rau (S.371) [...] In dieser Schlucht floss ein Bach. Und in diesem Bach standen römische Legionäre. Sie fischten all die verbogenen Schwerter und goldenen Torques heraus, die bereits unsere Ahnen an diesem Ort den Göttern geopfert hatten. Ich erschauerte bei diesem Anblick. Wie konnte es jemand wagen, die Götter derart herauszufordern?" (S.372)

Cäsar hat am nächsten Tag Kopfschmerzen und Korisios hat seine Empfehlungen: "Kommen die Schmerzen vom Wein, empfehlen wir, den Händler zu wechseln. Kommen die Schmerzen von den warmen Winden, empfehlen wir einen Becher verdünnten Rotweins, kommen die Schmerzen jedoch von geplünderten keltischen Heiligtümern..." Cäsar richtete sich auf, hielt in der Bewegung inne und verzog schmerzhaft das Gesicht. "Was willst du damit sagen, Druide?" - "Du forderst die Götter heraus, Cäsar!" - "Ich stehe unter dem Schutz der unsterblichen Götter!" (S.372)

Cäsars Projekt: Ganz Gallien besetzen, dann das Keltengold und Sklaven nach Rom schicken

Cäsar an Korisios: "Mit Glück habe ich die Helvetier besiegt, mit Glück habe ich Ariovist besiegt, und mit demselben Glück werde ich ganz Gallien unterwerfen. Ich brauche den Schutz deiner Götter nicht, Druide! Um Gallien zu erobern, brauche ich Legionäre! Und Legionäre brauchen Geld, sehr viel Geld! Und all meinen Feinden in Rom werde ich mit Keltengold das Maul stopfen und ihnen jedes Jahr mehr Sklaven schicken, als sie in den letzten zehn Jahren gesehen haben!"

Korisios macht einen Heiltrank: "eine Mischung, die die Blutgefässe erweiterte, bevor man sie wieder herauskotzte." (S.377)

Cäsar: "Du bist ein seltsamer Druide, Korisios", murmelte Cäsar. "Mein Grammaticus, Antonius Gripho, hat mir seinerzeit erzählt, dass Druiden nur Wasser und Milch trinken." (S.380)

Korisios: "Der Wein ist für uns kein Genuss-, sondern ein Heilmittel." (S.380)

Cäsar: "Wenn ich das richtig verstehe, Druide, dann sauft ihr keinen Wein, ihr sauft Heilmittel [...] (S.380) Druide, die Schmerzen sind aus meinem Körper gewichen." (S.381)

Korisios: "Langsam fragte ich mich ernsthaft, ob die Auswahl der Kräuter und die Zubereitung überhaupt eine Rolle spielten. Entschieden die Götter nicht ohnehin nach eigenem Gutdünken und Ermessen?" (S.381)

Kriegstagebuch
Cäsar: "Das erste Jahr in Gallien ist vorbei. Das soll das erste Buch sein. Ich will es heute nacht beenden und morgen abschicken." (S.382)

Cäsar diktiert: "Gaius Valerius Procillus, den seine Wächter auf der Flucht in dreifachen Ketten fortschleppten, fiel Cäsar selbst in die Hände, als dieser die Feinde mit der Reiterei verfolgte. Und dieser Umstand bereitete Cäsar keine geringere Freude als der Sieg selbst [...] So hatte Cäsar in einem einzigen Sommer zwei sehr bedeutende Kriege zu Ende gebracht und liess daher früher, als es die Jahreszeit verlangte, sein Heer bei den Sequanern das Winterlager beziehen, den Oberbefehl übergab er dem Labienus. Er selbst begab sich ins diesseitige Gallien, um Gerichtstage zu halten." (S.383)



4. 9.
Der römische Wein wird Hauptwährung in Gallien

Wanda beklagt die Saufereien
Korisios: "Wanda nahm mir meine Eskapaden übel. Ich versuchte ihr die Pflichten eines Druiden zu erklären, doch sie schimpfte mich einen Säufer und behauptete, nicht Cäsars Legionen würden Gallien unterwerfen, sondern der römische Wein." (S.383)

Das römische Winterlager bei Vesontio
Korisios: "Für die Legionäre unterschied es sich kaum von den üblichen Marschlagern. Sie übernachteten weiterhin zu acht in niedrigen Giebelzelten aus Ziegen- und Kalbsleder. Der Zeltboden wurde mit Stroh ausgelegt. Um das Zelt herum wurden kleinere Gräben gezogen, damit das Regenwasser abfliessen konnte. Die Offiziere erhielten Holzbaracken, die Legaten sogar solche mit Hypokaustheizungen (römische Fussbodenheizung, S.552). Auf besondere Anordnung von Gaius Oppius und Aulus Hirtius hatte der Lagerpräfekt mir ebenfalls eine beheizte Baracke errichten lasen." (S.384)

Römischer Wein wird zur Währung
Korisios: "[...] dass man hier in Gallien praktisch alles gegen römischen Wein tauschen konnte. Ja, auch die milchtrinkenden Druiden in Vesontio schimpften, die Römer würden Gallien weder mit dem Schwert noch mit dem Spaten erobern, sondern mit (S.385) ihrem Wein. Als hätten einige von uns sich nicht schon vor dem Einfall der Römer mit ihrem honigsüssen Weizenbier um den Verstand gesoffen [...] Man muss auch als Kelte zugeben können, dass der römische Wein dem keltischen Weizenbier überlegen ist." (S.386)

Harzwein für Lagerfähigkeit, um im Winter Gewürzwein und Glühwein anbieten zu können (S.386).

Cäsar wird sich in Rom rechtfertigen müssen - Cäsar wird sich seine Tribune kaufen können

Gaius Oppius: "Wenn Cäsar hier in Gallien fertig ist, wird er Legionen von Juristen brauchen, die in Rom seinen Kopf retten." (S.386) - "Wer Geld hat", entgegnete der junge Jurist, "kann sich mittlerweile sogar den Rechtsbeistand sparen." - "Er hat recht", pflichtete ihm Aulus Hirtius bei. "Mein Schwager hat mir geschrieben, dass die Amtsbewerber in Rom mittlerweile in aller Öffentlichkeit Tische aufstellen, an denen der wählenden Bevölkerung ungeniert Bestechungsgelder bezahlt werden! Stellt euch das mal vor! In Rom darf ein Amtsbewerber ungeniert in aller Öffentlichkeit die Wähler bestechen!" (S.387)

Labienus an Hirtius: "Das Gesetz des Marktes gilt auch in der Politik. Cäsar hat bereits nach einem Kriegsjahr in Gallien genug Gold, um die nächsten Tribune zu kaufen. Sie werden seinen Kopf retten, indem sie sein Prokonsulat in vier Jahre nochmals um fünf Jahre verlängern. Dann hat er die Immunität, die er braucht." - "Das bedeutet lediglich, dass das Problem weitere fünf Jahre aufgeschoben wird. Danach steht er wieder am Abgrund. Und dann?" - "Dann wird er seine Legionäre entlassen, und jeder einzelne wird ein kleiner Crassus sein. Dann werden sie Cäsar nicht den Prozess machen, sondern ihn zum Gott erheben!" (S.387)

Labienus: "Rom kann er [Cäsar] nur mit Tributzahlungen, Beutegut, frischen Sklaven und ständig neuen Siegen zum Schweigen bringen." (S.387)

Der Rubico-Fluss als Grenze
Korisios: "Der Rubico war der Grenzfluss zwischen Italien und der römischen Provinz Gallia Cisalpina in der Poebene. Es war einem römischen Feldherrn verboten, diese Grenze mit (S.387) seinen Legionen zu überschreiten. Ein Zuwiderhandeln wäre als Bedrohung Roms und als Beginn einer Tyrannei betrachtet worden." (S.388)

Cäsar wird reicher sein als Crassus

Gaius Oppius an Mamurra: "Ohne Crassus' Bürgschaft wäre er [Cäsar] seinen Gläubigern nicht entkommen? Und wie kam er aus Spanien zurück? Als steinreicher Mann! Ich will damit sagen, wenn Cäsar Gallien verlässt und nach Rom zurückkehrt, wir er reicher sein als Crassus!" - Labienus nickte. "So wird es sein. Und nachdem wir die Helvetier und Germanen besiegt haben, wird das übrige Gallien nicht anstrengender sein als ein gemütlicher Bummel über das Forum Romanum." (S.388)

Der gallische Krieg geht weiter - der Sold als Motiv - Senatoren wollen ihre Söhne bei Cäsars Legionen unterbringen

"Wenn ihr mich fragt", spekulierte Lucius Speratus Ursulus, "wenn ihr mich fragt, dann geht der Krieg in Gallien (S.388) noch vier Jahre weiter [...] Und es wird keine Meuterei mehr geben. Denn es gibt im ganzen Heer keinen einzigen Mann, der behaupten könnte, er hätte vor diesem gallischen Krieg auch nur eine Sesterze mehr verdient. Unter Cäsar wird selbst ein Legionär zum Crassus! Bereits im ersten Jahr hat jeder mehr verdient als in vier Jahren bei Pompeius." Der Primipilus hatte wohl recht. Mittlerweile fragte kein einziger mehr nach der Rechtmässigkeit von Cäsars Privatkrieg. Jedem Legionär war klar, dass Cäsar diesen vom Senat nicht gebilligten Krieg weiterführen würde. Gab es denn sonst einen Grund, in Vesontio zu bleiben?" (S.389)

