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Die kriminellen Taktiken eines Cäsar gegen Helvetien. Chronologie

Die Blockade des helvetischen Auszugs bei Genf - Cäsars Raubzüge gegen die Helvetier, in Germanien und England

4. 4. Die Situation bei Genava (Genf): Keltischer Versammlungsort - Cäsars Truppen

Chronologie von Michael Palomino (2003 / 2007 / 2010)


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aus: Claude Cueni: Cäsars Druide. Roman. Heyne-Verlag, München 1998



4. 4.
Die Situation bei Genava [Genf]: Keltischer Versammlungsort - Cäsars Truppen

Korisios: "Ich hatte mir römische Soldaten grösser und imposanter vorgestellt. Dabei waren sie eher von kleinem Wuchs. Nicht Zwerge, wie die Germanen behaupteten, aber doch erheblich kleiner als Kelten. Und dann diese Waffen und Rüstungen! Irgendwie alles geborgt! Nichts eigenes! [...] Hatte mir der Weinhändler Kretos nicht erzählt, dass in Rom alles käuflich war?" (S.114)

Das römische Militärlager - "Gallia Aurifera" und "Goldfieber"
Korisios: "Nach einigen Stunden überragte das römische Militärlager bereits jedes keltische Oppidum an planerischer Intelligenz und Verteidigungskraft. Ich konnte es kaum glauben. Diese zehnte Legion war tagelang marschiert und hatte nun in wenigen Stunden eine regelrechte Stadt in die Wildnis gezaubert. Man durfte nicht daran denken, was geschehen würde, wenn diese Männer den Spaten mit dem Gladius tauschen würden." (S.140)

Kretos: "Cäsar spricht nur noch von Gallia Aurifera. Das Gold interessiert die Legionäre bald mehr als die Mädchen." (S.140)

Silvanus berichtet von aufgeputschten römischen Soldaten: "Im Lager ist das Goldfieber ausgebrochen. Alle reden vom Krieg und von der bevorstehenden Beute. Sie haben Kopf und Verstand verloren und beginnen sich zu verschulden." (S.154)

Festungsbau der Römer bei Genava
Lucius Speratus an Korisios: "In wenigen Tagen wird das linke Rhodanusufer auf einer Länge von neunzehn Meilen verschanzt sein, und es werden ein Dutzend Befestigungstürme stehen." (S.156)

Silvanus
"allobrogische und kretische Bogenschützen, balearische Schleuderer" (S.141)

"syrische Bogenschützen mit spitzen Helmen" (S.161)

Das Römische Selbstverständlichkeits-Prinzip

Korisios: "Wird es Krieg geben in Gallien?" fragte ich. - "Es wird Krieg geben", antwortete Gaius Oppius sachlich, "so wie es immer Krieg gibt, wenn fremde Stämme an die neuen römischen Provinzgrenzen stossen.". - "Wenn ihr zur Sicherung eurer Provinzgrenzen ständig die Nachbarvölker unterwerfen wollt, dann müsst ihr die ganze Welt unterwerfen, bis Rom an Rom grenzt", entgegnete ich trocken." - "Eine  römische Welt mit römischem Recht wäre nicht die schlechteste von allen", entgegnete Aulus Hirtius. "Wir vernichten keine Völker und Kulturen, sondern schaffen eine neue Ordnung. Wo die Legion ist, herrscht Frieden, wo die Lex Romana gilt, blüht der Handel." (S.167)

Sklavinnen nicht im Heerlager
Korisios: "Ihre Konkubinen und unehelichen Kinder [der Soldaten] leben ausserhalb des Lagers." (S.168)

Cäsars Legionen produzieren den Zwang zum Krieg

Mamurra an Aulus Hirtius: "Zusammen mit der zehnten, die er hier stationiert hat, stehen ihm bereits sechs Legionen zur Verfügung", entgegnete Mamurra, "aber zwei davon muss er selbst finanzieren! Also ich sag euch, es ist einfacher, eine Holzbrücke (S.170) nach Britannien zu schlagen, als Cäsars Finanzen zu verwalten. Wie soll ich zwei Legionen finanzieren, wo ich doch kaum Geld habe, um seine Schuldzinsen zu begleichen?" (S.171)

Korisios: "Sechs Legionen! Das waren über 30.000 Soldaten. Dazu kamen noch 10.000 Mann keltische Hilfstruppen und ein paar tausend keltische Reiter. Um die Helvetier am Übergang des Rhodanus zu hindern, brauchte man keine 50.000 Soldaten! Während also die keltischen Stämme am anderen Flussufer auf Cäsars Antwort warteten, rüstete der Prokonsul bereits zum Krieg. Und zwar ohne Einwilligung des römischen Senats! [...] Dieser Cäsar plante einen Privatkrieg [...]"

