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Judentum: Jüdische Flucht aus Österreich in die Ostschweiz 1938-1944

Wie schweizerische Schleppergruppen Juden bei Diepoldsau in die Schweiz retteten


Filmprotokoll von Michael Palomino

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aus: Film: Spuren der Zeit. Die Fluchthelfer von Diepoldsau; Schweizer Fernsehen SF1, 1998?

Kommentar
Der Film ist ein sehr wertvolles historisches Dokument über die Flucht von Juden über Österreich in die Schweiz in den Grenzorten Hohenems (Österreich) und Diepoldsau (Schweiz). Die Fluchtbewegung setzte mit dem Anschluss im März 1938 ein und ging wahrscheinlich bis 1944 weiter, im Film bezeugt bis 1942.

Michael Palomino
1998? / Dezember 2003


Chronologie

März 1938
Österreich-Anschluss ans 3.Reich und antisemitische Massnahmen

ab März 1938
Flüchtlingswelle von Juden aus Österreich in die Schweiz
Fortan können Flüchtlingshelfer auf österreichischer und schweizer Seite an den flüchtenden Juden etwas "verdienen", wenn die Polizei und die Armee nicht dazwischenfunkt.

Flüchtlingshelfer Jakob Spierig: durchschneidet den Stacheldraht, der jeweils provisorisch von der Grenzwache angebracht wird

Flüchtlingshelferin Maria Untersanden:
-- die Polizei führte bei den Fluchthelfern Hausdurchsuchungen durch
-- die schweizer Grenzwächter unterstützen z.T. heimlich die Fluchten der österreichischen Juden

Flüchtling war z.B. Judith Kohn aus Wien, Jakob Kreutner

Flüchtling Jakob Kreutner berichtet
-- er habe in Wien einen Tritt in den Bauch erhalten, und es sei "gang und gäbe" gewesen, in Wien die Juden zu Tode zu schlagen
-- die schweizer Armee wird an die Grenze beordert, das Grenzwachtkorps reicht der Fremdenpolizei in Bern nicht
-- die schweizer Armee weist die Flüchtlinge zurück
-- Ende 1938 wird Frau Kreutner abgewiesen: Das Kind dürfe in die Schweiz, die Mutter nicht
-- die Fluchthelfer aus der Schweiz und in Österreich arbeiten zusammen.

Flüchtlingshelfer Hans Weder
-- im Bahnhof Hohenems [bei Dornbirn gegenüber Diepoldsau] ist das Restaurant "Fröschen" als  Treffpunkt zum Vorbereiten der Aktionen
-- die reichen Juden sollen für die Fluchthilfe etwas bezahlen, die Fluchthelfer-Burschen können dabei etwas verdienen
-- reiche Juden geben z.B. Schmuck ab.

Flüchtlingshelfer Jakob Spirig
-- die Burschen verdienten auch Geld
-- die Juden sind meist Arbeiter, da verlangt man 5-10 RM für einen geschmuggelten Juden.

Schmugglerin Maria Untersanden
-- die Stickerei ging bankrott, und sie stellte für arbeitslose Sticker Land zur Verfügung
-- die arbeitslosen Sticker haben mit Judenschmuggel Geld verdient.

Frau Kohn
Sie war noch nicht geflüchtet, traf Spirig, Spirig will Kohn helfen.

Spirig wird auch als "Schmugglerkönig" bezeichnet.

Fluchthelfer Weder: schweizer Zöllner hätten ihn fast erwischt.

Kreutner: wurde 4 mal abgewiesen vor seinem Grenzübertritt.

Eigenmann-Sohn:
-- der Vater entschied, dass Frau Kreutner bleiben kann
-- die Zolldirektion versetzte Eigenmann, da starb Frau Eigenmann.

16.9.1938
Berlins Propaganda behauptet die Invasion in die Schweiz für 1939

Spirig ist auch noch 1942 Fluchthelfer, ein "spanischer Ritter". Als eine Schmuggelaktion bei Gertrud Ramkorowitsch misslingt, kommt er 6 Monate ins Gefängnis.

Hohenems hat ein jüdisches Museum.

Angela Ramstedt rekonstruiert.

Ramkorowitsch wird nach Theresienstadt ins KZ gebracht und stirbt wenige Tage vor Kriegsende

[wahrscheinlich an Hunger und Seuche, weil die gesamte Versorgung zusammengebrochen ist und die wenigen deutsch gebliebenen Lager im Reich total überfüllt sind].

Spirig: Die geflüchteten Juden, die die Schweiz erreicht haben, haben viel Geld in die Schweiz gebracht.

Weder pauschal: "Juden sind eben Juden."

Kreutner über die Antisemitismus-Gesetze im 3.Reich: "Das darf nicht mehr passieren."






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