Und das alles läuft ab bei guter Verpflegung und entsprechender Rufpflege: Korisios: "Ein Soldat in seinen Diensten [Cäsars Diensten] sollte privilegiert sein wie ein Wagenlenker in Rom. Das sollte sich herumsprechen. Ebenso wie sich herumsprechen sollte, dass man nirgends so schnell reich werden konnte wie in Cäsars Diensten. Obwohl Cäsar wegen seiner gesetzwidrigen Handlungen politisch arg unter Beschuss geraten war, trafen jede Woche Briefe von Senatoren ein, die Cäsar baten, ihre Söhne als (S.389) Tribun in seinen Stab aufzunehmen. Und sie alle boten dem unverbesserlich hochverschuldeten Cäsar neue Kredite an." (S.390)



4. 10.
Die Erfindung einer "belgischen Gefahr" für Rom als Grund für neuen Krieg

Gerücht: Belger wollen Krieg - die "belgische Gefahr" als Grund zur Aushebung neuer Legionen

Korisios: "Im Januar erreichte uns einer von Cäsars Meldereitern. Er brachte nur Post für Labienus. Der Legat behauptete, er habe die Meldung erhalten, dass die Belger zum Krieg gegen Rom rüsteten. Als er uns das in der Kanzlei mitteilte, wussten wir bereits, dass das so nicht stimmte. Labienus gab uns damit einfach den Auftrag, einen Nachrichtenangriff zu starten. Denn Cäsar wollte im diesseitigen Gallien zwei zusätzliche Legionen ausheben, und dafür brauchte er wiederum das Einverständnis des römischen Senats. Und er hatte noch nicht mal die Bewilligung für seinen gallischen Privatkrieg, geschweige denn für die bereits widerrechtlich ausgehobenen Legionen elf und zwölf! Deshalb erhielten wir Schreiber den Auftrag, beim Schreiben von Soldatenbriefen die belgische Gefahr zu erwähnen." (S.390)

"Die Erwähnung der Belgergefahr war fast so standardisiert wie das "valete semper" am Ende eines Briefes. Und ich wusste ja aus eigener Erfahrung: Je öfter man eine Geschichte erzählt, desto besser wird sie. Sie wird nicht wahrer, aber besser." (S.390)

Cäsars Krieg gegen die Belger: Koalition mit den Remern - Hauptmacht gegen König Galba

Korisios: "Und auch hier traf Cäsar auf diese typisch keltische Konstellation von miteinander verfeindeten Stämmen, die alle unterschiedliche Wirtschafts- und Machtinteressen hatten und deren ambitionierte Führer selbst innerhalb ihrer Stämme und Sippen umstritten waren und permanent intrigierenden Rivalen gegenüberstanden." (S.391)

Die Remer bieten Cäsar das Bündnis an: Korisios: "Ähnlich wie die Häduer in Mittelgallien scherten die Remer kampflos aus der antirömischen Koalition aus und boten Cäsar Geiseln, Getreide, Aufnahme in ihren Städten und Soldaten an. Somit verfügte Cäsar im Handumdrehen über die nötige Infrastruktur, um mitten im Feindesland gegen die Belger vorzugehen, deren zahlreiche Stämme sich unter Galba, dem König der Suessionen, zusammengeschlossen hatten. Cäsars acht Legionen, mit den Hilfstruppen und rund 50.000 Mann, standen nun einer dreifachen Übermacht gegenüber." (S.391)

Cäsar: "Die stärkste Macht in der belgischen Allianz sind die Bellovacer. Deshalb wirst du, Diviciatus, mit deinen Männern ihre Felder verwüsten." (S.391)

König Galba will die Remer wegen Verrats bestrafen

Korisios: "Doch kaum waren die Häduer losgeritten, griff die belgische Allianz Bibrax, die Stadt der Remer, an. Sie wollten diese Verräter, die sich kampflos Cäsar unterworfen hatten, bestrafen. Wie bei uns Kelten üblich, war es für die Belger wichtiger, die verräterischen Nachbarn zu bestrafen, als sich dem fremden Angreifer aus dem Süden geschlossen entgegenzustellen!" (S.392)

Sumpf und Hunger als Faktor

Korisios: "Zwischen den römischen und belgischen Linien war nämlich ein Sumpf. Keiner wollte als erster den Sumpf durchqueren. Also liess Cäsar seine Legionen ins Lager zurückführen. Doch die Belger hatten keine Zeit. Ihre Lebensmittel waren bereits knapp, obwohl sie im eigenen Land waren. Planung und Versorgung waren einfach nicht ihre Sache. Ausserdem hatten die Bellovacer erfahren, dass ihre Felder von den Häduern verwüstet wurden, und wollten deshalb am nächsten Tag die belgische Allianz verlassen, um ihren Sippen zu Hilfe zu eilen. Deswegen entschloss sich die belgische Allianz trotz ungünstiger Ausgangslage zur sofortigen Schlacht und lief in ihr Verderben. Nach der Niederlage stoben sie noch in der gleichen Nacht in alle Himmelsrichtungen auseinander und flohen in ihre Stammesgebiete." (S.392)

Cäsar verfolgt die flüchtenden Belger
Korisios: "Cäsar setzte ihnen nach. Es gibt nichts Einfacheres und Ungefährlicheres, als Fliehende niederzumetzeln. Nicht in der Schlacht fielen die meisten Soldaten, sondern auf der Flucht." (S.392)


4. 11.
Cäsars Sieg gegen die Suessionen

Belagerung von Noviodunum [Nyon], Hauptstadt der Suessionen

Korisios: "Als die Eingeschlossenen sahen, wie schnell die Römer vor der Stadt Dämme aufwarfen und Sturmlauben errichteten, verliess sie der Mut. Als Cäsar schliesslich gigantische Türme und Belagerungsmaschinen gegen die Mauern fahren liess, kapitulierten die Suessionen kampflos. Einmal mehr hatte Cäsar mit dem Spaten gesiegt." (S.393)


4. 12.
Cäsars Krieg gegen die Nervier: Quasi ausgerottete Nervier

Karte mit der Position der Stämme der Helvetier,
                Germanen, Belgier und Kelten
vergrössernKarte mit der Position der Stämme der Helvetier, Germanen, Belgier und Kelten

Korisios: "Cäsar hatte in seinem zweiten Jahr die belgischen Stämme besiegt, bis auf die Nervier." (S.393)

"Wir wissen praktisch nichts über die Nervier", klagte einer der Kundschafter im Offiziersrang. "Man sagt, sie duldeten nicht mal fremde Händler in ihrem Gebiet. Sogar die Einfuhr von Wein und anderen Genussmitteln ist verboten. Es ist ein unsichtbares Volk." (S.393)

Extreme keltische Gesten von Menschenopfern gegen die Ausrottung der Kelten

Die Kundschafter kommen nicht zurück. Cäsar befiehlt den Einmarsch. Entdeckung eines Leichenhaufens. Korisios: "Plötzlich meldeten Späher eine etwas seltsame Entdeckung. [...] Der Geruch von verbranntem Fleisch und Haar war ekelhaft. In der Mitte der Lichtung lagen verkohlte Leichen auf einem Haufen. Cäsar schaute mich fragend an. Er vermisste den Scheiterhaufen."

Korisios an Cäsar: "Wenn ein keltisches Volk vom Aussterben bedroht ist, können die Druiden das grosse Opfer für Taranis befehlen. Wir sperren Kriegsgefangene in riesigen Weidenkäfigen ein, ziehen sie hoch und setzen den Käfig in Brand." - "Dann sind all diese Leichen römische Legionäre!" - "Ja, so will es Taranis, unser Donnergott." - [...] "Diese Nervier sind ja schlimmer als wilde Tiere..." - "Wie viele tausend Tiere und Menschen schlachtet ihr jedes Jahr in Roms Arenen ab?" (S.394)

Korisios: "Hoch oben in den heiligen Bäumen hingen drei Druiden. Cäsar befahl, die Leichen runterzuholen. Alle drei wiesen die gleichen Todesmerkmale auf. Sie waren erschlagen, erstochen und erhängt worden. Die Druiden der Nervier hatten damit ein eindeutiges Zeichen (S.394) gesetzt. Sie würden kämpfen bis zum Tod. Sie hatten die bevorstehende Auseinandersetzung mit den Römern zum Überlebenskampf aller keltischen Völker gemacht." (S.395)

Korisios erklärt Cäsar: "Wenn die Nervier Esus, unserem Herrn und Meister, drei Druiden opfern, dann steht in gewissem Sinne auch das überleben der keltischen Götter auf dem Spiel. Verlasse dieses Land, Cäsar. Es wird dir Unglück bringen!" (S.395)

Funde von goldenen Waffen in Teichen - Götteropfer werden von den Römern geplündert