Korisios: "Cäsar hatte vier Gründe, gegen die Gallier Krieg zu führen:
-- er sehnte sich nach unsterblichem Ruhm wie jeder anständige Patrizier,
-- er brauchte militärische Macht, um seine Position in Rom zu festigen,
-- er musste dringendst seine Schulden begleichen,
-- und jetzt musste er auch noch die gesetzwidrige Aushebung der beiden Legionen rechtfertigen." (S.171)

Die ahnungslosen Helvetier
Korisios: "Ahnungslos warteten sie [die Helvetier] am anderen Ufer des Flusses, Hunderttausende von Männern, Frauen und Kindern mit all ihrem Hab und Gut, und sie wussten nicht, dass sie bereits Morituri waren: Todgeweihte auf der Schlachtbank." (S.172)

Cäsar ist geil auf das Gold der Helvetier für eigene Legionen gegen Crassus

Balbus: "Es ist schon tragisch: Pompeius hat im Osten ein Weltreich erobert, Crassus hat die halbe Republik aufgekauft, und unser Cäsar macht nur mit seinem Schwanz Furore. Aber das werden wir ändern, denn Cäsar ist aus anderem Holz geschnitzt." Dann fügte er etwa ernster hinzu: "Ja, mit dem Gold der Helvetier hätte  er genügend Geld, um mit Crassus gleichzuziehen und sich eigene Legionen zu kaufen. Er könnte im Westen ein Weltreich erobern, das Pompeius' Taten verblassen lässt und ihn zum uneingeschränkten Herrscher Roms macht. Das einzige (S.174), was zählt, sind Legionen. Und wer zehn Legionen aus der eigenen Tasche finanzieren kann, ist wahrlich der mächtigste Mann Roms." (S.157)

Korisios: "Das Gerücht, Cäsar werde bald über sechs Legionen verfügen, hatte sich bereits wie ein Lauffeuer verbreitet." (S.175)

Cäsar braucht gemäss Korisios "einen Krieg um jeden Preis". (S.203)

Die Händler aus Massilia werden Handelsprivilegien an Rom verlieren - Inflation und Aufkauf der Ernte für die zu erwartenden römischen Legionen um Genava - der Profit der Händler

Bassus klagt: "Überall, wo man Geschäfte machen kann, triffst du einen Händler aus Massilia. Diese elenden Griechen! Man hätte ihnen niemals Massilia überlassen dürfen!" (S.259)

Korisios: "Wenn Rom sich in Gallien breitmachte, würden sie ihre lukrativen Handelsrouten zu den britannischen Zinninseln und zu den Germanen verlieren [...] Doch die meisten Händler hörten ihm schon nicht mehr zu [...] Denn sechs Legionen, das waren 50.000 Kunden. IN den umliegenden Höfen war bereits alles aufgekauft. Selbst die Ernte, die noch gar nicht gesät war. [...] Und die Preise in die Höhe getrieben. Überall waren Freigelassene unterwegs, um im Auftrag ihrer Herren Waren zu kaufen [...] C.Fufius Cita, Cäsars privater Getreideaufkäufer, war allen zuvorgekommen. Wer auch nur einen kleinen Wissensvorsprung hatte, machte das grosse Geschäft. Die andern hatten das Nachsehen. Den allobrogischen Bauern war es völlig egal, wem sie ihre Ernte verkauften." (S.175)

"Jeder Händler, der mit den Legionen Geschäfte machen konnte, kehrte als steinreicher Mann nach Rom zurück." (S.258)