Korisios: "In diesem Augenblick meldeten Offiziere, dass in einem Teich goldene Waffen gefunden worden wären. Wie von Sinnen stiegen die Römer in den Teich, griffen ins dunkle Wasser und fischten goldene Schwerter, Schilde und verschiedene Schmuckstücke heraus." (S.395)

Korisios: "Wer sich am Eigentum der Götter vergreift, den wird Teutates in seine feuchten Arme schliessen." (S.395)

Cäsar: "Auch ich geniesse den Schutz der unsterblichen Götter, Druide. Und als Pontifex maximus, als Roms höchster Priester, steht mir jeder Tempelschatz auf römischem Grund und Boden zu [...] Ich vollziehe in Gallien, was die Götter mit Gallien beschlossen haben." (S.396)

Meldungen nach Rom: Nervier sind ohne Schlacht auf der Flucht

Korisios über Cäsar: "Er wollte das im heiligen Teich erbeutete Gold nicht verheimlichen, sondern einzelnen Centurionen zeigen. Er wollte das Gerücht verbreiten, dass die Nervier bereits auf der Flucht waren und ihr ganzes Hab und Gut zurückgelassen hatten. Und darüber hinaus wären die Nervier derart verzweifelt, dass sich ihre Druiden bereits in den Baumkronen erhängt hatten. Die Meldungen verfehlten ihre Wirkung nicht." (S.396)

Korisios: "Bereits nach einigen Stunden erreichten wir den Sabis." (S.396)

Korisios: "Aus dem Wald sprengten keltische Reiter hervor" und die Schlacht beginnt (S.397).

Korisios: "Cäsar liess sofort das Vexillum, die rote Fahne des Feldherrn, hissen. Die Schlacht hatte begonnen." (S.399)

Korisios: "Obwohl einige Legionen keine Befehle mehr empfangen konnten, eröffneten sie selbständig den Kampf. Das war der unschätzbare Vorteil eines kampferprobten Berufsheeres [...] Dadurch wurde die rechte Seite völlig entblösst. Die Nervier nutzten diese Schwäche und rückten unter dem Oberbefehl ihres Anführers Boduognatus in festgeschlossener Aufstellung vor. Dabei kamen sie der zersprengten römischen Kavallerie, die ins unfertige Lager flüchten wollte, in die "Quere und trieben sie erneut in die Flucht. Die Kelten stimmten einen markerschütternden Gesang an, der sich wie ein Lauffeuer ausbreitete. Hunderte von Trossknechten und Burschen verloren darauf die Beherrschung und rannten Hals über Kopf davon. Die Nervier fielen über Lager und Gepäcktross her und hieben alles nieder, was sich ihnen noch zur Wehr setzte." (S.400)

Korisios: "Cäsar war am Ende." (S.401)

Korisios: "Plötzlich entdeckte ich Cäsar im Schlachtgetümmel. Ich erkannte ihn an seinem purpurroten Feldherrenmantel. Er entriss einem Legionär den Schild und stürzte sich wild gestikulierend in die vorderste Reihe. Offenbar feuerte er seine Männer an. Und tatsächlich, es war so, als flösse Cäsar seinen Männern neue Kraft ein." (S.401)

"Und Rom siegte." (S.402)

Die Bilanz: Nervier fast ausgerottet - Kriegstagebuch und Unterschlagung von Sklavenverkäufen

Korisios: "Von 60.000 Kriegern konnten nur noch 5000 in die Sklaverei verkauft werden. Die Zahlen passten Cäsar gar nicht. "Nein", sagte Cäsar, "schreib, dass von 60.000 Nerviern nur 500 überlebt haben. Ich denke, Rom will die Zahl von 500 Überlebenden." - "Rom?" grinste ich. "Ich vermute eher, dass du den Erlös von 4500 Sklaven unterschlagen willst." (S.402) - "Was kümmern mich meine Schulden, Druide? Wenn die Nachwelt eines Tages über meine Taten berichtet, wird sie nicht über meine Schulden urteilen, sondern über meine Siege." (S.403)



4. 13.
Cäsars Legionen besiegen die Aduatucer - Kanalküstenbesetzung

Römischer Sieg gegen die Aduatucer - Aduatucer in die Sklaverei
"Während er [Cäsar] noch das zweite Buch des gallischen Krieges diktierte, erhielt Cäsar die Meldung, dass ein keltisches Heer den Nerviern hatte zu Hilfe eilen wollen. Es waren Aduatucer. Als sie von der Ausrottung der Nervier erfuhren, verschanzten sie sich in ihren Festungen. Cäsar liess Mamurras Sturmlauben und Türme vorfahren, und die Aduatucer, die am Tage zuvor die römischen Legionäre noch als Zwerge verspottet hatten, ergaben sich kampflos. Über 50.000 wurden in die Sklaverei verkauft. Und Cäsar plante bereits den Feldzug für das dritte Kriegsjahr." (S.403)

"Soldaten", rief Cäsar [...], "Gallia est pacata!" [Gallien ist befriedet] (S.403)

Die römische Besetzung bis an die Kanalküste - Cäsars Krämpfe

Cäsar an die Soldaten: "Soeben melden die Eilboten des Legaten Publius Crassus, dass er mit der siebten Legion die wilden Stämme an der Küste vernichtend geschlagen hat. Auch die Veneter und die anderen wilden Seevölker sind besiegt! Sie haben sich Rom unterworfen! Gallia est pacata!" (S.403)

Cäsar an die Soldaten: "Nicht der Senat hat Gallien befriedet, sondern ihr, Cäsars Soldaten!"  - "Ave Cäsar! Ave Imperator!" (S.404)

Cäsar bekommt schwere Krämpfe und vom Druiden Korisios gesund gepflegt (S.404-405).

Korisios erklärt Cäsar: "Du glaubst, als Pontifex maximus das Recht zu haben, ihre Tempel und Heiligtümer zu plündern. Aber so wie du in Rom Freunde und Feinde hast, hast du auch unter den Göttern Freunde und Feinde. Nimm dich deshalb in acht, Cäsar. Was du getan hast, würde kein Kelte wagen. Die heiligen Weiher, in denen wir unser Gold versenkt haben, sind bei uns nicht geheim. Denn kein Kelte würde es wagen, sich am Eigentum der Götter zu vergreifen." (S.406)

Cäsars Lohn für Korisios

Korisios: "Cäsar öffnete eine mit Eisenbeschlägen und Bronzeverzierungen beschlagene Truhe, die so gross war, dass sich problemlos ein Mensch darin hätte verstecken können. Er nahm zwei schwere Lederbeutel heraus und stellte sie auf den Tisch. "Öffne sie, Druide!" Ich öffnete einen Lederbeutel. Er war mit schweren Goldmünzen gefüllt. Es waren frische Prägungen aus der Hauptstadt. (S.406) "Das ist kein Raubgold", lächelte Cäsar, "das ist römisches Gold. Es gehört dir, Druide." Ich schaute Cäsar skeptisch an. Es war ein regelrechtes Vermögen, das er mir da anbot. "Ich danke dir, Cäsar", sagte ich. "Ich habe gehört, dass du bei einem Händler aus Massilia noch Schulden hast..." Wieso machte er sich Sorgen um meine Schulden? " (S.407)

Cäsar an Korisios: "In einigen Jahren", lachte Cäsar, "wird es dir ein leichtes sein, Kretos' Handelshaus in Massilia zu kaufen. Nubische Sklaven werden dir zu Füssen liegen, und deinen linken Knöchel wird ein goldener Halbmond zieren." (S.407)



4. 14.
Verwaltung des römisch besetzten Gallien und Widerstand

Karte mit Cäsars Kriegen
Karte mit Cäsars Kriegen

Korisios: "Aber mit der Verwaltung der neuen gallischen Gebiete hatten wir alle Hände voll zu tun. Der Papyruskrieg nahm täglich zu. Von jeder Rolle mussten Kopien erstellt werden. Jede Kopie musste mit entsprechenden Begleitschreiben versehen und versandt werden. Und da überall und jederzeit ein Feuer ausbrechen konnte, mussten die Dokumente zur Archivierung gleich mehrmals kopiert werden." (S.411)

Die keltischen Mädchen werden alle von römischen Soldaten schwanger

Korisios: "Es gab wohl im Umkreis der finanzkräftigen Winterlager kaum ein keltisches Mädchen, das im Frühling nicht schwanger war. So verschmolzen die römischen und keltischen Sitten zur gallorömischen Kultur. Das römische Feindbild verblasste, und die Buben der römisch-keltischen Konkubinatspaare hatten später keinen sehnlicheren Wunsch, als eines Tages in der römischen (S.413) Legion zu dienen. Und wenn Rom klug genug war, den keltischen Fürsten ihre Privilegien zu lassen, waren sie brauchbare Verwalter und willige Hampelmänner Roms. Solange sie in ihrer gewohnten sozialen Umgebung in Saus und Braus leben konnte, war es ihnen egal, wessen Diener sie waren." (S.414)

[So wird aus schwarzhaarig und hellblond dunkelblond und rot].

Römische Legionäre tauschen Bernstein für die Rückkehr
Korisios: "Meine Überlegung war durchaus richtig gewesen. Ja, sie war sogar richtig gut gewesen. So gut, dass auch die einfachsten Legionäre darauf gekommen waren und sich vor ihrer Abreise in den Süden ebenfalls mit Bernstein eingedeckt hatten." (S.412)

In Italien sinken in der Folge die Preise für Bernstein, weil alle Legionäre ihren Bernstein verkaufen (S.413). Aber die Nachfrage steigt bald in ganz Italien an. Kretos an Korisios: "Die Leute in Rom sind verrückt nach Bernstein." (S.419)

Keltische und germanische Frauen rasieren sich nun auch zwischen den Beinen
Korisios über Wanda: "Schliesslich hob sie ihren weiten Wollrock hoch. Ihre Scham sah aus wie der Rücken eines gerupften Huhns. Offenbar hatte die römische Kultur auch hier bereits Einzug gehalten." (S.417)

Cäsar öffnet Rom die Handelswege nach Britannien - Cäsars marschierende Stadt
(S.420). Die geographischen Änderungen werden in Rom akzeptiert, obwohl Cäsar ein "Gesetzesbrecher" ist (S.421). Korisios: "Der gesamte Handel in Gallien befand sich im Umbruch. Jeder wollte nur noch mit Cäsar Geschäfte machen, mit seiner marschierenden Stadt von 50.000 Männern. Wo Cäsars Legionäre gerastet hatten, waren alle Proviantlager im Umkreis von 20 Meilen leer." (S.421)

Keltische Ratsversammlung über Widerstand

Vercingetorix: "Er [Cäsar] verspricht jedem adligen Kelten die Königswürde, um sich seines Wohlverhaltens zu versichern. Aber er macht uns nicht zu Königen, sondern zu Narren. Er spielt uns gegeneinander aus. Gemeinsam könnten wir Cäsar wie eine Laus zwischen den Fingern zerquetschen. Cäsars Legionen sind uns zahlenmässig weit (S.427) unterlegen. Er kämpft auf fremdem Boden, er kennt unsere Schluchten und Wäldern nicht. Er ist ein Spieler und Hochstapler." (S.428)

Vercingetorix: "Er [Cäsar] kämpft mit Kelten gegen Kelten [...] Die Kelten müssen sich zusammenschliessen. Gemeinsam sind wir stark und unbesiegbar." (S.428)

Korisios: "Du hast recht, Vercingetorix, aber die Feindschaft unter den keltischen Stämmen ist älter als die Bekanntschaft mit Rom. Die Kelten wollen sich nicht vom römischen Joch befreien, sondern gemeinsam mit Rom ihre Nachbarn zu Klientenstaaten machen!" - "Das muss aufhören", forderte Vercingetorix, "wir müssen von den Römern lernen und alle unsere Krieger unter einem Kommando vereinen." - "Das ist unmöglich. Wer soll diese Streitmacht führen? Ein Häduer? Das werden die Arverner und Sequaner nicht wollen. Ein Sequaner? Das dulden die Häduer auf keinen Fall. Wenn du das vorschlägst, werden sich alle Kelten so lange die Köpfe einschlagen, bis nur noch einer übrigbleibt. Ein Feldherr ohne Heer."

Vercingetorix: "Wir müssen den römischen Wolf Jahr für Jahr füttern." (S.428)

Korisios: Der keltische Adel ist das Problem: "Ihnen geht es um die Macht, um ihre Klientenstämme, um ihre Steuer- und Zollhoheit. Wenn Cäsar ihnen diese Privilegien garantiert, gibt es für sie keinen Grund, gegen Cäsar vorzugehen." (S.429)

Idee von Korisios: Ein Druide als keltischer Führer gegen Rom

Korisios: "Cäsars grösster Feind sind nicht die Krieger. Es sind die Druiden. Nur unter den Druiden spielt die Stammeszugehörigkeit keine Rolle. Alle keltischen Druiden wählen einmal im Jahr im Wald der Carnuten ihr geistiges Oberhaupt. Wenn dieses Oberhaupt den heiligen Krieg gegen Rom befiehlt, werden alle Druiden diesen Befehl in ihre Stämme tragen und dafür sorgen, dass er ausgeführt wird." (S.431)

Vercingetorix: "Wenn es zu schaffen ist, dann werde ich es schaffen." (S.431)

Der Aufstand wird von Cäsar niedergeschlagen

Korisios: "In den befriedeten Gebieten lebten rund 200 keltische Stämme. Und acht Legionen sind im Winter machtlos dagegen. Die Römer hatten Mühe zu verstehen, wieso ein Volk, das sich Rom unterworfen hatte, plötzlich wieder aufständisch wird." (S.440)

Korisios: "Cäsar schlug die Aufstände nieder, und nach diesem dritten Kriegssommer schien er Gallien fest im Griff zu haben. Den Winter verbrachte er wieder in seinen anderen beiden Provinzen, in Illyrien und Norditalien." (S.441)

In Rom wird der zurückkehrende Cicero Protektor Cäsars

Die Situation in Rom: "Cornelius Balbus führte nun in Rom Cäsars Geheimdienst. Was nützte es, Gallien zu erobern, wenn man dabei Rom verlor? Einer der Nützlichsten (S.441) war der Speichellecker Cicero. Cäsar nahm jeden jungen Juristen in seinem Militärstab auf, den Cicero ihm empfahl. Cäsar, bei Kriegsbeginn einer der höchstverschuldeten Männer Roms, war dank des keltischen Raubgoldes mittlerweile Milliardär geworden und gewährte selbst dem ohnehin sehr vermögenden Cicero gigantische Darlehen. Cicero war seit seiner Rückkehr au der Verbannung nicht mehr der gleiche. Der einstige Republikaner verteidigte nun in Rom die Interessen des Gesetzlosen Gaius Julius Cäsar." (S.442)

Die bestechliche Geschichtsschreibung: Cäsar bestimmt alles
Korisios: "Es ist nämlich nicht nur so, dass der Sieger die Geschichte schreibt. Es schreibt in Rom auch der die Geschichte, der dafür am meisten bezahlen kann." (S.443)

Korisios: "Dabei ist und war Cicero eine jämmerliche Figur, ein erbärmlicher, feiger Wurm ohne Charakter und menschliche Grösse." (S.443)



4. 15.
Cäsars Völkermord an den Germanenstämmen Usipetern und Tencterern

Karte mit den germanischen Stämmen
                          Usipeter und Tenkterer vor der ersten
                          Vertreibung, südlich davon die Sugambrer
vergrössernKarte mit den germanischen Stämmen Usipeter und Tenkterer vor der ersten Vertreibung, südlich davon die Sugambrer.


Germanische Vertriebene: Usipeter und Tencterer kommen über den Rhein nach Gallien

Korisios: "Im Frühjahr des Jahres 699 erhielt ich Order, mich wieder Cäsars Legionen anzuschliessen. Sie waren unterwegs nach Norden. Zwei germanische Völker, die Usipeter und die Tencterer, hatten den Rhenus überquert und waren [von anderen germanischen Stämmen vertrieben worden und] in Cäsars Gallien eingedrungen." (S.443)

Korisios: "Auf dem Marsch Richtung Norden ins Land der Eburonen marschierte er [Cäsar] mit seinen Soldaten und teilte ihre karge Nahrung [...] beschwerliche Märsche [...] Zu seinen Legionären entwickelte er auf dem Marsch ein beinahe kameradschaftliches Verhältnis. Sie vergötterten ihn. Er war einer von ihnen. Und doch war er der grosse Julier, der von den Göttern abstammte [...] Er hatte Gallien unterworfen, aber Gallien hatte ihn verändert." (S.444)

Germanische Gesandte erklären den Tarif

Korisios: "[...] kamen Gesandte von ihnen [...]: Die Germanen wollten keineswegs den Krieg gegen das römische Volk beginnen; würden sie aber angegriffen, so seien sie zum Kampf bereit." (S.445)

Korisios: "Cäsar sagte, sie könnten nicht einfach fremdes Gebiet beanspruchen, weil sie ihr eigenes Gebiet nicht hatten verteidigen können. Im übrigen gebe es im übervölkerten Gallien längst kein Land mehr, das man irgend jemandem zuweisen könne, ohne die Rechte eines andern zu verletzen." (S.445)

Idee eines Kriegs gegen die Sueben [heute Südhessen] - Cäsar will nicht über den Rhenus

Crassus: "Wieso führen wir nicht Krieg gegen die Sueben? Es sind immer wieder die Sueben, die diese Völkerwanderungen auslösen." (S.446)

Cäsar: "Der Rhenus soll die natürliche Grenze sein, die im Osten da römische Reich von der barbarischen Wildnis trennt. Wenn ich den Rhenus überschreite [...] dann muss ich, wie ein keltischer Druide mir einst prophezeite, bis ans Ende der Welt. Bis Rom an Rom grenzt." (S.446)

Wanda über die Sueben: "Sie sind weder mutig noch tapfer, sie sind bloss zahlreich [...] Jedes Jahr schicken sie Abertausende in den Krieg, einfach so, zum Plündern. Sie haben zu viele Leute. Und wenn sie nach einem Jahr zurückkehren, stapeln sie die Beute, bis Händler sie ihnen abkaufen. Das ist das einzige, was die Sueben verkaufen: Beutegut. Und im nächsten Jahr gehen all jene in den Krieg, die zuvor die Felder bewirtschaftet haben", u.a. werden so auch Frauen geraubt und verkauft (S.447).