Anschlag der Allobroger auf eine römische Kohorte
"Ach, diese Allobroger", schimpfte Silvanus etwas gekünstelt, "man kann sie keinen Augenblick aus den Augen lassen. Stell dir vor, vor ein paar Tagen fanden wir drei abgetrennte Köpfe der vierten Kohorte am Ufer. Sie waren auf Pfählen aufgespiesst, die jemand ins Flussufer gerammt hatte." (S.194)

Vermutung, dass die Kelten von Cäsars Hinhaltetaktik wissen
Wanda zu Korisios: "Die keltischen Fürsten wissen sehr genau, dass Cäsar sie nur hingehalten hat, um sich zusätzliche Legionen zu beschaffen." (S.206)

Provokationen der Helvetier gegen die Römer
Korisios: "Auch im Lager der Helvetier wollte keine Ruhe einkehren. Einzelne junge Krieger standen nackt am Ufer und beschimpften die Römer. Manchmal sprang einer ins Wasser und schwamm herüber. Doch spätestens in der Mitte des Flusses surrte ein Pfeilhagel auf ihn hernieder und durch bohrte ihn. Immer mehr Leichen trieben auf dem Wasser. Die römischen Wachposten auf dem Damm konnten überhaupt nicht verstehen, wieso diese jungen Kelten so achtlos ihr Leben wegschmissen." (S.206)

Korisios: "In den frühen Morgenstunden wurden am anderen Ufer Flösse ins Wasser gelassen, die einige Kelten in der Nacht gebaut hatten. Geschützt von einer Schildewand versuchten diese nun, über den Fluss zu setzen. Sie waren erfolgreicher als die nackten Schwimmer, doch kaum waren sie bis auf einen Steinwurf an das andere Ufer herangelangt, hagelten die römischen Geschosse auf die Flösse. Einige Kelten warfen, kaum hatten sie die Flussmitte erreicht die Schildewand ins Wasser und präsentierten sich nackt den römischen Legionären. Sie prahlten mit ihrem Geschlecht, trommelten sich mit den Fäusten auf die Brust und lobten die mutigen Taten ihrer Vorfahren. Die meisten wurden von kretischen Pfeilen durchbohrt.

Wer das Ufer erreichte, wurde von Pilen niedergestreckt. Die Römer, die kaum ein Wort von all diesen Beschimpfungen verstanden, mussten den Eindruck haben, wilden Tieren gegenüberzustehen." - Wieso sind sie nackt?" fragte eine Stimme. Ich hatte Aulus Hirtius nicht kommen hören. "Sie glauben, dadurch vermehrt göttliche Hilfe empfangen zu können", antwortete ich. [...] "Es sind junge Kelten, die ihre Mädchen beeindrucken wollen, das ist Sport und nicht Krieg..." (S.207) "Sie sind in die Schattenwelt übergetreten [...] Sie können bereits morgen wiedergeboren werden, als Hase, Pferd, Wildschwein oder Adler. Oder als Mensch." (S.208)

Diskussion um den Marsch durch das Sequaner-Gebiet
Korisios: "und wir ahnten nicht, dass zur gleichen Zeit bereits keltische Reiter unterwegs waren, um den Häduerfürsten Dumnorix um Vermittlung zu bitten. Er sollte die Sequaner dazu überreden, den Helvetiern den Marsch durch ihr Gebiet zu gestatten." (S.210)

Korisios: "Bereits einige Tage später meldeten keltische Häduer, die sich bei der römischen Legion einschmeicheln wollten, dass die Sequaner und Helvetier sich gegenseitig Geiseln stellten, um die friedliche Durchquerung zu garantieren." (S.210)

Ermordung von Niger Fabius als Opfer für die Götter - ein Römer ohne Kenntnisse will den Mord einem Druiden anlasten, damit Kelten einen Druiden verlieren

Korisios: "Er war mit einer verknoteten Schnur aus Tiersehnen erdrosselt worden. Die Schnur hatte drei Knoten." - "Eine Garotte", murmelte Severus. "Damit ist er schnell und sauber gestorben." Der Tod durch die Garotte war ein Gnadentod. Man zieht eine Tiersehne um den Hals. Zwischen Hals und Sehen steckt man einen Knebel. Sobald der Knebel umgedreht wird, quetscht man die Luftröhre zusammen und bricht die Halswirbel. "zuerst hat man ihm den Schädel eingeschlagen, und dann, als er vermutlich schon betäubt war, hat man ihm noch die Halswirbel gebrochen", sagte der Medicus und schüttelte den Kopf.