Die Vertreter der germanischen Usipeter und Tencterer bei Cäsar

Cäsar behauptet: "Ihr habt den Waffenstillstand gebrochen." - "Wie können wir einen Waffenstillstand gebrochen haben, den du uns nicht zugestanden hast? Wir haben beim ersten Treffen darum gebeten, aber du hast ihn abgelehnt. Somit besteht zwischen uns kein Waffenstillstand. Also können wir auch keinen gebrochen haben", lächelte der Usipeter und fuhr gleich fort: "Wären wir denn heute hier, in deinem Zelt, wenn wir uns irgendeines Unrechts bewusst wären?" "Nehmt diese Männer fest!" schrie Cäsar." (S.448)

Cäsar lässt sie festnehmen - Blitzangriff und Vernichtung der Usipeter und Tencterer - Völkermord

Korisios: "Cäsar wollte die Gunst der Stunde nutzen. In einem kurzen Eilmarsch erreichte er das führerlose Lager der Usipeter und Tencterer. Sie waren auf einen Angriff in keiner Weise vorbereitet. Schliesslich weilten alle ihre Anführer zur Beratung in Cäsars Lager. Entsprechend gross war die Überraschung und Verwirrung, als die römischen Legionäre plötzlich ihr Lager stürmten und alles niedermachten, was sich bewegte. Die Frauen, Kinder und Alten ergriffen sofort die Flucht. Die Centurionen brüllten, dass keine Gefangenen gemacht werden sollten. die Germanen sollten nicht besiegt und vertreiben werden, nein, die Germanen sollten ausgerottet werden." (S.449)

Korisios: "Im Lager überlebte (S.449) kein einziger Germane diesen Alptraum. Einigen war die Flucht gelungen, vor allem Frauen und Kindern, aber auch sie sollten nicht verschont bleiben. Die Centurionen gaben Befehl, den Fliehenden nachzusetzen und sie niederzumachen. Es war eine grausame Abschlachterei. Das war Völkermord! Mit gezielter Brutalität wurden 300.000 Germanen ermordet." (S.450)

Kriegstagebuch

Korisios: "Niemand erhob Einspruch, als Cäsar die Zahl der ermordeten Germanen mit 430.000 angab und die Zahl der eigenen Gefallenen mit Null." (S.450)

Korisios: "Aber wie erklärte man die willkürliche Festsetzung von Gesandten, die Missachtung des von Rom selbst so hoch geachteten Völkerrechts? Cäsar kümmerte sich nicht darum. Er war von seinem Gallien besessen." (S.451)

Die keltischen Zweifel an Cäsars Brutalo-Methoden

Korisios: "Aber manchmal, und ich sage das ungern, empfand ich fast ein bisschen Bewunderung für diesen Julier, der es gewagt hatte, die germanischen Götter herauszufordern. Wie wollte ein einzelner Mensch dem gesamten Universum trotzen?" (S.451)

Korisios: "Mit seinem Völkermord hatte Cäsar nicht nur zahlreiche Senatoren in Rom erzürnt, sondern auch viele Freunde verscheucht [...] Und Cäsars schändlicher Völkermord widersprach allen Werte, die für uns Kelten so wichtig sind: Ehre, Ruhm und Tapferkeit. Für Liest und Trug hatten wir nur tiefste Verachtung übrig. Solche Siege zählen nicht. Sie mögen für Menschen zählen. Aber nicht für die Götter!" (S.452)



4. 16.
Profilierung Cäsars durch eine Brücke über den Rhein - Vernichtung der Sugambrer

Cäsars Baumeister Mamurra lässt eine Brücke über den Rhenus [Rhein] bauen

Korisios: "Denn wenn es Cäsar gelang, innerhalb kurzer Zeit diese Brücke zu bauen, dann würden alle Germanen wissen, dass sie von nun an stets in Reichweite des römischen Adlers waren." (S.458)

Die Brückenkonstruktion nutzt die Kraft der Strömung zum Halt der Brücke aus: "Mamurra liess zwei angespitzte Balken, die gegen die Strömung gerichtet waren, ins Flussbett rammen und mit Querbalken verbinden. Gegenüber, flussaufwärts, rammte er einen weiteren Brückenbock ins Flussbett. aber diesen neigte er in Strömungsrichtung. Auf diesen Brückenböcken entstand dann der Fahrweg aus kreuzweise verlegten Holzpfählen. Während im Flussbett vorgelagerte Wellenbrecher verhinderten, dass Treibgut die Trägerböcke beschädigte, hielt der Druck der Strömung die Konstruktion zusätzlich zusammen. Das war genial." (S.459)

Cäsars Krieg gegen die Sugambrer - keine Schlacht gegen die Sueben [Stämme im heutigen Südhessen]

Korisios: "Cäsar marschierte ins Gebiet der Sugambrer, weil sie sich geweigert hatten, die wenigen Usipeter und Tencterer, die dem Völkermord entgangen waren, auszuliefern. Achtzehn Tage verweilten wir am anderen Ufer. Den Legionären (S.459) wurden Plünderungen und Verwüstungen erlaubt. Von überallher kamen germanische Gesandte und boten Cäsar untertänigst ihre Freundschaft an. Nur die Sueben hielten sich fern.

Sie stellten bereits ein grosses Heer für die endgültige Entscheidungsschlacht auf, weil sie befürchteten, Cäsar wolle nun das gesamte freie Germanien erobern. Doch nach 18 Tagen befahl Cäsar überraschend, wieder zurückzugehen und die Brücke abzureissen. Einige munkelten, er habe sich vor den germanischen Sueben gefürchtet, andere meinten, er habe erreicht, was er hatte erreichen wollen, nämlich den Germanen die überlegene Technik des römischen Imperiums vorzuführen." (S.460)

Der falsche Ruhm: Mamurras Brücke über den Rhenus wird Cäsar zugeschrieben

Korisios: "Rom brach in regelrechte Begeisterungsstürme aus. Man sprach von einem Wunderwerk, das alle Erwartungen übertraf. Man sprach von einer Tat, die vor Cäsar noch keinem gelungen war. Man sprach von Cäsar. Nicht von Mamurra." (S.460)

Römer stehen auf germanischem Boden

Korisios: "Zum ersten Mal in der Geschichte der römischen Republik hatte eine römische Legion den Boden des freien und wilden Germaniens rechts des Rhenus betreten. Von nun an war der Rhenus endgültig die Grenze des römischen Imperiums. Eine sichere Grenze." (S.460)


4. 17.
Cäsars Britannien-Expeditionen - Aufstände in Gallien und römischer Sieg in Alesia nach 7 Jahren Krieg

Plan nach Britannien
Korisios: "Cäsar plante tatsächlich eine Überfahrt nach Britannien. Die meisten Offiziere stimmten darin überein, dass Cäsar den Verstand, oder zumindest den Bezug zur Wirklichkeit verloren hatte. Einige munkelten, er wolle in Britannien besonders grosse Perlen holen. Andere sprachen davon, dass er den britannischen Zinn- und Metallexport unter römische Herrschaft bringen wolle." (S.460)

Römische Landung in Britannien
Korisios: "Offiziell begründete er [Cäsar] sein Vorhaben damit, dass die gallischen Küstenvölker bei jedem Aufstand Unterstützung von der Insel erhielten [...] Mit 80 Transportschiffen und zwei Legionen stach er von Portus Itius [Boulogne-sur-Mer] in See und landete nach zahlreichen Schwierigkeiten auf der britischen Insel. Er unterwarf kleiner Einheiten, doch er wagte sich nicht tiefer ins Landesinnere, weil die Kundschafter gemeldet hatten, dass sich dort riesige Heeresverbände gesammelt hatten. Cäsar wollte zurück. Er hatte seinen Fuss auf britannischen Boden gesetzt, und das war in Rom die Sensation des Jahrhunderts." (S.461)

Korisios: "Doch der ehrgeizige Julier blieb auf der Insel sitzen. Sturmfluten zerstörten einen Grossteil der Transportschiffe, die unbedingt vor Einsetzen (S.461) der Herbststürme navigationstauglich sein mussten. [...] Ich war sicher, dass Cäsar den Winter in Britannien nicht überleben würde." (S.462)

Aber: "unversehrte Rückkehr nach Gallien" nach der Reparatur der Schiffe, dann Befehl zum "Bau neuer und besserer Schiffe [...] Für das nächste Jahr plante er eine umfassende Invasion Britanniens. Er war kaum noch zu bremsen. Ich war sicher, dass er sich nach der Eroberung Britanniens erneut dem freien Germanien zuwenden würde. Aber noch hatte er Britannien nicht erobert. Und noch loderten selbst in Gallien immer wieder Feuer des Widerstandes auf [...] Die Winterabende waren lang und kalt." (S.462)

In Rom fordert Cato [der Jüngere] Cäsars Kopf

Cato der
                      Jüngere, Büste
Cato der Jüngere, Büste

  
"Cato [der Jüngere] forderte im Senat die Auslieferung Cäsars an die Barbaren. Er warf Cäsar vor, das Völkerrecht gebrochen zu haben. Cäsar habe die Ehre des römischen Volkes beschmutzt. Kein Römer dürfe ungestraft das Völkerrecht mit Füssen treten, wie es Cäsar getan hatte. Die widerrechtliche Festsetzung von Gesandten sei ein verdammenswerter Akt und müsse bestraft werden. Und dafür setzte Cato alle Hebel in Bewegung. Andere Senatoren warfen Cäsar vor, die Usipeter und Tencterer gezielt und ohne ersichtlichen Grund ausgerottet zu haben. Sie waren Cäsar nichts Geringeres als brutalsten Völkermord vor. Auch sie forderten die Auslieferung Cäsars an die Barbaren. Wieso, fragten sie höhnisch, vernichtet Cäsar nicht die Sueben, die an allem schuld sind? Wieso vernichtet er stets die kleinen Völker, die vor den Sueben fliehen? Wieso packt er das Übel nicht an der Wurzel?" (S.463)

Aber die Bevölkerung will Cäsar als Imperator, und deswegen: "Rom und der Senat gewährten ihm, was man noch keinem Menschen vor ihm gewährt hatte: ein zwanzigtägiges Dankfest!" (S.464)

Cäsars zweiter Angriff auf Britannien und schnelle Rückkehr

"Im nächsten Frühling, wir schrieben das Jahr 700, setzte Cäsar mit achtundzwanzig Kriegsschiffe, 600 Transportern, fünf Legionen und zweitausend Reitern erneut nach Britannien über. Die Hyänen und Aasgeier des römischen Imperiums folgten ihm mit 200 Handelsschiffen. Cäsar hatte endlich ein neues Gallien entdeckt [...] Cäsar unterwarf zwar einige Stämme, forderte Tribute und Geiseln, kehrte aber schon zwei Monate später wieder nach Gallien zurück. Er hinterliess keine bleibenden Spuren. Was er auf der Insel geschaffen hatte, war nicht mehr als eine Sandburg am Meeresstrand, die mit der nächsten Flut wieder weggespült wurde." (S.464)

Wieder Aufstand in Gallien
Korisios: "Und in Gallien rumorte es wieder. Die Carnuten töteten ihren von Cäsar eingesetzten König. Der Eburonenfürst Ambiorix vernichtete mit seinen Männern 15 römische Kohorten. Das war mehr als eine ganze Legion!" (S.464)

Cäsar stirbt die Familie weg
Korisios: "Ich hatte vor ein paar Wochen Briefe aus Rom gelesen, in denen mitgeteilt worden war, dass Cäsars Mutter gestorben war. Jetzt war auch noch Cäsars Tochter, seine geliebte (S.464) Julia, verstorben. Aber ich glaube, das war nicht der Grund. Ich denke vielmehr, dass ein Mensch, der zum Gott wird, unter Menschen sehr einsam wird." (S.465)

Gallien: Römer, Römer, Römer
Korisios: "Im darauf folgenden Jahr hatte Cäsar bereits zehn Legionen mit über 50.000 Soldaten in Gallien stationiert." (S.467)

Gallien: Neue Karten erstellen: Korisios zeichnet die neuen Karten
(S.468-469)

Über das Schicksal der Kelten unter Cäsar
Korisios: "Vielleicht mussten wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen und Gott spielen. So, wie es Cäsar tat." (S.472)

Aufstand in Cenabum (Orléan)

Korisios: "Cenabum, die Hauptstadt der Carnuten, war in Aufruhr. In der Nacht hatten Unbekannte die Lagerhäuser der römischen Kaufleute in Brand gesetzt. Durch die Strassen zogen johlende junge Kelten und feierten. Im Händlerviertel sah ich Fufius Cita. Sei Kopf steckte auf einem Speer, den ein paar besoffene Krieger wie eine Standarte vor sich hertrugen. [...] Im Händlerviertel lagen die römischen Kaufleute wie Küchenabfälle auf den Strassen. Einige hatte man einfach aus den Fenstern geworfen. Sie lagen tot im Strassendreck und wurden von Hundemeuten beschnuppert. Andere lagen erschlagen vor ihren Geschäften. Einen hatte man in Papyrus gewickelt und angezündet." (S.474)

Korisios: "Boa, das Mädchen von der Gaststätte, stürzte herein. "Sie töten alle Römer. Alle Händler und Verwaltungsbeamten!" [...] Boa drehte sich um [...]: "Gallien wird wieder frei, Korisios. Die Kelten haben sich unter der Führung des Arvernerkönigs zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen Cäsar zu marschieren! [...] Er heisst Vercingetorix." (S.475) "Wo ist Vercingetorix?" fragte ich Boa. "Ich muss sofort zu ihm!" Das Mädchen trat erschrocken einen Schritt zurück. "Was hast du vor, Korisios?" - "Ich habe Karten, in denen alle römischen Proviantlager eingezeichnet sind! Wenn Vercingetorix diese Karte hat, kann er Cäsars Heere vernichten, ohne dass er sie jemals zu Gesicht bekommt."

Die besoffenen Kelten verbrennen aber die Papyrusrollen als Zeichen, Rom zu vernichten (S.476).

Korisios will die Karten bei Vercingetorix noch einmal malen (S.477).

Korisios bei Vercingetorix

Plan: "Dieser Julier wird hier verhungern", murmelte Vercingetorix. "Ich werde ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen. Jetzt wird sich endlich zeigen, ob er tatsächlich von den Göttern begünstigt ist." (S.480)

Cäsar ist bei Massilia, seine Legionen bei den Senonen und Lingonen am Überwintern, und dazwischen Vercingetorix: "Und wir sind dazwischen. Hat Cäsar nicht immer gepredigt, dass man die gallische Wildsau nicht auf einmal verzehren soll? Ich werde es ihm gleichtun. Eine Legion nach der andern." (S.480)

Das 7. Kriegsjahr für Cäsar in Gallien - Cäsars Armee verhungert auf den Märschen

Korisios: "Cäsar ahnte, dass sich in diesem siebten Kriegsjahr etwas Besonderes zusammenbraute. Nahezu alle Stämme Galliens hatten sich mittlerweile dem Oberbefehl des charismatischen Heerführers Vercingetorix unterstellt. Die Häduer zögerten noch. In Eilmärschen zog Cäsar mit frisch ausgehobenen Truppen über die zu dieser Jahreszeit noch völlig verschneiten Cevennen. Doch Vercingetorix griff ihn nicht an. Er liess Cäsar ungehindert durch das Land der immer noch mit Rom verbündeten Häduer marschieren." (S.480)

Korisios: "Cäsar hatte gut vorgesorgt. Es fehlte ihm an nichts. In Eilmärschen erreichte er Cenabum und legte es in Schutt und Asche." (S.481)

Korisios: "Cäsar vereinte sich mit dem übrigen Heer und marschierte direkt auf das Land der Arverner zu. Er hoffte, damit die treibende arvernische Kraft von der gesamtgallischen Koalition zu sprengen. Aber Vercingetorix reagiert nicht. Er blieb unsichtbar. Er mied die Schlacht. Doch überall, wo Cäsars Heer eintraf, brannten die Städte und Proviantlager, waren die Felder verwüstet und die Tiere verschwunden. Während die Legionäre bereits auf Notrationen umgestellt wurden, musste Cäsar immer grössere Einheiten losschicken, um die Nachschubwege zu sichern. Etliche Einheiten kamen nie mehr zurück. Es gab wohl in ganz Gallien nichts Gefährlicheres, als auf römischen Nachschubwegen zu reiten." (S.481)

Korisios: "Cäsars Armee versank hungernd im Schlamm. Cäsar blieb nichts anderes übrig, als bei strömendem Regen vor seine ausgezehrten Soldaten zu treten, und ihnen den Rückzug in die Heimat zu erlauben. Natürlich war dies bloss ein geschickter Schachzug. Die Legionäre waren beschämt. Jetzt wollten sie Cäsar erst recht zeigen, wozu sie imstande waren. Den Ausschlag gab schliesslich einmal mehr der geniale Mamurra." (S.482)

Cäsars Legion zerstört Avaricum [Bourges, Avaric]

40.000 Einwohner hingemetzelt, "Säuglinge wurden verstümmelt und mit Katapulten in den Himmel geschossen. 800 liessen sie am Leben, damit sie Vercingetorix und den andern erzählen konnten, was sich an jenem Tag ereignet hatte. Doch Vercingetorix' Position wurde dadurch nicht geschwächt. Im Gegenteil [...] Die Ausrottung der Stadtbewohner lieferte den Beweis, dass Vercingetorix' Strategie der verbrannten Erde richtig war. Nur die Bituriger hatten sich Vercingetorix' Befehl widersetzt. Und nur sie waren Cäsar unterlegen." (S.482)