"Das ist noch nicht alles", sagte ich und drehte den Kopf des Toten zur Seite. Er war seltsam verrenkt und lag schief in der rechten Schulterbeuge. Der Kiefer war gebrochen. "Jemand hat ihm die Halsschlagader durchgeschnitten, um ihn ausbluten zu lassen." - "Das ist ein Opfer!" empörte sich Silvanus. "Dieser Araber ist irgendeinem keltischen Gott geopfert worden!" Plötzlich waren alle Blicke auf mich gerichtet. Was sollte ich dazu sagen? "Ist er ausgeraubt worden? fragte ich. "Nein", antwortete Silvanus, "das ist ja das Merkwürdige an der Sache. Ich habe mal gehört, dass ihr Kelten eure Opfer dreifach tötet. Das ist doch ein keltisches Opfer! Deshalb ist er nicht ausgeraubt worden!" (S.217)

Korisios: "Wir Kelten haben Götter, die Menschenopfer verlangen. Taranis, der Sonnengott, Esus, unser Herr und Meister, und Teutates, der Gott aller Menschen. Für Taranis verbrennen wir unsere Opfer, für Esus hängen wir sie an heiligen Bäumen auf, und für Teutates werfen wir sie in heilige Teiche, damit Teutates sie in seine feuchten Arme schliessen kann. Mein Freund und Gastgeber Niger Fabius hat hingegen keinen dreifachen Tod erlitten. Das Erdrosseln mit der Garotte und das Aufschneiden der Halsschlagader ist ein und dasselbe." (S.219)

"Das ist kein Opfer, das ist ein Mord. Das ist nicht die Tat eines keltischen Druiden, sondern die Tat eines Römers, er mit den keltischen Bräuchen nicht vertraut ist und den Verdacht auf einen Druiden lenken will." (S.219)

Cäsars Kanzlei ist unzufrieden, weil die Helvetier nicht angreifen

Gaius Oppius in Cäsars Schreibkanzlei an Korisios und Aulus Hirtius: ""Völkerwanderungen [...] Seit den Kimbernkriegen sitzt uns diese Angst in den Knochen. Und was passiert jetzt? Die Helvetier kommen! Und was tun sie? Sie greifen nicht mal unsere Befestigungslinien an. Wie sollen wir dem Senat plausibel erklären, wieso wir ohne seine Einwilligung zwei neue Legionen ausgehoben haben?" (S.222)

Gaius Oppius: "Wir müssen begründen, wieso und wozu Cäsar sechs Legionen braucht. Nötigenfalls müssen wir die dazu passenden Nachrichten erfinden. Aber es müssen Nachrichten sein, die unsere Händler, die nach Rom zurückkehren, nicht widerlegen können [...] Die Wahrheit gehört den Phantasielosen." (S.223)

Die Helvetier sollen angreifen, damit Cäsar sein Gesicht in Rom wahren kann: Aulus Hirtius spekuliert mit Korisios: "Was wir hier tun, kann über Cäsars Leben und Tod entscheiden. Nach Ablauf seines Prokonsulats wird man ihn in Rom vor Gericht bringen. Rom hat Angst vor Cäsar. Als er für die Spiele 320 Gladiatorenpaare aufmarschieren liess, dachten alle, er (S.223) plane den Umsturz. Stell dir vor, was die Leute in Rom denken, wenn sie hören, er hätte ohne Einwilligung des Senats 12.000 zusätzliche Legionäre ausgehoben! Falls wir lügen müssen, tun wir es für Cäsar, und Cäsar tut es für Rom." (S.224)

Gaius Oppius spekuliert mit Cäsar: "Nur als Diktator wirst du deinen Kopf noch retten können." (S.224)

Kelten als Sammelbegriff, Römer unterscheiden in Belger, Aquitanier und Gallier (S.226).


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