Cäsars vergeblicher Angriff auf Gergovia [Hauptstadt der Arvener beim heutigen Clermont-Ferrand]

Korisios: "Nachdem Cäsar anfangs des Jahres alles unternommen hatte, um sich mit seinem Heer zu vereinen, musste er sein Heer nun wegen der nach wie vor prekären Versorgungslage wieder teilen. Der treue Labienus zog mit vier Legionen (S.482) in den Norden, während Cäsar mit sechs Legionen ins Land der Arverner zog. Er wollte Vercingetorix ins Herz treffen [...] Doch Gergovia, die Hauptstadt der Arverner, war eine hochgelegene Festungsstadt mit unzugänglichen Anfahrtswegen, so dass sich Cäsar die Zähne daran ausbiss." (S.483)

Zusätzlich: Aufstand der Häduer [zwischen Doubs und Loire]

"Selbst die Häduer erhoben sich gegen den Prokonsul. Jetzt glaubten auch sie, dass Cäsars Zeit in Gallien vorbei war. Cäsar brach die Belagerung von Gergovia ab und zog, unter dem Hohngelächter der Verteidiger, eilig ins Land der Häduer", dann wieder zurück. "Doch Vercingetorix operierte geschickt. In kleinen Gruppen griffen die ortskundigen Krieger Tag und Nacht die römischen Flanken an, schlug blitzschnell zu und galoppierten wieder davon. An einem einzigen Tag fielen 640 Centurionen und 700 Legionäre. Cäsar gab die Belagerung auf. [...]

Die Häduer änderten darauf erneut ihre Meinung und ermordeten in Noviodunum die römische Besatzung [...] Mit den Häduern verlor Cäsar seine letzten Verbündeten in Gallien und sein gesamtes Reisegepäck. Er wollte den erneuten Verrat der Häduer rächen. Doch als er auf die Stadt zumarschierte, brannte sie bereits lichterloh. Die Häduer hatten allen Proviant weggebracht oder vernichtet. Cäsar war am Ende. eine Soldaten hungerten wieder. Mancher Offizier (S.483) hatte all sein Hab und Gut verloren, das er in Noviodunum zurückgelassen hatte." (S.484)

Gallisches Zusammengehörigkeitsgefühl

Korisios: "Die Gallier hatten endlich zu einem Zusammengehörigkeitsgefühl gefunden. Eine gesamtgallische Versammlung wurde in Bibracte einberufen, dort, wo Cäsar einst die Helvetier besiegt hatte." (S.484)

Übermut von Vercingetorix gibt Cäsar neue Hoffnung - Belagerung von Alesia und römischer Sieg in Alesia (Alise-Ste-Reine, am Westabfall des Mont Auxois)

Vercingetorix-Statue in Alise-Sainte-Reine
Vercingetorix-Statue in Alise-Sainte-Reine
Karte
                        mit der Position von Alise-Ste-Reine
Karte mit der Position von Alise-Ste-Reine

Vercingetorix lässt die römischen Legionen auf ihrem Rückzug verfolgen, lässt angreifen, aber neue germanische Reiter unter Cäsar schlagen nun Vercingetorix' Reiter in die Flucht: "Die Gallier zogen sich in einem heillosen Durcheinander zurück, während die römischen Legionäre neuen Mut schöpften und die Fliehenden verfolgten. Vercingetorix flüchtete mit seinen Männern in die befestigte Stadt der Mandubier. Sie liegt auf einer steilen Anhöhe. Sie heisst Alesia." (S.484)

Korisios: "Cäsar war über Nacht nicht abgezogen. Nein, seine Pioniere hoben Gräben aus. Um die ganze Stadt herum. Unter Mamurras Anleitung bauten sie einen Befestigungsring von zwölf Meilen. Es war nicht zu fassen, aber dieser Julier schloss uns förmlich ein. Um die ganze Stadt herum zog er einen lückenlosen Ring von Gräben, Wällen, Palisaden und Türmen. Es waren die Kelten, die plötzlich in der Falle sassen." (S.486)

Vercingetorix lässt seine Reiter aus der Stadt mit dem Auftrag, "ein zweites Heer zusammenzustellen und nach Alesia zu führen. Hier sollte sich das Schicksal des keltischen Volkes in Gallien entscheiden." (S.486)

"Cäsar konnte den Ausbruch der keltischen Reiterei nicht verhindern. Es war ein offenes Geheimnis, das sich in Gallien ein zweites Heer sammelte. Doch Cäsar dachte nicht an Abzug, nein, jetzt zog dieser Verrückte noch einen zweiten, nach aussen gerichteten Verteidigungsring. Wiederum mit Gräben, Wällen, Palisaden, Türmen, Fallgruben und Pferdefallen." (S.486)

"Cäsar hatte den spiess umgedreht. Jetzt würde sich zeigen, wer wen aushungerte." (S.486)

"Wer keine Waffen tragen kann, muss bis zum Morgengrauen Alesia verlassen haben", sagte Vercingetorix abrupt. Dann umarmte er mich und wünschte mir viel Glück." (S.487)

"Cäsar gab offenbar Befehl, keinen einzigen Kelten durchzulassen." (S.488)

"250.000 Kelten preschten auf Cäsars äusseren Befestigungsring zu. Eine Viertelmillion. Die Entscheidungsschlacht um Alesia hatte begonnen. Die letzte Schlacht für ein freies Gallien. Aber es war schier unmöglich, diesen genialen Sperrgürtel zu durchbrechen [...] Pferdefallen [...] mit Buschwerk getarnte Fallgruben [...] ein breiter Streifen mit angespitzten Astgabeln [...] zwei breite, im Abstand von 400 Schritt (S.491) ausgehobene Gräben, die teilweise mit Wasser gefüllt waren." (S.492)

Die Kelten überwinden den ersten Befestigungsring, aber Labienus kommt mit Truppen von aussen und "verhinderte den endgültigen Durchbruch." Cäsar kann aus seinem Lager heraus einen Teil der keltischen Armee umgehen und ihr in den Rücken fallen. "Die Kelten stoben panikartig auseinander. Vier Tage ohne regelmässiges Essen hatten genügt. Vier Tage in erbärmlichen hygienischen Verhältnissen. Unter Tausenden von Menschen auf engstem Raum brechen Seuchen über Nacht aus. Die Krieger des keltischen Hilfsheeres hatten die Nase gestrichen voll. Und keiner von ihnen hatte die Autorität, sie zu halten. Viele blieben tot auf dem Schlachtfeld zurück oder wurden gefangen genommen und in die Sklaverei verkauft." (S.492)

"Am nächsten Tag wurden die Tore von Alesia geöffnet. Vercingetorix, der König der Arverner, ritt ins Niemandsland hinaus. Er war allein auf seinem letzten Ritt (S.492) [...] Cäsar kam hoch zu Ross [...] Links und rechts von ihm standen seine berittenen Legaten. Die Offiziere waren zu Fuss. Kretische Bogenschützen waren in Stellung gegangen. Hunderte von Schützen für einen Kelten." (S.493)

Vercingetorix kapituliert vor Cäsar ohne Schlacht: "Vercingetorix schritt aufrecht auf Cäsar zu. [...] Vercingetorix legte sein Schwert Cäsar zu Füssen. Dann löste er seinen Waffengurt und liess ihn zu Boden gleiten. Alesia war gefallen. Gallien war befriedet. Vercingetorix löste die Lederriemen seines Muskelpanzers und warf ihn auf seine Waffen. [...] "Du hast gesiegt, Cäsar. Dir gebührt der Ruhm. Nimm mein Leben und verschone mein  Volk." (S.493)

Korisios: "Überall kampierten die Sklavenhändler, die auf den Ausgang der Belagerung gewartet hatten." (S.494)

Korisios: "Die gefangenen Häduer und Arverner liess Cäsar ach kurzer Zeit wieder frei. Es war nicht die Milde des Siegers. Es war eine Notwendigkeit. Cäsar brauchte sichere gallische Stützpunkte, Verbündete." (S.495)

Korisios: "Sklavenbühne [...] Tag für Tag das gleiche Schauspiel. Tausende von Sklaven, die hinaufgeführt, angepriesen und verkauft wurden. [...] In wenigen Tagen wurden hier weit über 100.000 Kelten verkauft." (S.495)

"Cäsar wollte sich nach Bibracte zurückziehen und das siebte Buch zu Ende schreiben. Ich wünschte ihm viel Glück." (S.498)

Korisios: "Mit dem Fall von Alesia endete der grosse gallische Krieg, der keltische Befreiungskampf gegen die römischen Invasoren. Cäsar hatte 30 Schlachten geschlagen, 800 Dörfer und Städte erobert, eine Millionen Kelten abgeschlachtet und eine Million Menschen versklavt. Zum Ruhme Roms. Zum Ruhme Cäsars. Gallien war geplündert und finanziell ausgetrocknet. er jährliche Tribut betrug bescheidene vierzig Millionen Sesterzen. Mehr war nicht möglich.

Der Krieg hatte Gallien wirtschaftlich ruiniert. Cäsar hingegen war Milliardär. Er hatte soviel Gold geraubt und auf den Markt geworfen, dass der Goldpreis in Rom um 30 % fiel. Während der gallische Jahres Tribut 40 Millionen Sesterzen betrug, schickte Cäsar seinem Freund Cicero 60 Millionen, damit dieser das Bauland für das geplante Cäsarforum kaufen konnte. Cäsar beschenkte seine Freunde und Feinde, gewährte allen möglichen Leuten gigantische Darlehen und stiftete prunkvolle Tempel und Bauten. Sein keltisches Raubgold machte es möglich." (S.499)

Korisios: "Cäsar hatte auch hier in Massilia mit seiner Sklavenschwemme den Markt zerstört. Es war billiger, Sklaven wie Ratten hausen zu lassen und sie nach ein paar Jahren wieder zu ersetzen, als anständige Baracken zu bauen." (S.531)

Cäsar kommt mit einem Heer nach Rom, weil er in Rom so umstritten ist - Bürgerkrieg

Korisios: "Im Frühling des nächsten Jahres erfuhren wir von Händlern, dass Cäsar sich immer noch weigerte, sei Heer zu entlassen. Die Situation hatte sich dramatisch zugespitzt. Rom oder Cäsar. Schliesslich überschritt Cäsar mit seiner Armee den Rubico und machte sich damit endgültig zum Gesetzlosen. Kein Feldherr durfte mit seiner Armee diesen Fluss beschreiten. Dieser Akt galt als Bedrohung der Hauptstadt. So gering war das Vertrauen der Römer in ihre Feldherren. Cäsar setzte wie immer alles auf eine Karte. Tod oder Sieg. Rom scharte sich um Pompeius. Der Bürgerkrieg war ausgebrochen." (S.526)

Ende, und noch immer gibt es solche Cäsars auf der Erde...





Quellen
[web01] (http://de.wikipedia.org/wiki/Caturix (2007)
[web02] (http://www.teenwitch.de/hexensammelplatz/mythologie_/epona/epona.html)
[web03] (http://de.wikipedia.org/wiki/Esus (2007)
[web04] (http://sungaya.de/schwarz/kelten/esus.htm (2007)
[web05] (http://www.lrz-muenchen.de/~arch/ki_ru_ke_02.html)
[web06] (http://www.lrz-muenchen.de/~arch/ki_ru_ke_02.html)
[web07] (http://www.lrz-muenchen.de/~arch/ki_ru_ke_02.html)

Bildernachweis

-- Claude Cueni, Portrait: http://www.randomhouse.de/press/authordetail.jsp?per=108594&pub=1&men=710
-- Buchdeckel "Cäsars Druide": http://www.cueni.ch/ccc-caesarsdruid-index.html
-- keltisches Kreuz im Ring: http://fraseologie.blogs.com/fraseologie/schatten/index.html
-- Ostara, germanische Göttin: http://de.wikipedia.org/wiki/Ostara
-- Rom, Gladiatorenspiele: http://gladiator.know-library.net/
-- Druide aus Asterix: http://www.mypage.bluewin.ch/kl-hagmann/bericht/5-01/helvetien/druide.htm
-- Barde Friedhelm Schneidewind 2004: http://www.friedhelm-schneidewind.de/bild-mus.htm
-- keltischer Häuptlingshelm: http://www.celtic-smith.cz/indexE.php?menu=zbrojE

Götter und Göttinnen
-- Göttin Epona, Pferdegöttin, Steinrelief: http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/geschichte/roemer/religion/goetter/epona1.htm
-- Gott Esus, Steinrelief: http://www.answers.com/topic/esus
-- Gott Sucellus, Todesgott mit Holzhammer: http://jfbradu.free.fr/celtes/les-celtes/sucellus.jpg
-- Gott Taranis mit Radamulett, Statuette: http://altreligion.about.com/library/graphics/bl_taranis.htm

Über die keltische Kultur
-- Eschenblätter: http://www.uni-graz.at/~oberma/baum-dias/fraxinus-excelsior.htm
-- Mistel (W. Barthlott): http://www.uni-bonn.de/Aktuelles/Pressemitteilungen/406_02/bilder/Mistel2.jpg
-- Bernstein mit eingeschlossener Fliege: http://www.wdr.de/themen/forschung/1/kleine_anfrage/antworten/fliegen.jhtml?pbild=2

Handel
-- Myrrhebaum: http://www.imarabe.org/temp/expo/yemen_expo/yemen_page5.html
-- Myrrheharz: http://www.encens-compagnie.com/afrique/myr.htm
-- Balsam: http://www.gccv.org.uk/gccv_balsam.html
-- Sandelholz mit Sandelholzöl: http://www.mistelzweig24.de/index.html?lang=de&target=d544.html
-- Zimtbaum, Baum, gefiederte Blätter: http://www.heilpflanzen-suchmaschine.de/zimt/zimt_bilder.shtml
-- Zimtstangen: http://www.waschkultur.de/aetherischeoele/aetherischeoele/zimt.htm
-- Safranblüten 2: http://www.safrangrup.com/safran_cicegi.html
-- Ingwer, Ähre: http://www.heilpflanzen-suchmaschine.de/_features/ingwer-zingiber-officinalis.shtml
-- Ingwer, spriessende Blüten und Knolle: http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/Zing_off.html
-- Curcumablüte: http://flowerenthusiast.typepad.com/photos/phototest/curcuma.html
-- indischer Pfeffer aus Kerala: http://www.keralabackwater.com/kerala-tourism/eco-tourism-in-kerala/pepper-in-kerala.html
-- Muskatnussbaum: http://www.san.go.kr/english/culture/old_33.jsp
-- Muskatnuss am Ast: http://www.britannica.com/eb/art/print?id=6746&articleTypeId=0
-- Kümmeldolden: http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00191-Kuemmel/MZ00191-Kuemmel.html
-- Kümmelsamen an Dolden: http://www.biozac.de/biozac/capvil/Cvcarum.htm
-- Kümmelsamen: http://www.kolibri-naturladen.de/shop/catalog/product_info.php?products_id=569
-- Nelkenbaum: http://www.oller.net/clove.htm
-- Nelkenblüten: http://www.jar91.republika.pl/gozdzik.html
-- getrocknete Nelkenblüten: http://www.danish-schnapps-recipes.com/clove.html

Über andere Kulturen
-- Colosseum: http://www.edina.k12.mn.us/cornelia/classrooms/5th/Thomasgard/KarTandon/index.html
-- Kamel: http://www.mongolei-reise.de/bilder/gobi/111_kamel-mit-decke.html
-- die Erde ist rund, Schiffsrumpf verschwindet vor dem Segel: http://www.hist-chron.com/USA/trails/Coons_USA-trails-ohne-freiheit.htm
-- arabische Nomaden mit Zelt und Kamel: http://www.tqnyc.org/NYC052021/History%20Page/HistoryPage.html

-- Safran: http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/Croc_sat.html

Chronologie

-- Hannibal: http://www.geocities.com/CollegePark/Center/3400/
-- Delphi, Apollotempel-Ruinen: http://de.wikipedia.org/wiki/Orakel_von_Delphi
-- Crassus, Büste: http://www.livius.org/a/battlefields/carrhae/carrhae.html
-- Spartakus / Spartacus, Statue: http://www.mosaique.levillage.org/miroirs/spartacus.htm
-- Pompeius, Büste: http://www.comedonchisciotte.net/modules.php?name=News&file=article&sid=540

-- Lucius Piso, Münze: http://www.fargonasphere.com/piso/
-- Marius, Büste: http://www.usu.edu/markdamen/ClasDram/chapters/121romhist.htm
-- Cato der Jüngere, Büste: http://encarta.msn.com/medias_761552589/Ancient_Rome.html
-- Statue von Vercingetorix in Alise-Sainte-Reine: http://www.trekearth.com/gallery/Europe/France/photo236257.htm


Karten
-- Ausbreitung der Kelten, Karte: http://www.schaepp.de/kelten/kultur/in.html
-- Ausbreitung der Germanen. Karte: http://www.comedix.de/lexikon/db/germanen.php
-- Cäsars Feldzüge, Karte: http://lexikon.meyers.de/meyers/Bild:Bmmhk056.jpg

-- Karte mit Gallia Cisalpina (Gallien jenseits der Alpen, Norditalien) und Illyria (Illyrien): http://www.gutenberg.org/files/19694/19694-h/19694-h.htm
-- Stämme in Helvetien: http://www.provistiliaco.ch/d/?DAS_OPPIDUM:DIE%26nbsp%3BHELVETIER
-- Karte Helvetier, Germanen, Kelten, Rom: http://www.answers.com/topic/lingones
-- Karte Helvetier, Germanen, Belgier, Kelten: http://en.wikipedia.org/wiki/Nervii
-- Karte mit Cäsars Kriegen: http://www.antikefan.de/kulturen/Roemisch.html
-- Karte mit Usipetern und Tenkterern vor der Vertreibung: http://www.kruecke.net/geschichte_um_luetjenburg.htm
-- Karte mit der Position von Alise-Ste-Reine: http://www.frankreich-sued.de/Alise-Ste-Reine/index.htm



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